13/09/2024
Es folgte eine wunderbare Zeit mit vielen Kursen und tollen Teilnehmenden.
Knapp 3000 Menschen durfte ich die Tür zu meinem Kursraum öffnen.
Wir haben zusammen gelernt, gelacht, diskutiert, respektiert und meine Räume mit Leben gefüllt.
Viele emotionale Momente hatte ich auch in den Familien, die mich rein ließen in eine so empfindsame Zeit des Wochenbettes. Ihr habt mich herzlich begrüßt und sogar beim 2., 3. oder 4. Kind wieder angerufen und gebeten euch zu begleiten. Was für ein Glück! Danke.
Ich habe so viele Erfahrungen mit und durch euch sammeln können. Sei es beim Stillen, bei starken Stillschwierigkeiten, beim Fläschchen füttern, beim Abstillen, bei all den Herausforderungen welche der Schlaf von Babys und Kindern so mit sich bringen kann. Beim Gewicht zu nehmen, das Abhalten und sich freuen, wenn euer kleines Wunder endlich Kaka gemacht hatte.
Ich machte die Ausbildung zur Trageberaterin. Mein Fundus an Wissen und Babytragen und Tücher wuchs und wuchs und auch hier schenkt ihr mir euer Vertrauen.
Im Hintergrund immer die Berufspolitische Situation.
Die steigenden Kosten und keine Änderung in Sicht, dass sich der Hebammengebührenkatalog so anpassen würde, dass sich unsere Arbeit finanziell rentiert.
Das Ziel war nie, davon im Überschuss zu leben. Denn ich brauche nicht viel. Aber ich will davon leben können und dafür aber nicht kaputt gehen.
Es ist NICHT mein Hobby.
Und nein, es wurde mir auch nicht in die Wiege gelegt.
Und ja, ich MUSS wirtschaftlich arbeiten, um davon leben zu können, auch wenn so manche Kolleginnen aus den eigenen Reihen stets der Überzeugung sind, dass man als Hebamme nun mal auch einen gewissen Berufsethos an den Tag legen muss und es darum gehen muss, auch mal „on Top“ zu geben.
What? Ich gebe und habe gegeben „on Top“. Jahre lang.
Jedoch ist es nicht so schwer, eine Hebammenpraxis zu gründen. Es ist eine Herausforderung sie zu halten.
Die Bemühungen, weitere Kolleginnen zu motivieren, Kurse zu machen, trug leider keine Früchte. Und die steigenden Kosten und respektlose Bezahlung für unsere Arbeit, lassen täglich weitere Hebammen die Flinte ins Korn werfen.
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