24/11/2022
Das Zeitalter der Seuchen kehrt zurück - Diphtherie
In Europa steigen derzeit die Diphtherie-Fallzahlen deutlich an. Wurden zwischen 2001 und 2016 in Deutschland insgesamt 80 Fälle erfasst, sind es in diesem Jahr allein in Deutschland 108 !! Fälle. Ausbrüche werden auch in anderen Ländern wie der Schweiz, Österreich oder Großbritannien beobachtet. Hauptgrund dürfte der Ukraine-Krieg sein.
Diphtheriebakterien (Corynebacterium diphtherieae) können Toxine bilden, die dann zu schweren Erkrankungen mit gefürchteten Komplikationen der Atmung und des Kreislaufs (Herz) führen können. Früher nannte man die Diphtherie auch „Würgeengel der Kinder“, weil sie mit heftigen Halsentzündungen einhergeht, an der die Kinder früher ohne lebensrettenden Luftröhrenschnitt erstickt sind.
Glücklicherweise existiert eine sehr wirksame und gut verträgliche Impfung. Also: jeder möge seinen Impfpass rauskramen und nachschauen, wann die letzte Diphtherie-Impfung erfolgte. Generell gilt: alle 10 Jahre müssen Tetanus (Wundstarrkrampf)-Diphtherie und Pertussis (Keuchhusten) aufgefrischt werden - auch beim Erwachsenen.
Entwickler des ersten Diphtherie-Impfstoffs war übrigens Emil Behring.