11/01/2019
E L T E R N S T R E I T
Wir Menschen mögen Harmonie. Und so fühlen sich auch unsere Kinder am wohlsten, wenn es innerhalb der Familie harmonisch zu geht. Aber mal ehrlich - ausnahmslos harmonisch ist es in keiner Familie. Zumindest ist mir keine bekannt. Und das ist gut so. Schließlich sind wir alle einzigartig und damit nicht immer einer Meinung.
Das ist ein wichtiger Bestandteil des Lebens, an dem wir wachsen können. Und so ist es für mich authentisch, wenn wir Eltern vor unseren Kindern Konflikte haben dürfen und unterschiedlicher Meinung sind.
Unsere Kinder spüren ohnehin, wenn etwas nicht stimmt. Wie kleine Antennen fangen sie unsere Stimmungen ein, auch ohne dass wir bewusst etwas sagen.
Haben wir Streit mit unserer*m Partner*in und tun so, als wäre alles in bester Ordnung, stimmt ihre feinfühlige Wahrnehmung nicht mit dem Bild überein, das wir aufrecht zu erhalten versuchen.
Das Ergebnis: Unsere Kinder suchen den Fehler bei sich, ihren Empfindungen und Gefühlen.
Für unsere Kinder ist es wichtig, in solchen Situationen in ihrer Wahrnehmung bestärkt zu werden („Ja, Mama*Papa und ich sind uns nicht einig...“). Gleichzeitig dürfen wir deutlich machen, dass die Verantwortung für unseren Konflikt bei uns als Eltern liegt („...aber WIR werden uns darum kümmern“). Übernehmen wir die Verantwortung für unsere Konflikte nicht, so tun es unsere Kinder für uns. Das sollte uns bewusst sein.
Emotionale Ausbrüche, bei denen unsere Wut unser Gegenüber ungebremst trifft, können unsere Kinder nachhaltig verängstigen und verunsichern. Trotzdem kommt es vor, dass wir so reagieren. Geraten wir vor unseren Kindern in einen solchen Streit, tut es der Kinderseele gut, wenn wir sie auch daran teilhaben lassen, wie wir uns wieder vertragen und beieinander entschuldigen. Auch hier ist es wichtig, aufrichtig zu sein ist, denn sonst gehen die kleinen Unstimmigkeits-Antennen schnell wieder auf Empfang.
Streitest du zu Hause vor deinen Kindern mit deiner*m Partner*in?