Systemische Praxis Sandra Mandl

Systemische Praxis Sandra Mandl Systemische Praxis Sandra Mandl bietet psychologische Beratung & Therapie für Einzelpersonen, Paare, Familien & Teams sowie Lachyoga und Hilfe bei Burnout.

Zoom - Ermüdung💻💻💻Für das Gehirn 🧠 sind Gruppen-Videochats eine ungewöhnliche Herausforderung. Spezieller: Für das visue...
13/10/2020

Zoom - Ermüdung
💻💻💻
Für das Gehirn 🧠 sind Gruppen-Videochats eine ungewöhnliche Herausforderung. Spezieller: Für das visuelle System. Wenn wir sonst mit Personen sprechen, dann richtet sich unsere Aufmerksamkeit auf diese Person(en) und alle anderen verschwinden im Hintergrund. Im Zoom-Raum scheinen alle Personen permanent da zu sein, was viel Ablenkung mit sich bringt. 😖
💻
Das liegt daran, dass unser Gehirn viel mehr visuelle Informationen verarbeitet, als wir bemerken. Und andere Menschen sind die Stimuli (Reize), die die meiste Aufmerksamkeit fordern. Das heißt, dass wir einerseits bei diesen Meetings völlig überladen sind mit Reizen, die nicht sehr gut gefiltert werden können. 🤹
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Andererseits funktioniert die körperliche Aktivierung nicht so gut. Wir bleiben nicht so wach, wie wenn wir uns mit anderen Menschen im Raum befinden. 👥
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Unser Gehirn arbeitet dann mehr, um konzentriert zu bleiben, was zu Ermüdung führt. Noch stärkere Erschöpfung entsteht, wenn etwas (z. B. Ton und Bild) nicht ganz synchron läuft. Unsere Wahrnehmung von Übereinstimmung in Zeit, Rhythmus und Konversation ist so fein gestimmt, dass schon kleine Verschiebungen schnell sehr ermüdend sind.
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Ein weiteres wichtiges Element, warum unser Gehirn Schwierigkeiten mit Interaktion über Gruppen-Video-Telefonate hat:
➡️ Wir nehmen viele Signale auf (wie Gesichtsregungen, Töne, Körperhaltung), die zum Teil unbewusst verarbeitet werden und uns in der Kommunikation helfen. Das nimmt unser Hirn auf, um die eigene Umwelt einzuschätzen. Wenn Personen nun in einem anderen Raum sitzen, dann sind diese Reaktionen für uns nicht so relevant, weil es uns nichts über unsere direkte Umwelt erzählt. Die feine Abstimmung der Relevanz der Regungen anderer ist nicht direkt übertragbar auf Onlinekontakt.
➡️ Und noch eine Beobachtung, die ich sehr wichtig finde: Augenkontakt. Wir können von den Augenbewegungen anderer Personen darauf schließen, wohin sie schauen und wo ihre Aufmerksamkeit ist. Das ist in einem Gruppenvideotelefonat nicht möglich. Auch soziale Signale sind schwerer zu erkennen.
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Wie geht es dir denn mit den Gruppen-Video-Telefonaten? Welche Erfahrungen hast du damit gemacht?

Die drei emotionalen "Grundzustände" des autonomen Nervensystems hast du im letzten Post schon ein bisschen kennengelern...
30/09/2020

Die drei emotionalen "Grundzustände" des autonomen Nervensystems hast du im letzten Post schon ein bisschen kennengelernt. Auf unserer "Wanderung" 🚶‍♂️ haben wir die Landschaften ein wenig erkundet 🗺️: die ventral-vagale, die sympathische und die dorsal-vagale. Nach dieser kleinen Erkundungstour begeben wir uns nun in die Erforschung von zwei Mischzuständen: dem ventral-vagal / dorsal-vagalen und dem ventral-vagal / sympathischen. 🧐

ventral-vagal / dorsal-vagaler Mischzustand:
In diesem Zustand sorgt der dorsale Vagus dafür, dass der Körper entschleunigt und der ventrale Vagus für das Empfinden von Sicherheit und Geborgenheit. Hier entsteht die Erfahrung von Vertrautheit und Nähe. Obwohl wir uns nicht bewegen, sind wir hier ohne Angst, zum Beispiel gemeinsam mit einem lieben Menschen. 💞

ventral-vagal / sympathischer Mischzustand:
Hier ist die Kampf-/Fluchtreaktion mit Gefühlen von Sicherheit kombiniert. Das ist bei einem freundschaftlichen Wettbewerb der Fall. Regeln und der freundschaftliche Rahmen geben Sicherheit. Gleichzeitig kann die Aktivierung sehr hoch sein, um hohe Leistung zu erbringen. 🤼

In diesen beiden Fällen ergänzen sich die drei Kreisläufe des autonomen Nervensystems. Ein großer Unterschied, wenn der ventral-vagale Kreislauf beteiligt ist: dass die Immobilisierung (Unbeweglichkeit) und Mobilisierung (Aktivierung) angstfrei stattfindet. Und dass ich in Kontakt bleiben kann mit den Menschen um mich herum, sie keine Bedrohung für mich darstellen.

Übrigens: Um in einem Zustand zu bleiben, in dem der ventral-vagale Vagus aktiv ist, ist es hilfreich, den eigenen Körper zu spüren und geerdet zu bleiben. 🌳

16/09/2020

Nun geht es los mit der Wanderung durch die Gefilde des autonomen Nervensystems. 🧗 Ich möchte dich gern einladen, die "Landkarten", die ich hier vorstelle, als Einladung zu sehen, die Zustände bei dir selbst zu erkunden. 🗺️

Zuerst ist es sinnvoll, das wir uns mal orientieren. Wo sind wir überhaupt und wie sieht es hier aus?
🧐
Wenn wir auf unsere Karte schauen, gibt es drei "Gebiete", drei Zustände des Nervensystems. Im letzten Post zum Nervensystem habe ich sie schon vorgestellt, heute geht es vor allem darum, wie sie aussehen und wie ich sie erkennen kann.
💓
Der dorsal-vagale Bereich:
Hier werden die ganz grundlegenden Aufgaben erfüllt, die wichtigsten Körpersysteme "betreut". Das Leben bleibt erhalten, um viel mehr geht es hier nicht. Wenn wir im dorsal-vagalen Bereich sind, dann sind die zum Leben nötigsten Funktionen an, ansonsten sind wir eher immobil. Wir sind nicht vollständig gewahr, was gerade passiert. Im dorsal-vagalen Bereich fühlen wir uns allein, verloren und unerreichbar, Kontakt zu anderen Personen aufzunehmen ist kaum möglich. Wir fühlen uns erstarrt, betäubt und "nicht ganz hier".
😱
Der sympathische Bereich:
Hier ist viel los. Ständig werden Notfallsignale wahrgenommen und darauf reagiert. Der sympathische Bereich ist sowas wie eine große Alarmanlage. Die Reaktion ist Kampf oder Flucht. Hier fühlen wir uns in Bewegung, in erhöhter Wachsamkeit. In diesem Bereich hören wir vor allem Gefahrengeräusche und das Ohr ist nicht so empfänglich für menschliche Geräusche.
🤗
Der ventral-vagale Bereich:
Hier können wir Freude finden, uns regenerieren und soziale Kontakte eingehen und pflegen. Im Hintergrund sind unsere grundlegenden Bedürfnisse erfüllt, Herz und Atmung gut reguliert. Unser sympathisches Alarmsystem ist in Stand-By und wir können darauf vertrauen, dass es anspringen wird, falls wir in eine Gefahrensituation kommen sollten. Im ventral-vagalen Bereich ist unser Ohr auf das Hören menschlicher Stimmen eingestellt.

Ruhe = Ruhe?◽Kennst du das:🍃 Du liegst ganz entspannt auf dem Sofa, hörst ein bisschen Musik und verdaust das Essen, das...
24/08/2020

Ruhe = Ruhe?

Kennst du das:
🍃 Du liegst ganz entspannt auf dem Sofa, hörst ein bisschen Musik und verdaust das Essen, das du gerade zu dir genommen hast. Du bewegst dich nur ganz wenig, bist völlig ruhig und gelassen, denkst an schöne Begegnungen.
😲 plötzlich kommt ein Anruf und dir fällt ein, dass du eine echt wichtige Erledigung oder Aufgabe nicht gemacht hast, die für dieses Telefonat aber sehr wichtig wäre. Du weißt, dass du Ärger, Enttäuschung, vielleicht Ablehnung, Verachtung auslösen wirst, alle Erwartungen enttäuscht hast. Du bewegst dich garnicht mehr, bist unfähig, zu reagieren.

Das sind zwei Arten von Ruhe, und sehr verschieden. Was hier am Wirken ist, könnte nach der Polyvagaltheorie von Stephen Porges der Vagusnerv sein.

Er ist einer der zwölf Hirnnerven und der größte Nerv des parasympathischen Nervensystems. Er "vagabundiert", schweift im ganzen Körper herum und ist an der Regulation beinahe aller inneren Organe beteiligt. Und Stephen Porges hat mit seiner Polyvagaltheorie den Vagusnerv in zwei Teile unterteilt:
▫️ den dorsalen
▫️ den ventralen

Der dorsale Vaguspfad ist entwicklungsgeschichtlich sehr alt und führt zu einer Reaktion, die wir von unseren Wirbeltier-Vorfahren mitbekommen haben, nämlich der "Erstarrungsreaktion". Bei wahrgenommen extremer Gefahr wird jedes Gefühl von Gewahrsein unterbrochen und ein Zustand der Empfindungslosigkeit hergestellt, ein Kollaps.

Der ventrale Vaguspfad hingegen bringt uns in Verbindung, wir können soziale Interaktionen durchführen, fühlen uns sicher und ruhig und eingebunden. Dieser Pfad mit der Reaktion der sozialen Verbundenheit steht nach S. Porges nur Säugetieren zur Verfügung, und ist entwicklungsgeschichtlich der jüngste Teil.

Wie wir von einem Zustand in den nächsten kommen, darum wird es nächste Woche gehen in meiner kleinen Nervensystem-Reihe. 👩‍🏫

Unser Nervensystem Teil 2Heute geht's in meiner kleinen Einführung ins Nervensystem ums autonome Nervensystem. Die hier ...
17/08/2020

Unser Nervensystem Teil 2
Heute geht's in meiner kleinen Einführung ins Nervensystem ums autonome Nervensystem. Die hier vorgestellte Aufteilung wird einigen sicher bekannt sein, schau einfach, was für dich interessant ist. Nächste Woche gehts dann weiter auf der Reise, hin zu mehr Verständnis für uns und unsere Umwelt, unsere Reaktionen, unser Verhalten und unser Erleben. 👩‍🏫

Das autonome Nervensystem wird in ▫️ das "sympathische Nervensystem" (Sympathikus), ▫️ das "parasympathische Nervensystem" (Parasympathikus) und ▫️ das "enterische Nervensystem" (Eingeweide, Darmtätigkeit) unterschieden.

Sympathikus: 🏃‍♂️
aktiviert den Organismus und bereitet ihn auf körperliche oder geistige Tätigkeiten vor. Wenn diese Nerven in Aktion treten, dann schlägt unser Herz schneller und kräftiger, unsere Atemwege sind erweitert und die Darmtätigkeit wird gehemmt.

Parasympathikus: 🥣
das ist der Teil des Nervensystems, der für Ruhe zuständig ist. Traditionell wird der Parasympathikus so beschrieben, dass er für Entspannung sorgt und die Verdauung aktiviert.

Man kann sich das ungefähr so vorstellen:
Der Sympathikus aktiviert für Kampf und Flucht, der Parasympathikus schaltet sich nach erledigter Jagd (oder was immer man für einen Kampf hatte) ein, sorgt für Ruhe, Entspannung und Verdauung der Beute.

Im nächsten Teil wird es sehr spannend. 😲 Denn "Ruhe" ist nicht gleich "Ruhe" und es kann sehr verschiedene Gründe und Empfindungen von Ruhe geben.

🧐 Was verbindest du mit Ruhe? Welche Arten von Ruhe kennst du? Wann treten sie auf? Fühlt sich das immer entspannt an? Kannst du dabei immer gut verdauen? Ich bin gespannt auf deine Beobachtungen!

Unser Nervensystem◽Wie gut kennst du dich? Weißt du, warum du so reagierst, wie du reagierst? Oder verstehst du manchmal...
11/08/2020

Unser Nervensystem

Wie gut kennst du dich? Weißt du, warum du so reagierst, wie du reagierst? Oder verstehst du manchmal deine eigenen Reaktionen nicht? 🤪

Zu verstehen, was mit uns passiert, kann sehr hilfreich sein, um einen guten Umgang damit zu bekommen. Besonders wenn mein Körper, mein Organismus reagiert, ohne dass ich es willentlich beeinflussen kann. Eine Schlüsselrolle dabei spielt unser Nervensystem. Deshalb möchte ich euch auf eine kleine Reise durch unser Nervensystem einladen. Um die Informationen gut verdaubar zu machen, erstelle ich eine kleine Serie, das ist der erste Post dazu.

Was ist das überhaupt? 🕵️

Unser Nervensystem, das sind die ganzen Nervenzellen, die unseren Körper durchziehen. Sie ermöglichen uns, Informationen aus der inneren und äußeren Umgebung aufzunehmen und darauf zu reagieren.

Es gibt mehrere Arten, das Nervensystem zu unterteilen.
Eine ist, dass man zwischen dem Zentralnervensystem (ZNS) und dem peripheren Nervensystem (PNS) unterscheidet. Diese Unterscheidung richtet sich nach Körperbereichen, das ZNS besteht aus dem Gehirn und Rückenmark und das PNS aus dem Rest. Das PNS leitet die Informationen ins ZNS und umgekehrt.

Die zweite Einteilung unterteilt danach, wie wir Vorgänge beeinflussen können.

Hier gibt es
- das "willkürliche Nervensystem", damit werden bewusste Vorgänge gesteuert, die wir beeinflussen können. Zum Beispiel Bewegungen. 🤹
- das "autonome Nervensystem", das wir nicht direkt mit unserem Willen steuern können. Es reguliert Atmung, Herzschlag, Stoffwechsel. 💗

Auf das autonome Nervensystem können wir nur indirekt Einfluss nehmen, und darum wird es im nächsten Teil gehen.

Hast du schonmal versucht, Atmung, Herzschlag oder Stoffwechsel zu beeinflussen? Was für Erfahrungen hast du damit gemacht? Teile deine Erfahrungen - und Fragen - gern in den Kommentaren!

Heute mal ein Beitrag zu "Negativität"▫️Kennst du das, dass du 10 mal Lob bekommst und 1 Kritik - und an was du dich am ...
02/08/2020

Heute mal ein Beitrag zu "Negativität"
▫️
Kennst du das, dass du 10 mal Lob bekommst und 1 Kritik - und an was du dich am meisten, längsten und intensivsten erinnerst, ist die Kritik?
▫️
Der Negativitätsbias bezeichnet das Phänomen, dass unsere Aufmerksamkeit sich eher auf Negatives richtet und das intensiver aufnimmt als Positives. 😱
▫️
Diese Verzerrung ist sinnvoll, wenn es ums Überleben geht. Für das Überleben (zumindest für unsere Vorfahren) war es nicht so wichtig, die positiven Aspekte des Lebens zu sehen.
▫️
Allerdings war es enorm wichtig, potentiell bedrohlichen Situationen aus dem Weg zu gehen. Das "Negative" wahrzunehmen. Wer das nicht konnte, ist nicht unser Vorfahr geworden. 🐅
▫️
Das ist also ein sinnvolles Phänomen. Allerdings müssen wir uns garnicht mehr permanent im Überlebensmodus befinden und könnten uns so den Luxus gönnen, den Fokus immer mehr auch auf Positives zu richten. 🥀
▫️
Dass das möglich ist, liegt an der enormen Fähigkeit unseres Gehirns und Nervensystems, zu lernen und sich an neue Umstände anzupassen.
▫️
Dazu sollte das Nervensystem nicht in einem Überlebensmodus sein. Das heißt, dass der erste Schritt ist, zu schauen, wofür es wichtig ist, die Aufmerksamkeit auf negative Erlebnisse zu richten. Und was davon wir sicherheitshalber behalten möchten. Und was wir brauchen, um uns sicher zu fühlen. Sonst ärgern wir uns, warum wir nicht endlich die Welt mal positiver sehen können. Und sehen nicht, dass ein Teil von uns gerade alles dafür tut, dass wir überleben! Auch wenn wir ihn ignorieren...
▫️
🔑 Ein Schlüssel, damit die Veränderung wirklich stattfinden kann ist Langsamkeit. Wenn wir ganz langsam und achtsam vorgehen, dann kann auch der Teil mitkommen, der ganz vorsichtig ist. Weil er unser Überleben sicherstellen möchte.
▫️
P.S. Was denkt ihr, wieso Lachyoga bei dieser Veränderung sehr hilfreich sein kann?

Adresse

Hessen-Homburg-Platz 1
Hanau
63452

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