24/10/2025
Genau in dieser Zeit etablierte sich auch unser Berufsbild der Ergotherapie, denn es galt, die Kriegsrückkehrer wieder in eine sinnvolle Produktivität und Eigenständigkeit zu bringen. Egal mit welchem Leiden sie in ihr Leben zurückkamen. Amputiert, an Verbrennungen leidend, traumatisiert. Bis heute empfinde ich unseren Beruf als wahnsinnig wichtig, wertvoll und unverzichtbar. Wer außer wir, analysiert den individuellen Menschen und passt eine Betätigung an. Damit er ins Handeln kommt. Damit er sich fühlt und sich findet. Einfach stark.
Die verheerenden Folgen von zwei Weltkriegen machten sich im Bergmannsheil in vielerlei Hinsicht bemerkbar. Schon während des ersten Weltkriegs versorgte das Bergmannsheil eine wachsende Zahl von Kriegsversehrten. Viele hatten infolge der Kampfhandlungen Arme oder Beine verloren. Daher wuchs der Bedarf nach einer Prothesenversorgung immer weiter an.
1918 baute die Klinik eine eigene „Kunstgliederwerkstatt“ auf. Sie wurde in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen weiter ausgebaut. Das Bergmannsheil fungierte weiterhin als „Reservelazarett“, denn der Bedarf an einer Prothesenversorgung 🦾🦿 blieb auch nach Kriegsende noch lange auf hohem Niveau.