02/02/2024
Hallo Freunde, hier ist ein Artikel für Euch, den ich vor vielen Jahren geschrieben habe.Er kann Euch dabei unzerstützen, die (für Euch) richtige Lehrerausbildung zu finden...
In diesem Sinne, ich hoffe er hilft Euch, ein schönes Wochenende, Dirk
Falls das irgendwelche Fragen erzeugt, schreibt mir gerne...
Wie finde ich das passende Yoga Teacher Training?
In der heutigen Zeit gibt es eine enorme Vielfalt an Yogalehrer Ausbildungen. Es gibt Kurzzeit Ausbildungen, Online Kurse, Ausbildungen unter Palmen am weissen Sandstrand und Lehrgänge die über mehrere Jahre gehen. Wie soll man sich aus diesem riesigen Angebot das Training aussuchen, das am besten zu einem passt?
Wir möchten Ihnen ein paar Entscheidungshilfen an die Hand geben, damit Ihnen die Entscheidung für oder gegen eine Lehrerausbildung leichter fällt. Wir bilden seit 2007 Yogalahrer aus und haben seitdem mit hunderten Schülern zu tun gehabt und sie auf ihrem Weg begleitet. Aus diesem Erfahrungsschatz schöpfen wir hier.
Der Ausgangspunkt für die Wahl eines Yoga Teacher Trainings sollten immer Sie selber sein. Eine gründliche Analyse der eigenen Motive und Zielsetzungen hilft enorm, gewisse Schlüsselinhalte für sich selbst festzulegen. Das klingt selbstverständlich, ist aber unserer Erfahrung nach keineswegs die Regel. Es ist nämlich ein Unterschied, ob man ein z.Bsp. seinen aktuellen Job kündigen möchte um sich danach als Vollzeit- oder Teilzeit Yogalehrer zu verdingen oder das ganze als interessante Angelegenheit sieht, die man schon immer mal etwas näher kennenlernen wollte, ansonsten aber keine weiteren Ambitionen hegt. Und es ist wichtig zu formulieren was man lernen möchte. Es macht keinen Sinn, in ein Teacher Training zu gehen, in dem vorwiegend restorative Posen und Sanskrit gelehrt wird, man selber aber lieber die Technik für Scorpion Pose lernen möchte.
Die Entscheidung für das eine oder gegen das andere Training ist fast immer eine Mischung aus intuitiven und rationalen Gründen. Blenden Sie im Entscheidungsprozess die intuitive Seite auf keinen Fall aus, sie ist sehr wichtig. Beim Vergleichen der Faktoren wie Stilrichtung, Preis, Termine, Ort kann es leicht passieren, das Ihr Bauchgefühl in den Hintergrund gedrängt wird. So landen Sie dann bei einem tollen Preis-Leistungsverhältnis aber irgendwie merken Sie beim Training, das Sie sich dort doch nicht so wohlfühlen wie sie sich das vorgestellt haben. Und dann wird das ganze zäh und langwierig für Sie.
Prüfen Sie also vorher, ob die Lehrer des Trainings zugänglich sind und ob Sie sich dort gut fühlen. Wo sind ihre zukünftigen Lehrer ausgebildet und haben sie auch ausreichend Lebenserfahrung? Oder haben sie womöglich selber erst ihre Ausbildung im Jahr davor gemacht? Auch das kommt heutzutage vor.
Eine gute Yoga Lehrer Ausbildung geht immer über die reine Vermittlung von Kenntnissen hinaus, sie kann Ihr Leben stark beeinflussen. Sie kann einen, vielleicht ersehnten, Wechsel in Ihrem Lebensstil bringen, da sollten Sie sich bei den Hauptverantwortlichen dafür auch aufgehoben fühlen. Eine komplette Yoga Aubildung umfasst aus unserer Sicht immer die Kerninhalte des 8gliedrigen Pfades des Yoga. Das sind ethische Grundprinzipien im Leben (Yamas und Niyamas), physische Positionen (Asana), Atemlenkung (Pranayama), das zurückziehen der Sinne (Pratyahara), Fokus auf den Geist( Dharana), Konzentration und Fokus ( Dhyana) und sich mit dem höheren Selbst zu verbinden. Ein Training, das sich hauptsächlich darauf konzentriert, bestimmte schwierige körperliche Haltungen zu vermitteln, hilft Ihnen später im Unterrichtsalltag wenig.
Wir ermuntern unsere Interessenten immer, vorher bei uns Klassen zu besuchen, auch wenn sie dafür extra anreisen müssen. Man kann nur persönlich für sich herausfinden, ob man sich in einem Studio wohlfühlt oder nicht. Nutzen Sie bei der Gelegenheit auch immer die Möglichkeit, die dort unterrichtenden Lehrer, die evtl. die Ausbildung dort vor Ihnen gemacht haben, zu befragen. Es ist eine wichtige Quelle für Sie, um aus erster Hand zu erfahren, was dieses Training mit seinen Absolventen macht. Und ob an diesem Ort auch wirklich eine, für sie wahrnehmbare, Atmosphäre von Zusammenarbeit, Kooperation und Hilfsbereitschaft herrscht.
Überlegen Sie auch, ob Sie ein Systemmensch sind oder lieber frei sein wollen. Wenn Sie eine Ausbildung in einer vielleicht gerade sehr angesagten Stilrichtung machen möchten, dort allerdings immer dieselbe Folge unterrichtet werden muss, dann werden Sie auch nur das dort lernen. Das ist überhaupt nichts negatives, man muss nur vorher überprüfen, ob man der Typ dafür ist.
Wir glauben, das ein Training immer Ihre Persönlichkeit unterstützen sollte, d.h. gehen Sie am besten dorthin wo Sie sich gut aufgehoben fühlen und nicht zwangsläufig zum billigsten, angsagtesten, nähesten, kürzesten,... Training. Genauso wie Sie sich auch Ihr Studio nach Ihrem Herzen ausgesucht haben, in dem Sie praktizieren.
Überhaupt ist das eine einfache Möglichkeit, sich dort ausbilden zu lassen, wo man sich sowieso schon wohlfühlt und gerne hingeht. Wenn aber in Ihrer Nähe nichts angeboten wird, haben wir Ihnen hier ein paar Entscheidungshilfen zusammengetragen und am Ende des Artikels eine Checkliste angefügt, die Ihnen helfen kann, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und Ihren Eintscheidungsprozess unterstützen kann.
Was ist bei der Auswahl konkret zu beachten?
Einer der wichtigsten formalen Aspekte einer Ausbildung ist der Zeitrahmen. Bin ich in der Lage, die Termine so wahrzunehmen, wie das Ausbildungsinstitut es verlangt? Es gibt Trainings-Zeiträume von kompakten 4 Wochen bis zu mehreren Jahren. Unsere Erfahrung hat gezeigt, das Zeiträume, die sich über mehrere Jahre erstrecken, schwierig einzuhalten sind. Der klare Vorteil längerer Ausbildungen ist die einfacherer Integration der Lehrinhalte ins tägliche Leben. Die vermittelten Inhalte können sich in den Zeiträumen zwischen den Ausbildungsabschnitten besser setzen und der Schüler kann sie besser verinnerlichen. Bei einem Kompakt Training gehen Inhalte leichter verloren, schlichtweg durch die Masse und Intensität des vermittelten Wissens in der Kürze der Zeit.
Ein wichtiger Aspekt ist auch der Ort, an dem die Lehrerausbildung stattfindet. Es klingt allzu verlockend, seine Ausbildung an einem Ort zu verbringen, der unserer Vorstellung vom Paradies ähnelt. Durch die Räumliche Trennung vom normalen Wohn- und Lebensort gelingt es einem wahrscheinlich schneller, yogische Inhalte zu erleben und in sich aufzunehmen. Man braucht keine Wäsche waschen und bekommt keine Post vom Finanzamt. Eine Morgenmeditation am Strand eines exotischen Landes ist mit Sicherheit ein tolles Erlebnis. Machen Sie sich aber bewusst, das Yoga in Ihr tägliches Leben integriert werden muss, um seine volle Wirkung zu entfalten. Das müssen Sie dann erledigen, wenn Sie wieder in Ihrem Alltag ankommen. Dazu kommt, das Ihr Umfeld nicht mitgewachsen ist, d.h. Sie kommen voller Ideale, Ideen und Motivation nach Hause zurück und dort hat sich genau gar nichts verändert. Auf diesen Schock müssen Sie vorbereitet sein.
Wenn Sie ein Training über ein paar Monate verteilt in Ihrem Heimatland absolvieren, kann sich Ihre Familie und Ihr Umfeld langsam daran gewöhnen, das Sie plötzlich morgens meditieren, eine Asana Praxis machen, gesünder essen oder ähnliches.
Fragen Sie sich darüberhinaus auch, ob Ihr Training dort, wo Sie später wahrscheinlich auch unterrichten werden, anerkannt ist. Unsere Erfahrung hat gezeigt, das die fertig ausgebildeten Lehrer, die nach den Statuten eine Verbandes ausgebildet sind (z.Bsp. Yoga Alliance oder BDY), Vorteile bei der Suche nach Kursen haben. Auch eine grosse Fitnesstudiokette z. Bsp. weiss heute, das Lehrer die eine Ausbildung bei einer beispielsweise von der Yoga Alliance anerkannten Schule abgeschlossen haben, bestimmte Kerninhalte, wie Methodik, Anatomie, etc. vermittelt bekommen haben. Der Auswahlprozess fällt Ihnen dadurch leichter und ihre Chance auf einen Kurs steigt. Wenn sie später darauf angewiesen sind, weil es Ihr Job werden soll, fragen Sie auch ruhig vorher bei potentiellen Arbeitgebern nach, was für eine Ausbildung sie bei zukünftigen Lehrer voraussetzen. Diese Frage ist auch im Zusammenhang mit einer eventuellen späteren Zulasung durch Krankenkassen wichtig. Die Zulassungsstelle der Deutschen Krankenkassen kann nichts damit anfangen, wenn Sie ihr erklären, Sie haben bei Swami soundso auf Hawai persönlich gelernt, und sie werden wahrscheinlich abgelehnt.
Vergleichen Sie Preise. Beachten Sie aber, das man bei einem so komplexen Gebilde wie einer Lehrerausbildung im Yoga keine wirklichen Vergleiche ziehen kann. Was nützen einem mehr Ausbildungsstunden zu einem günstigeren Preis, wenn es Inhalte sind, die einen gar nicht interessieren? Im Moment gibt es den Trend, in eine Basisausbildung zum Yogalehrer noch diverse Extras einzubauen. Man wird gleich noch in Acro, Kinder, Pränatal, usw. mit ausgebildet. Das klingt zwar toll, so als würde es das Preis-Leistungsverhältnis stark verbessern. Tatsache ist jedoch, das die zusätzlichen Themengebiete meist nur gestreift werden und oberflächlich beleuchtet werden. Sie haben nach Ihrer Basisausbildung noch genug Zeit, Ihre Vorlieben zu entdecken und sich in den betreffenden Gebieten ausbilden zu lassen. Dafür gibt es viele Aufbauseminare verschiedenster Anbieter.
Überprüfen Sie auch, ob es einen Muster-Stunden Plan gibt und wie das Begleitmaterial aussieht. Ein im Teacher Training benutztes Manual ist gerade für die erste Zeit nach dem Training eine sehr wertvolle Arbeitsgrundlage, mit denen sich Stunden gestalten lassen.
Checken sie, ob es im Anschluss an die Ausbildung weitere Möglichkeiten der Fortbildung / Spezialisierung gibt und ob es in dem Ausbildungsinstitut ein Programm gibt, in dem Sie nach der Basisausbildung ihre Kenntnisse als Assistenzlehrer auch tatsächlich anwenden können („Apprenticeship-Programm“).
Ihre Ausbildung zum Yogalehrer hat mit der Basisausbildung nämlich erst begonnen. Sie lernen die Grundzüge Ihres „Handwerks“. Man bleibt aber trotzdem auch als Lehrer immer Schüler.
Hier finden Sie unsere Checkliste, die Sie Ihrem Ziel, die richtige Ausbildung zu finden, näherbringen wird.
Checkliste :
-Gefallen mir die Hauptverantwortlichen des Trainings? Fühle ich mich dort wohl? Sind sie gut ausgebildet oder nur beeindruckende Asana Praktizierende?
-Möchte ich wirklich unterrichten?
-Was möchte ich schwerpunktmäßig unterrichten (Asana, Philosphie, Meditation, Privatstunden, Gruppenklassen, etc.) und findet sich das in der Ausbildung wieder?
-Wie ist der Zeitrahmen und kann ich ihn einhalten?
-Was kostet die Ausbildung ingesamt (Ausbildungspreis plus evtl. Reiskosten, Buchmaterialien, Pflichtbesuche in Yogaklassen, ...)?
-Ist das Training irgendwo anerkannt (Krankenkassen, Berufsverbände,...) und ist das für mich wichtig?