Psychotherapie-glaßmeyer

Psychotherapie-glaßmeyer Hier geht es um psychische Gesundheit, Aufklärung und die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen.

07/12/2025

Neuroaffirmative Therapie
 
Neuroaffirmative Therapie ist kein neuer Trend, sondern Teil eines größeren Wandels in der Psychotherapie. Sie basiert auf dem Neurodiversitäts-Paradigma: der Annahme, dass neurologische Unterschiede wie ADHS, Autismus, Dyslexie oder Tourette keine Fehler sind, sondern natürliche Varianten menschlicher Entwicklung.
 
Lange Zeit wurde in der Psychotherapie davon ausgegangen, dass es eine „richtige“ Art zu denken, zu fühlen und zu reagieren gibt und dass Abweichungen davon korrigiert werden müssen. Bei ADHS führte das oft dazu, dass Verhalten als mangelnde Disziplin, fehlende Einsicht oder Widerstand gedeutet wurde.
 
Neuroaffirmative Ansätze stellen diese Sichtweise auf den Kopf. Sie fragen nicht mehr: Wie können wir Betroffene anpassen?, sondern: Wie können wir Umwelt, Therapie und Erwartungen so gestalten, dass sie zu ihrem Nervensystem passen?
 
Das bedeutet in der Praxis:
– weniger Fokus auf Defizite, mehr auf Ressourcen und Bedingungen, die Überforderung reduzieren
– Verständnis für Unterschiede in Reizverarbeitung, Dopaminregulation und Impulskontrolle
– Anpassung von Zielen, Tempo und Struktur an das, was das Gehirn real leisten kann
– Einbezug von Sensorik, Körperwahrnehmung und Reizmanagement in die therapeutische Arbeit
 
Menschen mit ADHS erleben Reize, Emotionen und Motivation intensiver. Sie brauchen keine „Umerziehung“, sondern Strategien, die Überreizung vorbeugen, Erholung ermöglichen und Dopamin balancieren, also Sicherheit, nicht Kontrolle.
 
Eine neuroaffirmative Haltung bedeutet, mit dem Gehirn zu arbeiten, nicht dagegen. Sie schafft Raum für Selbstakzeptanz und Verständnis statt Scham und Druck.
 
Und genau deshalb verändert dieser Ansatz so viel: Weil er endlich anerkennt, dass das Ziel nicht daraus besteht, „normal“ zu werden, sondern sich selbst zu verstehen.
 

06/12/2025

Viele Erwachsene erhalten ihre Autismusdiagnose erst spät, weil frühere diagnostische Modelle nur einen kleinen Teil des Spektrums im Blick hatten. Die Kriterien orientierten sich vor allem an auffälligen Verhaltensweisen und derer, die hauptsächlich bei Jungen beschrieben wurden.

Erwachsene, die weniger sichtbar auffielen, sprachlich stark waren oder soziale Regeln eher analysierten als intuitiv erfassten, passten dadurch kaum in dieses Bild.
 
In der Praxis zeigt sich heute eine deutlich größere Vielfalt autistischer Merkmale. Viele entwickeln schon früh Strategien, um Reizempfindlichkeit, Überforderung oder Unsicherheit in Gruppen auszugleichen. Masking entsteht häufig bereits in der Kindheit, weil äußere Erwartungen klarer wirken als die eigenen Grenzen. Dieses permanente Beobachten, Mitdenken und Regulieren fällt im Außen kaum auf, verursacht innen jedoch erhebliche Anstrengung.
 
Sensorische Symptome spielen ebenfalls eine große Rolle. Geräuschempfindlichkeit, der Wunsch nach klaren Abläufen oder detailorientiertes Denken galten lange als individuelle Eigenheiten. Erst aktuelle Forschung ordnet solche Muster differenzierter ein. Viele Betroffene berichten im Rückblick von dem Gefühl, ihr Leben lang an einem Puzzle gearbeitet zu haben, ohne das Gesamtbild zu kennen.
 
Eine Diagnose im Erwachsenenalter ermöglicht eine stimmigere Einordnung des eigenen Erlebens. Situationen, die früher wie persönliche Schwächen wirkten, erscheinen plötzlich nachvollziehbar. Viele nehmen ab diesem Moment ihre Grenzen bewusster wahr und beginnen, ihr Nervensystem ernst zu nehmen.
 
Genau an dieser Stelle beginnt Selbstfürsorge. Sie bedeutet in diesem Kontext: Reizschutz, klare Strukturen, Pausen, Routinen und Kommunikation, die der eigenen Art zu denken entspricht.
 
AIKO baut genau darauf auf, dich dabei zu unterstützen, besser auf dich zu achten. Selbstfürsorge wird dadurch keine zusätzliche Aufgabe, sondern eine Form von Stabilität. Wenn du dich hier wiedererkennst, kommentiere ➡️AIKO⬅️
 

04/12/2025

Viele mit ADHS wünschen sich nichts mehr, als irgendwo dazuzugehören. Dieses Gefühl, einfach man selbst sein zu dürfen, ohne sich dauernd zu fragen, ob man zu laut, zu direkt oder zu viel ist. Aber genau das haben viele nie wirklich erlebt.
 
Von klein auf mussten sie lernen, sich anzupassen. Statt Verständnis gab es Sätze wie „Jetzt übertreib doch nicht“, „Reiß dich mal zusammen“ oder „Warum kannst du nicht einfach normal sein?“. Also entsteht still die Überzeugung: Ich bin nur okay, wenn ich mich im Griff habe, funktioniere und es anderen recht mache.
 
Und so wird Zugehörigkeit zu einer Art Projekt. Du beobachtest andere, übernimmst ihre Art zu reden, zu reagieren, zu denken. Du willst dazugehören, um dich sicher zu fühlen. Aber der Preis ist hoch. Denn irgendwann weißt du nicht mehr, wer du bist, wenn du dich nicht gerade anpasst.
 
Das Ergebnis: Du bist überall dabei, aber innerlich allein. Du hast Kontakte, aber keine echte Verbindung. Weil Zugehörigkeit, die auf Selbstverleugnung basiert, nie hält.
 
Was kann helfen?
 
🫂Hör auf, dich selbst zu kontrollieren. Du musst nicht ständig überlegen, wie du wirkst. Verbindung entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Echtheit.
 
🫂Umgib dich mit Menschen, bei denen du nicht aufpassen musst, wie du bist. Wenn du dich nach einem Treffen leer fühlst, war das kein sicherer Ort.
 
🫂Erlaube dir, nicht gemocht zu werden. Wer dich nur mag, wenn du dich anpasst, meint nicht dich, sondern die Rolle, die du spielst.
 
🫂Und vor allem: Fange an, dich selbst zu mögen. Du kannst keine echte Nähe finden, wenn du dich innerlich ablehnst.
 
Zugehörigkeit heißt nicht, perfekt reinzupassen. Es heißt, du selbst sein zu dürfen und zu merken, dass das reicht.
 
Genau dabei kann dir AIKO helfen. Du lernst, wieder in Verbindung mit dir selbst zu kommen, Grenzen zu setzen, dich zu verstehen und Schritt für Schritt dieses ständige Funktionieren zu lösen. Damit du nicht länger dazugehören musst, sondern dich endlich zugehörig fühlst.
 
Kommentiere AIKO für mehr Infos.
 

02/12/2025

Selbstfürsorge klingt nach Ruhe, Duftkerzen und Wohlfühlen. Aber in Wirklichkeit ist sie oft unbequem, weil sie dich zwingt, Dinge zu tun, auf die du keine Lust hast, die aber wichtig sind. Sie bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, auch dann, wenn niemand applaudiert.
 
Manchmal ist Selbstfürsorge, das Handy wegzulegen und endlich ins Bett zu gehen, obwohl du noch scrollen willst. Manchmal heißt sie, auf Fastfood zu verzichten, weil du weißt, dass dein Körper etwas anderes braucht. Oder endlich diesen Arzttermin zu machen, weil du dich ernst nimmst. Hautkrebsvorsorge zum Beispiel.
 
Echte Selbstfürsorge ist nicht immer nett. Sie bringt dich in Kontakt mit deiner Trägheit, deiner Angst, deiner Bequemlichkeit. Mit den Anteilen, die lieber weiter funktionieren würden, statt Verantwortung zu übernehmen. Aber genau da beginnt Entwicklung. Denn Selbstfürsorge bedeutet nicht, es sich leicht zu machen. Sie bedeutet, ehrlich zu dir zu sein.
 
Oft ist sie der Moment, in dem du erkennst, dass du nicht mehr gegen dich arbeiten willst, aufhörst, dich zu sabotieren, dich zu vernachlässigen oder zu betäuben ud dir selbst wieder zuhörst. Und ja, das fühlt sich anfangs komisch an, manchmal wie Verlust, manchmal wie Widerstand. Aber langfristig ist es das, was dich wirklich weiterbringt.
 
Selbstfürsorge heißt: dich ernst nehmen, bevor dein Körper es für dich übernimmt. Auch wenn es unangenehm ist.

Und genau das lernst du in AIKO. Wie du dich um dich kümmerst, auch wenn es anstrengend ist. Wie du dranbleibst, wenn du keine Motivation hast. Und wie du aufhörst, dich selbst zu vernachlässigen, nur weil du es gewohnt bist, zu funktionieren.
 
Wenn du das lernen willst, dann kommentiere ➡️AIKO⬅️.
 

30/11/2025

Ich habe selbst viel zu spät verstanden, was es heißt, gut für sich zu sorgen. Ich war immer für andere da, aber nie für mich. Erst als mein Körper irgendwann nicht mehr konnte, habe ich verstanden: Niemand kommt, um mich zu retten, wenn ich es selbst vergesse.
 
Wir leben in einer Gesellschaft, die uns beigebracht hat, zu leisten, zu helfen, stark zu sein. Wir kümmern uns um jeden, der uns braucht, nur nicht um uns selbst. Wir setzen Grenzen erst, wenn es zu spät ist. Wir sagen Ja, obwohl wir Nein meinen. Wir überhören, wenn unser Körper längst schreit. Und das Schlimme ist: Dafür bekommen wir noch Anerkennung.
 
Selbstfürsorge gilt vielen als egoistisch, dabei ist sie das Gegenteil. Es ist kein „Ich zuerst“, sondern ein „Ich auch“. Es ist Verantwortung für die eigene Energie, die eigene Gesundheit, die eigene Stabilität. Wenn du dich selbst dauerhaft übergehst, verlierst du irgendwann die Fähigkeit, dich um andere zu kümmern. Du gibst dann nur noch das, was übrig ist, nicht das, was dich verbindet.
 
Ich sehe fast jeden Tag in meiner Praxis Menschen, die alles geben, außer für sich selbst. Die funktionieren, aber innerlich leer sind. Die gelernt haben, Erwartungen zu erfüllen. Und ich weiß, wie weh das tut, weil ich genau da war.
 
Selbstfürsorge bedeutet nicht, alles perfekt zu machen. Es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, nicht zu warten, bis jemand dich sieht oder dich rettet. Eigenverantwortung heißt, den ersten Schritt zu gehen, weil du wichtig bist.
 
Vielleicht wäre die Welt eine ruhigere, liebevollere, gesündere, wenn wir alle lernen würden, besser auf uns zu achten. Wenn wir verstehen würden, dass Fürsorge für andere nur funktioniert, wenn sie auf Selbstfürsorge aufbaut.
 
Und genau dafür habe ich AIKO entwickelt. Ein Kurs, der dir zeigt, wie du wieder Verantwortung für dich übernimmst. Damit du dich nicht erst verlieren musst, um dich selbst wiederzufinden.

Selbstfürsorge ist nicht egoistisch, sondern logisch. Aufgeben ist keine Option.
 
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29/11/2025

Menschen mit ADHS dürfen sich oft Aussagen anhören, die zwar nicht böse gemeint sind, die aber einiges auslösen können. Vor allem: sich missverstanden fühlen.

Gerade in der Therapie ist das heikel. Wenn dort Signale kommen wie „übertreibst du nicht ein bisschen“, „andere haben das auch“ oder „jetzt ist nicht alles ADHS“, passiert innerlich schnell etwas ganz Konkretes: Die eigene Wahrnehmung wird wieder in Frage gestellt.

Menschen mit ADHS benennen ihre Symptome nicht, um sich vor Verantwortung zu drücken. Sie versuchen, ihre Geschichte endlich in einen Zusammenhang zu bringen. Wer das reflexhaft als „Rechtfertigung“ deutet, verkennt genau diesen Punkt. Es geht nicht darum, alles auf ADHS zu schieben, sondern darum, ADHS als relevanten Faktor mitzudenken: bei Emotionen, Belastbarkeit, Organisation, Stress, Beziehungen.

In der Therapie sind solche Aussagen deshalb problematisch, weil sie 3 Dinge verstärken können, die sowieso schon ein Thema sind: Scham, Selbstzweifel und die Angst, „zu viel“ zu sein. Statt Sicherheit zu vermitteln, entsteht wieder das alte Gefühl: „Mit mir stimmt etwas nicht, ich nehme mich falsch wahr.“ Dann wird eher angepasst, geschwiegen und maskiert, statt wirklich ich zu werden.

Hilfreicher ist eine Haltung, die beides kann: ADHS ernst nehmen und trotzdem Verantwortung und Gestaltungsspielräume sehen. Fragen wie „Wie zeigt sich das bei Ihnen genau“, „Was macht es im Alltag schwerer“ oder „Wo merken Sie, dass ADHS mit reinfunkt“ öffnen den Raum, statt ihn zuzuma­chen.

Selbstfürsorge für Menschen mit ADHS heißt auch, nicht in Gesprächen zu bleiben, in denen die eigene Wahrnehmung ständig in Frage gestellt wird, sondern sich Unterstützung zu suchen, die wirklich passt. Genau dafür habe ich AIKO entwickelt: damit du lernst, dich selbst ernst zu nehmen, deine Belastungsgrenzen zu achten und einen Umgang mit dir zu finden, der nicht auf „zusammenreißen“, sondern auf Verständnis und Stabilität basiert.

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27/11/2025

Viele Eltern fragen sich, wie sie ihrem Kind ADHS so erklären können, dass es versteht, dass es nicht falsch ist. Ein anschauliches Bild, das viele Facetten von ADHS abdeckt und bei Kindern gut funktioniert, ist der Einhorn-Stift mit den vielen Minen🦄.
 
Du kannst deinem Kind zum Beispiel so erklären:
 
„Stell dir vor, dein Kopf ist wie dieser Einhorn-Stift. Andere Kinder haben 1 Mine: Blau oder Schwarz. Dein Stift hat 10. Und jede Mine steht für einen Gedanken. Aufmerksamkeit, eine Idee, ein Gefühl, ein Impuls, etwas Lustiges, etwas Wichtiges, etwas Trauriges, etwas Langweiliges. Alles ist gleichzeitig da.“
 
Das macht es leichter zu erklären, warum manche Dinge herausfordernd sind:
🟣 Aufmerksamkeit: „Manchmal springen zwei oder drei Minen gleichzeitig raus. Dann ist es schwer, bei einer Sache zu bleiben.“
💗 Emotionen: „Wenn eine Mine für Gefühle rauskommt, ist sie oft sehr stark: Freude, Ärger, Aufregung. Dein Stift malt Gefühle kräftiger als andere.“
💛 Impulsivität: „Manchmal klickt eine Mine raus, bevor du darüber nachdenkst. Das passiert, weil dein Stift schneller schaltet.“
💙 Motivation: „Dein Stift schreibt sofort los, wenn dich etwas interessiert. Und wenn es langweilig ist, braucht er länger, bis die richtige Mine gefunden ist.“
💚 Organisation: „Manchmal liegen ein paar Minen quer. Das heißt nicht, dass du unordentlich bist. Dein Stift hat einfach viele Farben, und es dauert länger, die richtige zu finden.“
 
Und dann kannst du die Stärken kindgerecht erklären. Kinder mit ADHS denken oft ungewöhnlich schnell, finden kreative Abkürzungen, entdecken Details, die andere übersehen, und haben eine Art von Vorstellungskraft, die Situationen bunter und lebendiger macht. Das kann ihnen helfen zu verstehen, dass ihr „bunter Stift“ nicht nur anstrengend ist, sondern auch besondere Fähigkeiten hat.
 
Und das ist am Ende auch Selbstfürsorge: deinem Kind zu zeigen, dass es gut ist, wie es ist und dir selbst die Sicherheit zu geben, dass du Wege findest, die euch beide entlasten. Dabei kann AIKO dir helfen. Für mehr Infos kommentiere ➡️AIKO⬅️
 

25/11/2025

Viele von euch kennen Ritalin oder Medikinet vor allem aus Schlagzeilen und hitzigen Diskussionen. Plötzlich geht es nicht mehr um ein Nervensystem, das Unterstützung braucht, sondern um Charakter und die Frage, ob man hart genug durchzieht.
 
In der Praxis sehe ich oft, wie streng Menschen mit sich sind. Wenn ich Medikamente nehme, habe ich versagt. Dann bin ich doch voll drauf. Dann funktioniere ich nur noch für andere. Viele haben mehr Angst vor der Meinung anderer als vor ihrem eigenen Leidensdruck.
 
Medikamente sind kein Pflichtprogramm und sie sind auch nicht die Lösung für alles. Aber sie sind eine Option. Für manche die, die dafür sorgt, dass der Tag nicht mehr wie ein einziger Overload wirkt, sondern handhabbar wird. Für andere passt es nicht, weil Nebenwirkungen überwiegen oder andere Wege besser tun. Beides ist okay. Wichtig ist, dass die Entscheidung aus Klarheit entsteht und nicht aus Scham.
 
ADHS-Medikation macht aus niemandem einen anderen Menschen. Sie räumt nicht heimlich die Persönlichkeit weg und setzt eine neue ein. Sie kann helfen, Reize zu sortieren und den Kopf so weit zu ordnen, dass Therapie, Alltag, Beziehungen und Selbstfürsorge überhaupt greifen können. Ob jemand das möchte, ist keine Frage von gut oder schwach, sondern eine individuelle Abwägung mit Fachleuten.
 
Mir geht es nicht darum, irgendwen von Medikamenten zu überzeugen. Mir geht es darum, dass niemand aus Angst vor Kommentaren oder Stigma auf Hilfe verzichtet, die das Leben leichter machen könnte. Und genauso wenig soll sich jemand gedrängt fühlen, etwas zu nehmen, womit er sich nicht wohlfühlt. Beides kann Selbstfürsorge sein: zu sagen, ich probiere Medikation aus, oder ich brauche erst mehr Infos und andere Wege.
 
Wenn du merkst, dass Medis vielleicht ein Baustein sein können, du dich aber zusätzlich darum kümmern möchtest, wie du im Alltag besser mit dir umgehen kannst, kann AIKO dich genau dabei unterstützen: weniger Dauerstress und mehr echte Selbstfürsorge.
 
Kommentiere ➡️AIKO⬅️, wenn du mehr wissen willst.
 

23/11/2025

Für viele Menschen mit ADHS ist der Satz „Wir müssen später reden“ kein harmloser Hinweis auf ein Gespräch, sondern der Startschuss für innerliches Chaos.
 
Das Gehirn sucht sofort nach einer Erklärung. Und weil es Unsicherheit kaum aushält, greift es nicht zu neutralen Ideen, sondern zu den schlimmsten: „Ich habe bestimmt etwas falsch gemacht.“ „Gleich kommt Kritik.“ „Gleich zieht sich jemand zurück.“
 
Das hat nichts mit Drama oder Übertreibung zu tun, sondern mit einem Nervensystem, das sehr empfindlich auf Ungewissheit, mögliche Ablehnung und Kontrollverlust reagiert. Viele mit ADHS kennen die Rejection Sensitivity (Ablehnungsempfindlichkeit): Schon der Verdacht, etwas könnte negativ sein, tut weh, bevor überhaupt klar ist, ob wirklich etwas passiert ist.
 
Dazu kommen alte Erfahrungen: Wer oft kritisiert wurde, wer gehört hat, zu viel, zu chaotisch, zu emotional zu sein, verbindet solche Sätze oft mit Ablehnung, Schuld und Scham.
 
Gleichzeitig ist das Gehirn bei ADHS sehr schnell im Verknüpfen. In kürzester Zeit entstehen komplette Katastrophen-Szenarien. Aus einem Satz wird eine ganze Story: Freundschaft vorbei, Job in Gefahr, Beziehung kurz vor dem Ende. Und solange das Thema nicht klar ist, gibt es keinen Stoppknopf.
 
Deshalb kann es helfen, nach dem Thema zu fragen. Nicht nach Details, sondern nur: Worum geht es grob? Allein das kann den Stress deutlich runterfahren, weil das Nervensystem endlich etwas Konkretes hat, woran es sich orientieren kann.
 
Wenn du dich da wiedererkennst: Du bist nicht empfindlich, du reagierst verständlich auf Unsicherheit. Du darfst nach Klarheit fragen. Du darfst sagen, dass dein Kopf sonst Achterbahn fährt.
 
Genau das ist ein Teil von Selbstfürsorge, wie ich sie in AIKO meine: nicht nur meditieren oder baden, sondern im Alltag gut mit dir umgehen, anders mit dir reden, Grenzen setzen, Klarheit einfordern, wenn dein System sonst komplett überdreht.
 
Kommentiere ➡️AIKO⬅️, wenn du mehr wissen willst.
 
Was löst der Satz in dir aus?
 

20/11/2025

Wir reden viel über Prävention, mentale Gesundheit und Eigenverantwortung. Sogar im Koalitionsvertrag steht, dass genau das gestärkt werden soll. Klingt gut. Aber die Realität ist: Die Strukturen fehlen. Therapieplätze sind knapp, Diagnosen kommen oft zu spät, und viele merken erst, dass sie Hilfe brauchen, wenn schon längst nichts mehr geht.
 
AIKO ist meine Antwort darauf. Als Beginn einer Bewegung, weil wir nicht mehr warten können, bis Menschen am Boden liegen, um ihnen dann zu sagen: Jetzt darfst du dich mal um dich kümmern.
 
Die meisten, die bei mir Hilfe suchen, sind längst über ihre Grenzen gegangen. Sie funktionieren noch. Irgendwie. Aber sie fühlen sich leer, fremd in sich selbst, permanent im Überlebensmodus. Und das ist kein individuelles Versagen. Das ist systemisch. Und genau deshalb braucht es einen Gegenentwurf.
 
AIKO steht für eine neue Haltung. Für eine Gesellschaft, in der Selbstfürsorge keine Belohnung ist, sondern Grundlage. Für Menschen, die nicht mehr länger darauf warten wollen, dass es irgendwann ruhiger wird, sondern die Verantwortung übernehmen – für sich, ihre Beziehungen und ihr Leben.
 
Es geht nicht um Selbstoptimierung, sondern um Stabilität. Darum, sich nicht selbst zu verlieren in einem Alltag, der immer mehr fordert. AIKO verbindet psychologische Expertise mit alltagstauglichen Tools für den Kopf, den Körper und die eigenen Grenzen. Kein Druck, kein „du musst nur wollen“, sondern Struktur, die stärkt.
 
Ich glaube daran, dass Veränderung nicht durch Appelle entsteht, sondern durch Vorbilder. Menschen, die zeigen: Ich habe angefangen, mich um mich selbst zu kümmern. AIKO ist für genau diese Menschen. Vielleicht bist du einer davon?
 
Wenn du mehr über die Bewegung erfahren willst, kommentiere ➡️AIKO⬅️ und ich schick dir alles Wichtige zu.
 

18/11/2025

ADHS oder Autismus, was ist was? Und wie unterscheiden und überschneiden sie sich?

Beide Begriffe werden oft gemeinsam genannt und das hat auch einen Grund: Sowohl ADHS als auch die Autismus-Spektrum-Störung (ASS) gelten als neurodiverse Entwicklungsstörungen. Das bedeutet, dass das Gehirn Reize, Emotionen und Informationen anders verarbeitet als das neurotypische Gehirn.

Die Anzeichen zeigen sich oft schon in der frühen Kindheit, der Verlauf hingegen kann sehr unterschiedlich sein. Bei Erwachsenen, vor allem bei Frauen, werden ADHS wie auch ASS häufig übersehen oder gar nicht erkannt.

Warum? Weil viele Frauen gelernt haben sich maskieren. Sie wirken still und unauffällig, obwohl im Inneren ganz viel los ist.

Hier einige Symptome, die auf ADHS oder Autismus hinweisen können:

➔ Typische Merkmale bei ADHS
• Impulsivität und innere Unruhe
• Schwierigkeiten mit Aufmerksamkeit und Fokus
• SchnellER ablenkbar
• Sucht nach neuen Reizen und Abwechslung
• Bewegungsdrang
• Spontan und kreativ
• Emotional
• begeisterungsfähig
• Schnell überstimuliert, aber auch schnell gelangweilt

➔ Typische Merkmale der Autismus-Spektrum-Störung
• Schwierigkeiten in sozialen Interaktionen (wirkt oft zurückgezogen)
• Reizempfindlichkeit (z. B. zu grelles Licht, laute Geräusche oder Berührungen)
• Starkes Bedürfnis nach Routinen, Struktur und Vorhersehbarkeit
• Häufig intensive Spezialinteressen

ADHS und ASS können gemeinsam auftreten, man nennt das eine „komorbide Diagnose“ und das ist tatsächlich nicht selten.

Jeder Mensch ist einzigartig. Nicht jede Person mit Autismus oder ADHS passt ins klassische Raster, deshalb ist die Selbstbeobachtung und ggf. eine gute Diagnostik sehr entscheidend.

Eine Diagnose ist kein Stempel, sondern ein Werkzeug, dass dir helfen kann, dich selbst neu kennenzulernen.

Kanntest du den Unterschied?

16/11/2025

ADHS & Kaffee

Viele Menschen mit ADHS sind über Jahre an Koffein als Form der Selbstmedikation gewöhnt, um wach, fokussiert oder emotional stabiler zu sein. Wenn dann mit Stimulanzien begonnen wird, kommt es häufig zu Irritationen, weil Ärzte selten genau erklären, wie sich Koffein und Medikamente gegenseitig beeinflussen können.

☕️ Sowohl Koffein als auch Stimulanzien wirken stimulierend, aber über unterschiedliche Mechanismen:

Koffein blockiert Adenosinrezeptoren. Das heißt, es hemmt Müdigkeit und steigert indirekt die Ausschüttung von Dopamin und Noradrenalin.

Methylphenidat oder Amphetamine (z. B. Medikinet, Ritalin, Elvanse) hemmen dagegen die Wiederaufnahme dieser Botenstoffe direkt.

Wenn beides kombiniert wird, kann sich der stimulierende Effekt potenzieren und das kann den Herzschlag und Blutdruck erhöhen, Unruhe, Nervosität, Angstgefühle oder Einschlafstörungen verstärken.

Gerade in der Eindosierungsphase, in der die individuell richtige Dosis noch nicht gefunden ist, kann das den Eindruck einer Unverträglichkeit oder Überdosierung erwecken, obwohl das Medikament an sich gut verträglich wäre.

Deshalb sollte während der Eindosierung auf Koffein weitgehend verzichtet werden, um Nebenwirkungen klar zuordnen und die optimale Dosierung sicher bestimmen zu können. Wenn die Dosis stabil ist, kann Koffein in moderaten Mengen meist wieder konsumiert werden, idealerweise zeitlich versetzt zur Medikamenteneinnahme (mindestens 2–3 Stunden Abstand), um additive Effekte zu vermeiden.

Wer über längere Zeit große Mengen konsumiert (z. B. >400 mg täglich, das entspricht etwa 4 Tassen Kaffee), sollte die Reduktion nicht abrupt, sondern schrittweise gemeinsam mit dem Arzt planen, um Entzugssymptome und Rebound-Müdigkeit zu vermeiden.

Koffein ist kein No-Go, aber in der Eindosierungsphase eher ein Störfaktor.

Wurde das bei dir vor Beginn der Medikation besprochen?

Adresse

Tecklenburger Damm 59
Ibbenbüren
49477

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