24/08/2025
Diese Woche war geprägt von der Frage: „Was bin ich wert?“, wenn ich nicht mehr leiste, weil ich krank bin, oder wenn ich verlassen werde.
Die Selbstwertwunde sitzt meist tief und zeigt sich auch körperlich. Menschen, die sich selbst verkennen, können unter einem Mangel an Abgrenzung leiden. Sie brauchen ihren Wert von außen bestätigt und werden zu people pleaser ohne Selbstrespekt. Das führt zu Stress, und der wiederum kann erhebliche körperliche Symptome verursachen (Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, vegetative Dysregulationen, Ein- und Durchschlafstörungen, geschwächtes Immunsystem und chronische Schmerzen).
Ich habe lange überlegt, wie das mit dem Selbstwert ist und wie ich das gut meinen Patientinnen vermitteln kann. Ich kam zu dem Ergebnis, dass jeder den ganz gleichen Wert hat – absurd schön, groß und strahlend, vielleicht ein riesiges Feuer, ein Diamant, ein Kristall. Das „kleine Licht“ gibt es nicht.
Die Sache ist nur, dass wir aufgrund von Prägungen oder Erfahrungen das enorme Ausmaß unseres Wertes nur bedingt sehen und spüren können. Betroffene leben weit unter ihren Möglichkeiten, vielleicht ein Leben lang.
Menschen, die sich überschätzen oder erhöhen, leben ihre wahre Größe auch nicht. Man spricht vom Schaumschläger* oder Hochstapler*, und wir spüren intuitiv, dass die dargestellte Hülle noch nicht ausgefüllt wird.
Je nach Grad des gesunden und authentischen Sich-seiner-selbst-bewusst-Seins erkennen wir uns und unsere Mitmenschen. Je mehr wir uns unserer selbst bewusst sind, desto eher wählen wir Menschen in unser Leben, die sich auch erkennen.
Je bewusster wir uns sind, desto weniger können wir uns und andere schlecht behandeln, be- und abwerten oder bewusst verletzen.
„Wenn du mich gekannt hättest, und wenn du dich selbst wirklich gekannt hättest, dann hättest du mir das nicht angetan.“
Genozid Memorial Center Kigali, Ruanda
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Deine Osteopathin Birgit Reiter