Als die drei Ärzte Hans-Peter Rusch, Hans Kolb und Arthur Becker im Jahr 1954 das Mikrobiologische Laboratorium in Herborn gründeten, fanden sie für ihre Thesen kaum Unterstützer. Die engagierten Ärzte sahen in Bakterien den Schlüssel zu einem gesunden Leben – während um sie herum Antibiotika und Agrochemie immer mehr Anhänger fanden.
Trotzdem sollten im Laufe der Jahrzehnte zwei verschiedene Unternehmen aus dem Mikrobiologischen Laboratorium hervorgehen: das heutige MVZ Institut für Mikroökologie GmbH und die Symbio Gruppe.
Für die Gründer waren schon damals Bakterien die Basis eines gesunden Ökosystems – beim Menschen und in der Natur. Doch ihre Ansicht stieß zum Teil auf heftigen Widerstand: Galten Bakterien doch als Gesundheitsgefährder - „antibakteriell“ wurde damals als Heilsbringer gefeiert. Parallel erfreute sich die Agrochemie einer immer größeren Beliebtheit in der Landwirtschaft.
Weg von der Agrochemie, hin zur ökologischen Landwirtschaft
Rusch, Kolb und Becker studierten die natürliche bakterielle Besiedlung des Menschen und ihre Bedeutung für Gesundheit und Krankheit. Mit ausgewählten Bakterien behandelten sie akute und chronische Erkrankungen.
Sie untersuchten außerdem die Bodenflora und verbesserten mit Bakterienpräraten die Bodenqualität für die landwirtschaftliche Nutzung. Gemeinsam mit Maria und Hans Müller war Rusch an der Entwicklung der biologisch-organischen Anbaumethode in der Schweiz in den 1950er Jahren beteiligt, die auch nicht anthroposophisch orientierte Landwirte ansprach. Damit wurde eine Welle von Neugründungen ökologisch orientierter Bauernhöfe ausgelöst.
Gesundheitserreger erst im neuen Jahrtausend anerkannt
Während Ende des letzten Jahrhunderts immer mehr Menschen die Vorzüge der ökologischen Landwirtschaft erkannten, steckte das Wissen über gesundheitsfördernde Bakterien in der Medizin noch in den Kinderschuhen. Erst im neuen Jahrtausend bekam die bakterielle Besiedlung des Menschen mehr Beachtung. Moderne Analysegeräte machten erstmals eine umfassende Betrachtung unserer mikrobiellen Mitbewohner möglich. Damit verbesserte sich auch das Verständnis für die Vielfältigkeit der Mikroben und ihre gesundheitliche Bedeutung.
Mikrobielle Diagnostik und Mitarbeiterzahlen wachsen
Immer mehr Ärzte erkannten die Bedeutung von Bakterien für die Gesundheit an und damit stieg auch die Nachfrage nach diagnostischen Leistungen. Mitte der 1990er Jahre reichten die Räumlichkeiten des Instituts für Mikroökologie nicht mehr aus und es zog in den Neubau am Wachtgipfel oberhalb von Herborn. Heute arbeiten mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an umfassenden mikrobiologischen, immunologischen und molekularbiologischen Diagnoseverfahren, um den praktischen Arzt bei seiner täglichen Arbeit zu unterstützen.
Seit 2012 profitieren ortsansässige Patienten auch von der hausärztlichen Versorgung am MVZ Institut für Mikroökologie. Im Fokus stehen die ganzheitliche Therapie und eine Diagnostik, die auch die bakterielle Besiedlung der Patienten berücksichtigt.
Seit 2010 profitieren ortsansässige Patienten auch von der hausärztlichen Versorgung am MVZ Institut für Mikroökologie. Im Fokus stehen die ganzheitliche Therapie und eine Diagnostik, die auch die bakterielle Besiedlung der Patienten berücksichtigt.