05/12/2025
"Papa ist tot. Mama auch."
Es sind Sätze, die kein Kind sagen sollte und doch hören wir sie in der Familientrauerbegleitung immer wieder.
Was ist Familientrauerbegleitung eigentlich?
Familientrauerbegleitung, was ist das eigentlich?
Ich kann gar nicht so schnell schreiben wie bei LAVIA Familientrauerbegleitung gleichzeitig Anfragen zur Trauerbegleitung bei uns ankommen.
Ich würde so gerne aus unserer Arbeit mehr erzählen, weil es für Euch, aber auch für mich wertvoll ist - für euch zu verstehen, für mich, wertvolle Infos weiterzugeben und auch dadurch präventiv zu wirken.
Aber, es ist so viel los, so viele Anfragen kommen tagtäglich bei uns an. Ich komme nicht zum Schreiben.
Familien, in denen sich Eltern oder Großeltern das Leben genommen haben und die Kinder und alle in Trsuer sind.
Drei Familien, in denen Vater Mutter oder ein Kind sterben.
Eine Familie, in der ein Vater durch einen Unfall verstorben ist.
Zwei Familien, in denen der Papa nach der Mama gestorben ist.
Alles sehr tragisch?
Es ist IMMER tragisch!
Es kommen weitere Familien zu LAVIA, in denen Väter, Mütter oder Kinder verstorben sind. Durch Suizid, Femizide, Herzinfarkte, Unfälle, Erkrankungen, ALS und weitere Ursachen. Das alles ist nicht weniger schlimm als anderes. Es ist immer wieder anders.
Wir begleiten derzeit Familien aus über 27 Städten bei uns.
Die Familientrauerbegleitung wird nirgends von Krankenkassen refinanziert. Nicht in Deutschland, nicht im Ausland.
Fragen wir z.B. Stadtsparkassen nach Unterstützung an, sagen sie:
"Es tut uns leid, ihr macht gute Arbeit, aber wir dürfen nur Vereine unterstützen, die in unserer Stadt etabliert sind."
Wir antworten:
"Aber in eurer Stadt gibt es keine Familientrauerbegleitung, erst recht nicht mit dem Konzept, dass wir von LAVIA Familientrauerbegleitung bieten: Familiengespräche, Einzelgespräche, Begleitung aufsuchend (das heißt OP, zuhause), Begleitung auf der Intensivstation, bei der Bestattung, und in unterschiedlichen Alters-Trauergruppen."
Sie antworten: "Es tut uns wirklich leid, aber wir dürfen nur ortsnah unterstützen." Und es ist auch wertvoll, dass sie innerhalb der Städte helfen.
Wir jedoch merken, nur Ehrenamt allein schafft nicht die qualifizierte Begleitung, die wir anbieten - und noch mehr anbieten könnten.
Familientrauerbegleitung, was ist das denn überhaupt?
Viele glauben, das sei eine Soft-Behandlung, Streicheleinheiten über den Kopf.
Nein. das ist es nicht!
Viele denken, „richtige“ Hilfe erhält man bei den Psycholog*innen.
Wisst ihr, dass der Umgang mit Trauer nicht in deren Studium vorkommt oder wenn doch, kein großes Thema ist?
Wisst ihr, dass eure jungen erwachsenen Kinder evt. nach den Besuchen in der psychologischen Praxis nicht mehr einen Beamten-Job, keine Berufsunfähigkeitsversicherung für eine bestimmte Zeit oder für immer erhalten? (So eine falsche Reglung! Denn für bestimmte Krankheits- oder Störungsbilder sind Psycholog.*innen und Therapeut*innen so wertvoll.)
Wisst ihr, dass man für einen Therapiebesuch eine Diagnose, ein Krankheitsbild benötigt - Trauer aber keine Krankheit ist?
Wisst ihr, dass man jedoch krank werden kann, wenn man Trauer da, wo sie notwendig ist, nicht zulässt?
Was wissen wir denn schon? Oft erst rückblickend verstehen wir, was war, was fehlte.
Wir haben bei LAVIA einen neuen Flyer entwickelt. Er erzählt eine Geschichte – von Moritz, der sagt:
„Ihr könnt gern von mir erzählen. Ich stehe zu 100 % hinter LAVIA.“
Wir erzählen seine Geschichte für viele andere Kinder.
Vielleicht auch für eure. Für unsere.
Wenn ihr den Flyer teilt oder unsere Arbeit unterstützt, bedeutet das Familien in akuter Not sehr viel.
Trauer betrifft uns alle – irgendwann.
👉 Habt ihr Interesse, unsere Arbeit zu unterstützen?
Wir danken euch im Namen der Familien, die wir begleiten.
https://lavia-ggmbh.de/spenden