19/12/2019
Zwischen den Jahren . . .
Wer kennt das nicht? Da hat man sich das ganze Jahr geplagt, geplant, geschafft und dann steht wieder völlig unerwartet das neue Jahr vor der Tür. Ein kleines Hindernis gilt es noch zu überwinden: Weihnachten, aber das schaffen wir mit links. Problematisch wird es knapp vor dem Jahreswechsel. Wir werden irgendwie nervös, fast schon zickig-melancholisch.
Warum? Die jährliche Strichliste hat ergeben, dass wir wieder einmal unser Ziel oder auch Ziele nicht erreicht haben. Die Waage zeigt eher mehr als weniger Kilos, das Fitnessstudio wartet noch immer auf unseren regelmäßigen Besuch, Freunde auf regelmäßigen Beistand oder Unterstützung und die Zeiteinteilung mit den Kindern, Aufräumaktionen und sonstige Dinge haben auch nicht wie geplant funktioniert. Warum bloß jedes Jahr das gleiche miese Gefühl kurz vor dem Jahresende?
Seien Sie nicht zu hart mit sich selbst, sondern gehen Sie die Dinge im kommenden Jahr anders an. Änderungen sind nicht einfach und verlangen eine Schritt-für-Schritt-Taktik. Warum?
Weil Ihre Ziele von Ihrem Kopf zwar unterstützt werden, aber zum entspannten Leben gehört es auch, so viel wie möglich an Routinen zu besitzen. Solche Routinen sind z.B. laufen, Zähne putzen, aber auch am Fernseher die Tüte Chips oder die Pizza. Jede Änderung einer Routine kostet Sie sehr viel Kraft und Durchhaltevermögen. Einen passenden Vergleich, warum wir so oft scheitern wird hervorragend in dem Buch „SWITCH“ von Chip Heath und Dan Heath* erklärt. Die Autoren vergleichen unsere Gedanken mit einem Reiter, der einen Elefanten – unsere Gewohnheiten – versucht in eine neue Richtung zu lenken. Halten Sie das lange durch, mit Kraft und körperlichem Einsatz einen Elefanten auf einen neuen Weg zu bringen? Sicherlich nicht. Das Buch beschreibt Möglichkeiten, wie Sie den Elefanten über Emotionen lenken lernen. So könnte z. B. ab dem 1.1.2020 zu Hause gelten, dass Sie nur an einem schön gedeckten Platz essen mit einem Geschirr, die Ihnen besonders gut gefällt. Allein diese Emotion, zukünftig an einem schönen Platz zu essen, kann helfen Essgewohnheiten zu ändern. Der Wunsch nach Genuss oder Belohnung wird neu definiert. Die Tafel Schokolade oder die Tüte Chips kann in der Schublade für eine ganz besondere Gelegenheit liegen bleiben.
Auch sollen große Änderungswünsche wie „gesünder leben“ in kleine Schritte heruntergebrochen werden. Das Ziel gesünder zu leben überfordert den Elefanten! Schließlich kann „gesünder leben“ auch heißen, dass Sie zwei Zi******en weniger pro Tag rauchen und nur noch ein statt zwei Stück Kuchen zum Nachtisch essen. Die Autoren schlagen außerdem vor, in der Zielplanung sehr konkret zu werden, was unter Umständen auf den ersten Blick gar nichts mit dem Endziel zu tun hat. Wenn Sie z. B. bis Jahresende 2020 fünf Kilogramm abnehmen möchten, dann nehmen Sie sich ab dem 1.1.2020 vor, Ihr Auto immer ein bis zwei Straßen weiter weg von Ihrem Haus oder Arbeitsplatz zu parken. So laufen Sie täglich einige wenige Schritte mehr. Am Ende des Jahres könnten es dann bereits über 120 km sein, die Sie mehr zu Fuß unterwegs waren.
Daher nehmen Sie sich für das kommende Jahr 2020 drei kleine Dinge vor, die Sie nicht mehr als 5 - 15 Minuten täglich an Zeit kosten. Diese kleinen unbedeutenden Änderungen können in der Summe Großes bewirken. Und bedenken Sie: Zusätzlich! Selbst, wenn Sie statt an 366 Tagen nur 290 Tage am Ball bleiben, haben Sie bereits 80 % Ihres Ziels erreicht. Na wenn das dann kein Erfolgserlebnis Weihnachten 2020 ist – Jetzt schon: Herzlichen Glückwunsch!