27/10/2021
Hallo Zusammen,
da sich im Moment in meiner Praxis wieder die akuten Neurodermitis- Fälle häufen, was oft in der Übergangszeit von Sommer auf Winter der Fall ist, möchte ich heute ein paar allgemeine Tipps dazu geben.
Um Neurodermitis langfristig in den Griff zu bekommen, braucht es vor allem Geduld und auch etwas Detektivarbeit. Denn jeder Mensch ist anders und reagiert unterschiedlich auf z.B. Cremes, Nahrungsmittel oder sonstige Mittel.
Daher sollen das hier auch nur ein paar allgemeine Vorschläge sein.
1. Der Darm
Ein ganz wichtiger Faktor ist die Darmflora. Unser Immunsystem sitzt im Darm und wenn die Darmflora nicht im Gleichgewicht ist, z.B. durch Antibiotika-Einnahmen, Stress, schlechte Ernährung usw. kann sich unser Immunsystem nicht regulieren. Daher empfehle ich immer über eine Stuhluntersuchung den Zustand der Darmflora und eventuelle Entzündungen zu diagnostizieren. Man kann dann gezielt Probiotika und/oder andere Mittel einsetzten, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
2. Die Ernährung
Die Erfahrung hat gezeigt, dass tierische Eiweiße in der Regel schlecht vertragen werden. Auch Zucker, leere Kohlenhydrate wie z.B. Weißmehlprodukte, Nudeln usw., Weizen, Äpfel und Erdbeeren werden oft schlecht vertragen. Kaffee und Alkohol sollten auch nur in Maßen genossen werden. Aber gerade bei der Ernährung ist es wirklich sehr individuell und hier ist die Detektivarbeit gefordert.
Basische Ernährung hat sich oft als hilfreich erwiesen.
3. Vitamine und Vitalstoffe
Vitamin D ist ein wichtiger Faktor und es ist zu empfehlen den aktuellen Status feststellen zu lassen, um die Einnahme entsprechend dosieren zu können.
Vitamin B 12 ist gut für das Nervensystem und auch bei Neurodermitis oft sehr hilfreich.
Omega-3-Fettsäuren, Selen und Zink sind auch Stoffe, die sich bei entzündlichen Prozessen sehr positiv auswirken.
Ich persönlich habe auch mit Quercetin sehr gute Erfahrungen gemacht, vor allem bei Menschen mit einer Histaminintolleranz.
Bei allen Produkten sollte man auf ein gute, natürliche Qualität achten.
4. Stress
Wie sicher jeder, der Neurodermitis hat, gemerkt hat, ist Stress ein sehr großer Faktor und Auslöser von Schüben. Daher ist es sehr wichtig sich seine Stressoren mal anzuschauen. Was wirkt auf mich ein und wie gehe ich damit um. Auch hier gibt es Möglichkeiten zu lernen mit Stress besser umzugehen. Auch ist ein positiver Ausgleich im Alltag ist sehr wichtig. Sich selbst immer wieder kurze Entspannungsphasen und Auszeiten schaffen.
5. Die Hautpflege
Die Pflege ist tatsächlich ein nicht ganz einfacher Punkt, da es hier immer auf den momentanen Zustand der Haut ankommt. So benötigt die Haut in entzündlichen Prozessen eine andere Pflege, als in der „trockenen“ Phase oder in der entspannten Phase.
Hier habe ich bei mir persönlich und auch bei meinen Patienten gute Erfahrung mit Aloeprodukten gemacht. Reines Aloegel in der entzündlichen Phase. Aloespray wenn die Haut nicht mehr so ganz akut ist und schon wieder trocken wird und auch danach als Daueranwendung.
Aloe wirkt entzündungshemmend und juckreizstillend. Allerdings ist es auch hier wichtig qualitativ hochwertige Produkte zu verwenden.
Auch „Totes-Meer-Salz-Cremes“ oder auch die Bäder wirken beruhigend auf die Haut.
Es gibt noch sehr viele gut Produkte, die hier wirkungsvoll sind und es ist wirklich sehr individuell.
So, nun ist es doch etwas länger geworden und ich hoffe, ich konnte vielleicht ein paar Hinweise geben, worauf man noch achten könnten.
In diesem Sinne wünsche ich allen gute Gesundheit!
Lasst mir doch einen 👍 da, wenn Ihr aus dem Beitrag für Euch mitnehmen konntet! 😊