Praxis für Hundephysiotherapie - Sabine Eichhorn

Praxis für Hundephysiotherapie - Sabine Eichhorn Physiotherapie, Osteopathie, Akupunktur, Blutegeltherapie, physiotherapeutisches Schwimmtraining, Hundesurfen, Hundeseniorengymnastik

DogsurfingDiesen Sonntag, es sind noch Anfänger- und Fortgeschrittenenplätze frei
17/07/2024

Dogsurfing
Diesen Sonntag, es sind noch Anfänger- und Fortgeschrittenenplätze frei

23/05/2024
07/05/2024
07/04/2024
01/11/2023
DOGSURFING.... es geht in die letzte RundeMorgen, Montag 21.08.  17 Uhr Es sind noch wenige Plätze frei.www.dogsurfing.d...
20/08/2023

DOGSURFING.... es geht in die letzte Runde

Morgen, Montag 21.08. 17 Uhr

Es sind noch wenige Plätze frei.

www.dogsurfing.de

21/05/2023

Sie wollen noch mehr Zeit mit Ihrem Hund im Freien genießen und dabei mit viel Spaß dessen Gesundheit unterstützen und Ihre Beziehung Zueinander fördern? Dann sind Sie bei uns richtig!

19/08/2022
07/08/2022

Heute möchten wir mit euch den traurigen Trend der silberfarbenen oder auch blauen Hunde thematisieren. Mit Grau oder Blau bezeichnet man Hunde mit einem mausgrauen bis hin zu anthrazitfarbenem Fell. Die außergewöhnliche Fellfärbung entsteht durch Einmischung von anderen Rassen, man sieht sie vor allem bei Bulldoggen, American Staffordshire Terriern und Labradoren. Bei Listenhunden hat sich die Bezeichnung "Blueline" festgesetzt, die den Käufern eine besondere "Zucht- bzw. Blutlinie" bei Pitbulls und Staffordshire Terriern vorgaukelt. 🤥Viele Menschen finden Listenhunden in blau bzw. grau besonders schön und edel, aber für die Hunde sind die möglichen Auswirkungen fatal und die wenigsten Käufer wissen, was auf sie zukommen kann...

Die Fellfärbung entsteht dabei durch das Dilute-Gen. Dieses hellt die ursprüngliche Farbe auf, es entstehen "neue" Farben wie blau oder grau, aber auch champagner oder lilac. Doch das Dilute-Gen beeinflusst leider nicht nur die Fellfarbe, sondern es erhöht auch das Risiko für die Erkrankung CDA (Color Dilution Alopecia = Farbmutantenalopezie).

CDA äußert sich vor allem durch starken Juckreiz, verschiedene Allergien, Fellverlust, Hautekzeme und schlecht heilende Wunden. Es handelt sich um eine schwerwiegende Problematik, die unheilbar und qualvoll für das Tier ist. 😔Die Symptome, die meist erstmalig im Alter von sechs Monaten bis zwei Jahren auftreten, lassen sich mit Antibiotika und juckreizlindernden Medikamenten lediglich kurzfristig abmildern.
Auch das Verhalten des Hundes kann durch CDA beeinträchtigt werden. Hundeschulen berichten, dass Hunde in Sonderfarben unkonzentriert, hyperaktiv und nervös wirken. Lernprozesse werden deutlich verzögert vom Tier umgesetzt, das Training dauert länger und benötigt mehr Intensität. Ein hoffnungsloses Leben, das viele Hunde erwartet, die allein wegen ihrer schönen Färbung "produziert" wurden.
ℕ𝕚𝕔𝕙𝕥 𝕛𝕖𝕕𝕖𝕣 ℍ𝕦𝕟𝕕 𝕞𝕚𝕥 𝕖𝕚𝕟𝕖𝕣 𝕊𝕠𝕟𝕕𝕖𝕣𝕗𝕒𝕣𝕓𝕖 𝕓𝕖𝕜𝕠𝕞𝕞𝕥 ℂ𝔻𝔸, 𝕕𝕠𝕔𝕙 𝕛𝕖𝕕𝕖𝕣 ℍ𝕦𝕟𝕕 𝕞𝕚𝕥 ℂ𝔻𝔸 𝕙𝕒𝕥 𝕖𝕚𝕟𝕖 𝕊𝕠𝕟𝕕𝕖𝕣𝕗𝕒𝕣𝕓𝕖. Das Risiko und die damit verbundenen dramatischen Folgen werden von entsprechenden Verkäufern allerdings ausgeblendet oder gar verleugnet. Sie implantieren das Dilute-Gen bewusst, um Welpen in außergewöhnlichen Farben zu erhalten, die meist zu horrenden, vierstelligen Preisen verkauft werden. 🤬
Für uns ist klar: Solche "Züchtungen" sollten nicht unterstützt werden und jede*r Käufer*in macht sich mit schuldig am Leid, dass solchen Hunden widerfahren kann❗️

PS: Falls es doch ein grauer Listenhunde sein soll, so findet man neben dem hübschem Achim, der leider eine Futtermittelallergie hat, auch viele weitere tolle Vierbeiner bei uns im Tierheim. 🤗

Interessanter Artikel einer lieben Kollegin!
02/08/2022

Interessanter Artikel einer lieben Kollegin!

Das Norwegergeschirr – verpönt und verbannt!

🖍Lesezeit ca 2,5 Minuten🖍

Gestern sollte es soweit sein: Schöne neue Geschirre für meine Hunde online bestellen, unter Anderem auch ein neues Norweger Geschirr für unsere junge Kelpie-Hündin, da ich immer wieder verschiedene Geschirre tragen lasse.

Man erklärte mir, es gäbe nur Y-Geschirre denn Norweger Geschirre würden ja schließlich die Bewegung einschränken. Versuch bei Shop 2, Shop 3……ich war frustriert und sah mich schon fluchend an der heimischen Nähmaschine sitzen.
Das Y-Geschirr: Grundsätzlich sprechen wir von Geschirren in einer Y-Form, die gängige Version und an fast jedem Hund in allen erdenklichen Farben und Mustern zu bewundern.

Charakteristisch dafür sind zwei vor dem Schulterblatt - meist zu einem Ring endenden - Gurte, die in einen Bruststeg übergehen. Schon hier verursacht es einige Probleme, da der Hund beim Spaziergang nicht immer akkurat vor uns läuft (oder wir hinter dem Hund) und das Geschirr deshalb meist verrutscht. Durch den Ring, an dem üblicherweise der Karabiner für die Leine befestigt wird, ergibt sich eine Hebelwirkung am Übergang Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule. In der Achsel, in der nun der Brustgurt wahlweise links oder rechts zu liegen kommt, ergibt sich ein punktueller Zug auf den Bereich der ersten Rippe. Des Weiteren befindet sich dort auch das hochsensible Armnervengeflecht (Plexus brachialis), das wiederum die ganze Gliedmaße versorgt.

Wenn mein Hund also meist links von mir am Wegesrand schnüffelt, verziehe ich das Geschirr am Ring etwas in meine Richtung nach rechts und der Steg hängt in der linken Achsel. Wenn das Geschirr dazu noch hinter dem letzten Rippenbogen endet (auf Zug), kommt je nach Seite noch das Einschnüren im Bereich Zwerchfell, Magen und Leber hinzu. Der Rückensteg sitzt oft zu eng, sodass der Hund beim Aufwölben der Wirbelsäule mit den Dornfortsätzen an dem Steg anstößt und hier eine Irritation erlebt - und das bei jedem Schritt. Bedenken wir in diesem Zusammenhang, dass der Ring für die Leine zwar oft unterlegt ist, jedoch nicht der Karabiner, der daran befestigt wird. Ihr seht, die Liste ist lang.

Da in unseren Kursen und Ausbildungslehrgängen 50-100% der anwesenden Hunde eine Dysfunktion, also eine Einschränkung der ersten Rippe aufweisen, wäre ein Zusammenhang bei Geschirrträgern denkbar. Denkt man sich jetzt noch den Hebel durch eine Schleppleine hinzu, dann macht das Gassigehen bald keinen Spaß mehr.

Jetzt betrachten wir das klassische Norwegergeschirr (kein Sattelgeschirr) mal genauer und gehen bitte immer davon aus, dass ein Geschirr passen sollte.
Das Norwegergeschirr hat einen Bruststeg, der quer vor der Brust verläuft und seitlich an einem Gurt befestigt ist, der einmal ringförmig um den Brustkorb geht. Auch hier haben wir natürlich Einschränkungen, nur einfach andere. Vorteil ist ganz klar, dass das Geschirr an Ort und Stelle bleibt, da der Ring, an dem die Leine befestigt wird, mitläuft.

Landläufig machten ja diverse Posts die Runde, die auf die unsagbaren Nachteile des Norwegergeschirres hinwiesen und das Y-Geschirr ging uneingeschränkt als Star bei diesem Battle hervor. So recht glauben konnte ich das aber irgendwie nie. JEDES Geschirr hat einige Einschränkungen zu bieten.
Jetzt komme ich aber zur Studie.

🧐 S.Blake (Writtle University, United Kingdom) hat 2019 verschiedene Studien zum Thema „Brustgeschirr und deren biomechanische Effekte“ untersucht und zusammengefasst. Nach Erkenntnissen von Lafuente et al. (2018) verringert das Y-Geschirr die Schulterstreckung um ein Vielfaches mehr, als das Norwegergeschirr. Im Schritt ließen sie laut der Studie zusätzlich 2,56° weniger Streckung zu als Norwegergeschirre, im Trab 4,82° weniger und unter Zug sogar 7° weniger. Der Grund ist noch nicht nachgewiesen, aber es wird vermutet, dass die Protraktoren (vorführende Gliedmaßenmuskulatur) gehemmt werden.

Ob nun der Bruststeg oder die beiden seitlichen Gurte am Hals die Übeltäter sind wird hier nicht erwähnt, wir vermuten aber Letzteres. Da die Vordergliedmaße rein muskulär mit dem Brustkorb verbunden ist und eigentlich dem Bremsen oder zum elastischen Landen nach dem Sprung dienen soll könnte es möglich sein, dass die Muskulatur mit diesen zusätzlichen Aufgaben überfordert ist. Um diese Fragen zu beantworten, wären weitere Studie nötig und Ergebnisse daraus spannend.
Für welches Befestigungssystem man sich auch entscheidet, man sollte sich auch auf die Verarbeitung und das Gewicht achten. Nicht selten sieht man Welpen, die zu viel Geschirr, Halsband und Karabiner zu tragen haben, ganz abgesehen von den thermischen Einflüssen und die Veränderung des Gangbildes (auch ein Bestandteil dieser Studie). Dies kann sich durchaus negativ auf die Entwicklung des Bewegungsapparates auswirken.

☝️Fazit: Besser mit zwei verschiedene Geschirrarten abwechseln, sowie Rucks und Dauerzug vermeiden. Natürlich wäre eine gute Leinenführigkeit oder n***t bzw. fellig - wie Natur gegeben- das Allerbeste und manchmal wäre das Geld besser in eine gute Hundeschule investiert, als in den Warenkorb😊

Übrigens empfehlen wir beim Fitnesstraining das Geschirr abzulegen und mit Halsband zu trainieren. Ich sage immer, es wäre gerade so, als wenn ich im „kleinen Schwarzen“ Aerobic machen würde (Kopfkino an…).

In diesem Sinne, viel Spaß beim Shopping! 👜

Eure Sandra von Dogfitsports
in Kooperation mit Katja Wagener (Tierphysiothek)

24/06/2022

Fünf Minuten Gassi gehen pro Lebensmonat? Vernünftige Regel oder schlichter Unfug?

Von Ralph Rückert, Tierarzt, und Johanne Bernick, Tierärztin

Kennen Sie wahrscheinlich, oder? Die dringende Ermahnung bzw. „eiserne Regel“, mit einem Welpen bzw. Junghund nur 5 Minuten pro Lebensmonat spazieren zu gehen, bis sich die Epiphysenfugen (Wachstumszonen) der Knochen endgültig geschlossen haben? Haben Sie sich auch gefragt, ob das wirklich Sinn macht und ob Sie gar Ihren Welpen für sein Leben schädigen, wenn Sie sich nicht daran halten? Woher kommt diese Regel und ist da was dran?

Wahrscheinlich (Wahrscheinlich! Keiner weiß es genau!) ist der Keim dieser Empfehlung in einer Untersuchung der amerikanischen National Institutes of Health (NIH) aus den 70ern des vorigen Jahrhunderts zu suchen. Die NIH förderten damals klinische Forschungen zur Hüftdysplasie des Hundes. In einer recht aufsehenerregenden Studie untersuchten Tiermediziner:innen den Effekt von Bewegungsrestriktion auf die Hüftgelenkgesundheit. Der Studienaufbau war geprägt von der für die damalige Zeit typischen und brutalen Bedenkenlosigkeit: Schäferhund-Welpen wurden einfach dauerhaft in kleinen Käfigen gehalten und aufgezogen. Und tatsächlich konnte bewiesen werden, dass solcherart bewegungseingeschränkte Welpen später mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine Hüftdysplasie entwickelten als Welpen, die sich frei bewegen konnten.

Nur: Die Forscher:innen waren sich schon bei der Veröffentlichung 1975 völlig darüber im Klaren, dass dieser Effekt deshalb zu verzeichnen war, weil diese unglücklichen Welpen in den absolut zu kleinen Käfigen zu einer spreizbeinigen Haltung gezwungen waren, wenn sie überhaupt stehen wollten. Das war der Punkt, um den es eigentlich und in Bezug auf die Humanmedizin ging: Eine Spreizhaltung der Beine wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Hüftgelenke aus, was ja seitdem bei Menschenbabys auch so beherzigt wird. Die Öffentlichkeit, die Allgemeinheit scheint das aber genau falsch verstanden zu haben, also in dem Sinne, dass die Bewegungsrestriktion an sich einen positiven und gelenkschützenden Effekt hätte. Ungefähr seit diesem Zeitpunkt (und heutzutage dank des Netzes leider besonders virulent) zirkulieren entsprechende Ratschläge, natürlich ganz besonders bei den Rassen, die genetisch bedingt häufig Gelenkprobleme entwickeln. Dumm gelaufen, das!

Mehr als 10 Jahre später, Ende der 80er, hat sich die Forschung erneut dieser Fragestellung angenommen, mit zwei Versuchsanordnungen, deren Ansatz genau andersrum war, also einen Unterschied zu finden versuchte zwischen zwei ganz unterschiedlich harten Belastungsgraden. Beagle-Welpen bzw. -Junghunde mussten an fünf Tagen pro Woche auf einem Laufband mit 15 Grad Steigung rennen, die eine Gruppe eine Stunde pro Tag und für 15 Wochen, die andere Gruppe täglich bis zu 40 km pro Tag, und zwar für ein ganzes Jahr. Danach wurden die Gelenkknorpel und die Gelenkflüssigkeit der Hunde mikroskopisch untersucht. Nur in der nach allen normalen Maßstäben massiv überlasteten Gruppe fanden sich fokale, oberflächliche und eher dezente Veränderungen am Knorpel. Ansonsten wurden keine Schäden festgestellt. Da kann man nur bewundernd sagen: Schau einer an, die halten auf jeden Fall ganz schön was aus, die jungen Hunde! In der zweiten Gruppe reden wir immerhin von einem fast kompletten Marathonlauf, jeden Tag von Montag bis Freitag, und das ein ganzes Jahr lang!

So weit, so gut! Was können uns Freilandbeobachtungen an zusätzlichen Informationen liefern? Wie läuft das denn bei Wölfen? Bekannt ist, dass ein mit Halsbandsendern ausgestattetes Wolfsrudel sich mal bis zu 32 km pro Tag weiter bewegte und dass da ein 8 Wochen alter Welpe dabei war! Respekt an den Kleinen! Und dass Wölfe (oder andere Wildcaniden) das freie Spielen und Toben ihrer Welpen irgendwie einschränken würden, konnte natürlich in keinem Fall beobachtet werden.

Wir können außerdem noch eigene Beobachtungen hinzufügen, zum Beispiel auf Kinderspielplätzen oder Sportanlagen. Zwar nicht am Hund, aber an unserer eigenen Brut. Kinder üben fast alle Sportarten aus, die man sich nur vorstellen kann, inklusive Laufen, Turnen und Kicken, und sie rennen und springen beim Spielen, so viel sie halt lustig sind. Hat schon mal jemand eine Mutter rufen gehört: „Carl-Friedrich, Schluss jetzt! Deine Wachstumsfugen sind noch nicht geschlossen und deine 30 Minuten sind jetzt rum! Setz dich sofort in deinen Rollstuhl, wir schieben dich nach Hause!“. Nein? Oder: „Lisa-Marie, renn nicht immer die Treppen rauf und runter. Denk doch an deine Gelenke!“. Auch nicht? Natürlich nicht! Niemand bei klarem Verstand käme auf die Idee, dass man spielerische Aktivitäten und den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern bezüglich der späteren Gelenkgesundheit irgendwie reglementieren müsste. Es ist ganz im Gegenteil so, dass (auch hochintensive!) spielerische Aktivität von größter Wichtigkeit ist für die Entwicklung einer guten Koordination (Stichwort Propriozeption) und die Ausbildung eines stabilen Muskel-, Sehnen- und Gelenkapparates.

Sie merken wahrscheinlich schon von Anfang an, worauf wir raus wollen: Vergessen Sie diesen Unfug mit den fünf Minuten Belastung pro Lebensmonat! Das ist definitiv eine Latrinenparole, für deren Wahrheitsgehalt es nicht einen Funken Evidenz gibt. Ihr Welpe kann allemal eine Stunde und mehr mit Ihnen unterwegs sein, ohne dass ihm dadurch ein Schaden entsteht. Wird es ihm zu viel, wird er Ihnen das mitteilen, ganz davon abgesehen, dass Welpen bis zu 12 oder 14 Wochen sowieso nicht begeistert sind, wenn man sich all zu weit von der Homebase entfernt. Und wenn ein schon ziemlich fitter und extrovertierter 5-Monats-Welpe ausgelassen mit Freunden spielt und tobt, müssen Sie da keineswegs nach ein paar Minuten eingreifen. Lassen Sie ihn, er braucht das, und zwar dringend!

Wohl gemerkt: Wir setzen einfach mal wieder gesunden Menschenverstand voraus und reden natürlich nicht der puren Unvernunft das Wort. Alles, womit sich ein Welpe selber und freudig belastet, ist letztendlich okay. Es versteht sich aber von selbst, dass man einen Hund mit einem halben Jahr nicht eine Stunde lang und gegen seinen Willen am Fahrrad rumzerrt oder ihn mit dem Frisbee bis zur völligen Erschöpfung scheucht! Ihn aber langsam und wohl dosiert an das Laufen am Fahrrad heranzuführen oder ihm einen Frisbee als Spiel- und Sportgerät vertraut zu machen, stellt ganz sicher kein Problem dar. Es gibt keinen guten Grund, sich deswegen ständig einen Kopf um die Gelenke zu machen.

Take-Home Message: Die Befolgung solcher völlig haltloser „Regeln“, die das natürliche Bewegungsbedürfnis junger Hunde massiv einschränken und die leider oft über das Netz gehypt werden, ist nicht gut, sondern schlecht für den Hund, und zwar auf mehreren Ebenen. Neben den erwähnten Nachteilen für die Ausprägung eines stabilen Bewegungsapparates wird der Welpe bzw. Junghund ja auch noch in seiner sozialen Entwicklung beschnitten, wenn man jeden Tag nur ein paar Minuten draußen unterwegs ist und zudem aus Angst vor Überlastung spielerische Interaktionen mit Artgenossen einschränkt oder gleich ganz unterbindet.

Wir gehen noch weiter: Besteht eine Züchterin / ein Züchter Ihnen gegenüber darauf, dass ein Welpe einer bestimmten Rasse bis zum Alter XY buchstäblich in Watte zu packen sei, weil sonst was Grässliches passieren könnte, steckt da oft eine unredliche Motivation dahinter, im Sinne einer prophylaktischen Schuldverlagerung auf die neuen Besitzer. Sie sollten da ganz schnell misstrauisch werden, denn wahrscheinlich sind Sie gerade dabei, sich einen Welpen einer Rasse zuzulegen, bei der die Entwicklung von schwersten Gelenkerkrankungen von vornherein sozusagen im Stammbuch steht. Da werden von Züchtern gern massivste Bewegungsrestriktionen verordnet, die kein Mensch wirklich einhalten kann und will. Geht der Ärger mit den Hüften oder den Ellbogen dann frühzeitig los, reicht ein einziges Facebook-Foto, auf dem der Welpe / der Junghund mit Artgenossen spielt oder die drei Stufen vom Garten auf die Terrasse hochläuft, um gleich mal jegliche züchterische Verantwortung wütend und weit von sich zu weisen. Es ist im Prinzip ganz einfach: Muss ein Welpe angeblich unter völlig überzogenen Bewegungseinschränkungen (wie zum Beispiel der Fünf-Minuten-Regel) aufgezogen werden, kann mit der Rasse nur etwas ganz Grundsätzliches oberfaul sein!

Wie das im Leben eines Hundes mit der Gelenkgesundheit läuft, hängt NICHT von der freien und spielerischen Entfaltung der Bewegungsfähigkeit im Jugendalter ab! Dafür sind zwei Faktoren ausschlaggebend: Zum einen die (züchterisch zu verantwortende!) Genetik, zum anderen das Gewichtsmanagement, und gerade in diesem letzten Punkt wird leider extrem viel falsch gemacht. Welpen und Junghunde sollen NICHT rundlich, „wohl genährt“ und „proper“ aussehen, sondern „lean and mean“, also richtig schlank und hart. Dafür, dass sich das in jedem Fall positiv auf die Entwicklung gesunder Gelenke auswirkt, zumindest so weit, wie es die Genetik zulässt, gibt es mehr als genug Evidenz. Nicht zu viel Bewegung, sondern ein Zuviel an Kalorien und Protein kann sich tatsächlich verhängnisvoll auswirken. Wenn Sie als Welpen- bzw. Junghundbesitzer:in öfter mal angemacht werden, ob Sie Ihren Hund wohl verhungern lassen wollen, dann machen Sie alles richtig!

Bleiben Sie uns gewogen, bis bald,

Ihr Ralph Rückert, Ihre Johanne Bernick

© Kleintierpraxis Ralph Rückert, Römerstraße 71, 89077 Ulm

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