Ja, als wäre es gestern gewesen. Für unsere damals kleine und junge Familie war das ein ganz schön aufregendes Wagnis – unser Traum vom eigenen Augenoptikergeschäft…
Das ist schwer einzugrenzen. Ein Highlight ganz zu Beginn war sicherlich der Gewinn der goldenen Brille von Lindberg im Jahr 2000. Eine Auszeichnung, die weltweit für die beste Marketingidee ausgelobt wurde. Wir wussten, wir waren auf dem richtigen Weg. 2007 haben wir den Laden erweitert und eine Treppe in das Obergeschoss eingebaut. Die Werkstatt wurde nach oben verlagert und wir hatten endlich ausreichend Platz. Für neue Marken! Als einer der ersten Augenoptiker haben wir die ROLF Holz- und Steinbrillen angeboten. 2012 entstand dann sogar ein eigener Designbereich – aus heimischen Hölzern – zur Präsentation dieser exklusiven Brillen aus Stein, Holz und Büffelhorn. 2015 erhielten wir die Auszeichnung zum Zeiss Vision Experten, auf die wir sehr stolz sind. Die Voraussetzung dafür sind umfangreiche, fortlaufende Weiterbildungen und das Anwenden modernster Zeiss Messtechnik. 2016 waren wir einer der ersten Augenoptiker weltweit, die 3D-gedruckte Brillen im Syntherlaser-Verfahren von YouMawo angeboten haben. Diese Brillen werden auf Grundlage eines Videoscans individuell für die jeweilige Gesichts- und Kopfform des Kunden angefertigt.
Vielleicht? Wir sind mutig und lassen uns gerne von neuster Technik, Materialien oder Design begeistern. Wir haben uns zum Beispiel von Beginn an spezialisiert auf die Verarbeitung der ultraleichten und flexiblen Titanbrillen von Lindberg und sind heute einer der größten Händler in Deutschland. Von ROLF führen wir auch wieder als einer der Ersten Holzbrillen mit flexiblem Scharnier, das die Brillen deutlich stabiler macht. Sogar die neuen Büffelhornbrillen von ROLF führen wir, weil sie einfach ein haptisches Erlebnis sind.
Wer steckt hinter Walzer Optik?
Zum Team gehören neben mir Verena Kutter und Angela Weiland, die beide ebenfalls Augenoptikermeisterinnen sind. Angela leitet die Werkstatt, in der wir unsere Brillen selbst verglasen. Verena unterstützt mich bei den optometrischen Untersuchungen mit modernster Zeiss Technik zur individuellen Einmessung der Brillengläser. Und sie ist auch Expertin für Kontaktlinsen. Wir passen Kontaktlinsen auch als multifokale Variante nach neuesten Methoden an und arbeiten mit Dreamlens. Diese Kontaktlinsen werden über Nacht getragen und verformen die Hornhaut so, dass tagsüber eine Kurzsichtigkeit auskorrigiert ist. Das ist ein spannendes Feld. Ich selbst habe mich zusätzlich auf digitales Sehen spezialisiert und verfolge mit großem Interesse alle Neuerungen auf diesem Gebiet.
Seit letzten Herbst haben wir einen neuen Lehrling. Mohammad, der als Flüchtling aus Afghanistan nach Isny kam, hat sich sehr gut in unser Team eingelebt. Und dann ist da natürlich noch Sabine – meine Frau. Sie verantwortet zusammen mit mir die Designauswahl und Markenwelt bei Walzer Optik, unterstützt uns in der Kundenberatung und Außendarstellung, gestaltet unsere Schaufenster und Events. Aus ihrer Feder stammt unser Logo und die aktuelle Strichzeichnung. Und wenn sie mal nichts für uns tut, ist sie Model und Brillenbotschafterin, backt sie Walzer-Kekse oder entwirft Brillenetuis. So entstand gleich eine ganze Serie - Die Allgäubrille. Wir lieben einfach was wir tun!
Worauf freuen Sie sich in naher Zukunft?
Zukunft, das sind unsere vier Kinder. Wir freuen uns sehr, dass Julian unsere Begeisterung teilt. Er absolviert in München aktuell sein Duales Studium zum Optometristen und fliegt zusammen mit unserem ältesten Sohn Daniel und mir dieses Frühjahr nach Uganda. Wir setzen dort in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation Stella22 das Onedollarglasses Konzept um.
Was begeistert Sie, wie geht es weiter?
Medizinische und technische Errungenschaften faszinieren mich. Die Tränenfilmanalyse zum Beispiel, die wir neu eingeführt haben und die Entwicklungen des digitalen Sehens. Ich bin mir sicher, dass die neuen visuellen, digitalen Technologien die Smartphones ablösen werden. Da bin ich als Augenoptiker natürlich mega gespannt!