23/10/2025
Hier findest aktuelles rund ums Thema Meniskusläsionen – ein Bereich, der immer noch von vielen Mythen und Unsicherheiten geprägt ist.
Denn ja: Ein Meniskusriss ist nicht gleichbedeutend mit einer OP. Aber gleichzeitig gilt – wir wissen längst nicht alles.
Was wir mittlerweile ziemlich sicher wissen:
Bei degenerativen Rissen bringt eine gezielte, strukturierte Übungs-Physiotherapie in den meisten Fällen vergleichbare Ergebnisse wie eine Teilmeniskektomie – und das über mehrere Jahre hinweg (Kise et al., 2016; van de Graaf et al., 2022).
Trotzdem bleibt die Frage nach individuellen Subgruppen offen – also: Wer profitiert vielleicht doch von einer OP?
Hier gibt’s noch Forschungsbedarf (Sihvonen et al., 2013; 2020).
Auch das Thema Rehabilitation nach Naht ist kein Schwarz-Weiß: Bei peripheren Längsnähten zeigen aktuelle Studien, dass frühe Bewegung und Belastung sicher sein können – sofern Schwellung, Schmerz und Kontrolle passen (Lind et al., 2013; Perkins et al., 2018).
Bei Wurzel- oder Radialrissen sollten wir dagegen noch vorsichtiger sein. Die biomechanische Belastbarkeit dieser Strukturen ist komplex, und die Datenlage begrenzt (Kim et al., 2023; Müller et al., 2016).
Und PRP?
Auch hier ist die Evidenz gemischt:
Einige Analysen zeigen leicht niedrigere Versagensraten, aber funktionelle Vorteile bleiben bislang unklar (Li & Weng, 2022; Utrilla et al., 2024).
Heißt: interessant, aber noch kein Standard.
Am Ende ist das Wichtigste, die Evidenz richtig einzuordnen – nicht als starre Wahrheit, sondern als Werkzeug, um Entscheidungen patientenzentriert zu treffen.
Meniskustherapie ist kein Schema F, sondern ein dynamischer Prozess aus Wissen, Erfahrung und Anpassung.
Im Hintergrund arbeiten wir gerade intensiv am Upgrade der DK Academy.
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Unser Ziel: dir den klinischen Alltag zu erleichtern – mit Wissen, das dich wirklich weiterbringt.
Bleib dran – bald gibt’s hier mehr dazu.