30/10/2025
Eine bedeutende Studie hat ergeben, dass soziale Isolation bei älteren Erwachsenen mit messbarer Gehirnschrumpfung verbunden ist – besonders in Bereichen, die für Gedächtnis und Demenz relevant sind.
Forschende in Japan untersuchten Daten von fast 9.000 Menschen über 65 Jahren. Dabei zeigte sich: Personen mit weniger sozialen Kontakten hatten kleinere Gehirnvolumina, insbesondere im Hippocampus und in der Amygdala, sowie mehr Läsionen der weißen Substanz – Veränderungen, die mit kognitivem Abbau und Schlaganfallrisiko in Verbindung stehen.
Selbst kleine Unterschiede im täglichen Austausch – etwa täglicher Kontakt im Vergleich zu gelegentlichen Gesprächen – waren mit klar erkennbaren Unterschieden in der Gehirnstruktur verbunden. Obwohl die Studie keine direkte Ursache belegt, stärkt sie die wachsende Evidenz, dass Einsamkeit und geringe soziale Aktivität sowohl die geistige als auch die körperliche Gesundheit beeinträchtigen können.
Fachleute vermuten, dass Depression eine Rolle spielt und einen Kreislauf aus Isolation, Stimmungseinbrüchen und kognitivem Abbau begünstigt. Regelmäßige soziale Kontakte – über Gemeinschaftszentren, Hobbys oder digitale Gespräche – können daher das Gehirn im Alter schützen.
Quellen: Ninomiya, T., et al. (2023). Association of Social Isolation With Brain Atrophy and White Matter Lesions in Older Adults. Neurology, 101(4), e452–e463.