31/03/2020
Markersignal/Clicker/Belohnungswort im Tricktraining
Besonders im Tricktraining ist es wichtig punktgenau ein gezeigtes Verhalten zu belohnen.
Es dauert aber häufig viel zu lange, bis der Mensch umständlich ein Leckerli als primären Verstärker aus seiner Tasche zieht. Der Hund führt in diesem Moment vielleicht bereits ein anderes als das gewünschte Verhalten aus.
Ich verwende deshalb beim Erlernen von Tricks, aber auch im Alltag, ein sog. Markersignal. Dieses Signal ist erlernt und bedeutet für meine Hunde: „Genau das ist es, was sie will und jetzt bekomme ich etwas tolles“
Das Markersignal ist ein sog. sekundärer Verstärker, der dem Hund einen primären Verstärker ankündigt.
Primäre Verstärker sind alles, was ein Bedürfnis befriedigt:
Futter, soziale Verstärker (Lob, Lächeln, Berührung, Veränderung der Körperhaltung, Interaktion, Aufmerksamkeit), Spielmöglichkeit, Sicherheit, Entspannung, Reize schwächen, selbstbelohnendes Verhalten praktizieren. Nicht immer ist jeder primäre Verstärker zur Belohnung unserer Hunde geeignet.
Zunächst habe ich mir einen gewünschte Sekundärverstärker, z.B. einen akustischen Reiz, ein Wort überlegt.
Als Wort eignen sich alle Wörter, die im Alltag nicht verwendet werden sollten. So ist z.B. Jeap und Top geeignet, eher ungeeignet sind: Okay, Fein, Gut, Ja. Auch Geräusche, wie das Zungenschnalzen sind möglich.
Der Vorteil eines akustischen Reizes ist, dass ich in Entfernung zum Hund arbeiten kann und ich dennoch punktgenau Feedback zum gezeigten Verhalten geben kann.
Zusätzlich verwende ich auch den Clicker, da dieser „immer gleich klingt“ und Studien zufolge bessere Lernerfolge bringt.
Allerdings überfordert es viele Menschen, so auch häufig mich, ein zusätzliches „Werkzeug“ zu verwenden.
Der Aufbau des Sekundärverstärkers ist sehr einfach:
Markersignal wird gesetzt, es folgt sofort danach etwas Positives (Spiel, Futter). Der Hund „muss“ nichts dafür tun und wir bewegen uns auch nicht beim Geben des Markers.
Vorgehensweise also z.B.: Click-Leckerli, Click-Leckerli, Click-Leckerli usw.
Im Anschluss wird dann an verschiedenen Orten, wie Straße, Garten etc. generalisiert.
Nach einigen Wiederholungen gebe ich dem Hund ein Kommando. Führt er es aus, nutze ich das Markersignal – guckt der Hund mich dann erwartungsvoll an, so ist die Verknüpfung erfolgt.
Gerne verwende ich unterschiedliche Verstärker, nicht nur Futter. Dadurch wird es für den Hund interessanter, da er nie genau weiß, was kommt…. und ich bin nicht von Leckerlis abhängig. Oftmals sind Leckerlis nach einer längeren Übungssequenz auch keine Belohnung mehr. Selbst ich höre nach einiger Zeit und einigen Stückchen Schokolade auf, diese gerne zu essen.
Nichtsdestotrotz sind Leckerlis – gerne auch in unterschiedlichen Qualitäten - die gebräuchlichste Belohnung im Tricktraining.
…und los geht es mit einigen Beispielen an Tricks, deren Aufbau demnächst erläutert wird.