Trauerhafen

03/12/2025

Die evig Urne des Kieler Start-ups zeigt, wie Abschied ökologisch und sinnstiftend sein kann. 🌿
Gefertigt aus Mycelfasern und Hanf, besteht sie ausschließlich aus natürlichen, recycelten Materialien – und vergeht innerhalb von ca. 100 Tagen vollständig in der Erde.

Mit ihr geben wir das, was aus der Erde kam, zurück an die Erde – im Einklang mit Natur, Kreislauf und Erinnerung. ♾️💚

03/12/2025

Manchmal ist der wichtigste Moment nach einem Verlust der, in dem wir wirklich begreifen dürfen, dass ein geliebter Mensch gegangen ist.

Das Abschiednehmen am offenen Sarg schenkt vielen Angehörigen genau diesen Moment.
Ein leiser Augenblick, in dem das Herz nachkommt, was der Verstand längst weiß.
Ein letzter Gruß, ein behutsames Berühren, ein stilles „Danke“.
Diese vertraute Nähe kann helfen, loszulassen – nicht den Menschen, sondern die Schwere des Ungesagten.

Im Trauerhafenhaus möchten wir Angehörigen dafür einen Ort geben, an dem alles sein darf: Tränen, Stille, Erinnern, Liebe.
Ohne Uhr, ohne Druck, ohne „so macht man das“.
Bei uns darf Abschied so gestaltet werden, wie er sich für die Hinterbliebenen richtig anfühlt – zart, kraftvoll, ruhig, begleitet oder ganz intim.

Wir erleben jeden Tag, wie heilsam es ist, wenn Familien den Raum bekommen, Abschied in ihrem eigenen Tempo zu nehmen.
Es ist ein Moment, der trägt – durch die erste Zeit der Trauer und oft noch weit darüber hinaus.

🕊️ Ein liebevoll gestalteter Abschied ist kein Ende. Er ist ein sanfter Übergang für die, die zurückbleiben.

28/11/2025

✨ Unser Wünsche-Tannenbaum im Trauerhafen ✨

Am vergangenen Wochenende – zur Eröffnung unseres Trauerhafenhauses – durften wir viele berührende, liebevolle und hoffnungsvolle Wünsche entgegennehmen. Jede einzelne Karte wurde beschrieben mit Gedanken an geliebte Menschen, mit Sehnsucht, Dankbarkeit, Hoffnung und stillen Botschaften, die direkt aus dem Herzen kamen.

Heute schmücken all diese Wünsche unseren Wünsche-Tannenbaum im Trauerhafen in Kiel. Aus den vielen Stimmen ist ein wunderschöner, leuchtender Baum entstanden, der uns daran erinnert, wie nah uns Erinnerungen, Liebe und Menschlichkeit gerade in dieser Jahreszeit sind.

Mit diesem Baum möchten wir die Weihnachtszeit behutsam einläuten und ein wenig Wärme und Licht in diese dunklen Tage bringen – für alle, die bei uns ein- und ausgehen, und für alle, die jemanden im Herzen tragen.

💛 Danke an jede Person, die einen Wunsch mit uns geteilt hat. Ihr macht den Trauerhafen lebendig

27/11/2025

Vor ein paar Tagen durften wir eine ganz besondere Abschiedsfeier gestalten. 🌿
Im Mittelpunkt stand eine Urne aus Myzelpilz von Formorgen – ein neues, nachhaltiges Produkt aus Kiel, das erst vor Kurzem auf den Markt gekommen ist.

Diese erste Beisetzung mit der Myzel-Urne hat gezeigt, wie tröstlich und zugleich zukunftsweisend ein natürlicher Kreislauf sein kann. 🤍
Die biologisch abbaubare Urne verbindet Abschied und Neubeginn auf eine ganz besonders Weise.

26/11/2025

Auch Tiere müssen Abschied nehmen. 🖤🐾

Vor kurzem durften wir einen Verstorbenen aus seinem Zuhause abholen. Er war noch einige Zeit dort aufgebahrt – in einer ganz besonderen, ruhigen und warmen Atmosphäre. Die Familie erzählte uns, dass sein treuer Hund, sein jahrelanger Begleiter, bis zuletzt bei ihm im Bett gelegen hatte. Still, wachsam, nah.

Seit wir den Verstorbenen abgeholt haben, geschieht etwas, das tief berührt:
Der Hund geht nicht mehr ins Haus. Er schläft nur noch im Garten. Man spürt, dass er weiß, dass sein Mensch nicht mehr da ist. Und man sieht, wie dieser große, starke Hund trauert.

Immer wieder dürfen wir solche Momente erleben. Studien zeigen längst, was Angehörige und wir in unserer Arbeit häufig beobachten: Tiere fühlen. Tiere trauern.
Katzen legen sich an vertraute Plätze, Hunde werden still oder suchen Nähe – sie versuchen, ihren Verlust in der Gemeinschaft auszuhalten.

Und wir sehen auch die andere Seite:
Wenn Tiere keine Möglichkeit zum Abschied haben, erleben wir besonders bei Hunden oft eine lange, suchende Zeit. Sie wirken orientierungslos, gehen immer wieder an Türen oder Plätze, als wollten sie fragen: „Wo ist mein Mensch geblieben?“
In solchen Fällen versuchen wir manchmal, diesen inneren Knoten zu lösen – etwa indem wir Tiere später noch einmal in Kontakt bringen: bei einer erneuten Aufbahrung oder im geschützten Rahmen einer Trauerfeier. Häufig entsteht dann ein spürbarer Moment des Verstehens und zur Ruhe Kommens.

Wenn wir von ganzheitlichem Abschied sprechen, dann gehören auch die Tiere dazu.
Sie sind Teil der Familie.
Sie spüren den Verlust.
Und auch sie brauchen Raum für ihren eigenen Weg des Loslassens.

🐾 Lasst uns auch an die denken, die stumm an unserer Seite gehen.

Habt ihr schon einmal ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie haben eure Tiere auf einen Verlust reagiert?

23/11/2025

Spannendes Video des SHZ über Pia und Zoe aus dem trauerhafen in Kiel: https://www.instagram.com/reel/DRZDpwliaAk/?igsh=MTRqNHowaWpzdXI0cw==

23/11/2025

Vor einigen Tagen war das .de zusammen mit formorgen bei uns im Trauerhafen zu Besuch um einen Beitrag für das Morgenmagazin zu drehen…ein spannender Tag! Wir sind gespannt auf das Ergebnis…

23/11/2025

Vor einigen Tagen war das .de zusammen mit formorgen bei uns im Trauerhafen zu Besuch um einen Beitrag für das Morgenmagazin zu drehen…ein spannender Tag! Wir sind gespannt auf das Ergebnis…

06/11/2025

Eine wunderschöne Idee

In Japan gibt es ein
Windtelefon in einer stillgelegten Telefonzelle.
Die Idee dazu hatte der japanische Gärtner Itaru Sasaki, der 2010 seinen Cousin verlor, der ihm sehr nahestand. Er vermisste die Gespräche, die die beiden verbunden hatten, und kaufte eine alte Telefonzelle, die er mit Blick über den Pazifik in seinem Garten aufstellte.
Darin befindet sich ein Telefon ohne Anschluss. Er telefoniert nun
jeden Tag mit seinem Cousin durch den Wind. Daher nennt er es kaze
no denwa – Windtelefon.
Als es ein Jahr später zu einem Erdbeben kam, infolgedessen ein
verheerender Tsunami die Küste Japans traf, wurde auch die Stadt Ōtsuchi, in der Sasaki lebt, fast vollständig zerstört.
Viele Menschen starben und hinterließen zahlreiche Trauernde.
Sie fanden ihren Weg in Sasakis Garten und baten ihn, sein Telefon benutzen zu dürfen. Bis heute kommen Menschen, telefonieren mit dem Wind und halten Zwiesprache mit ihren Toten.
Mittlerweile gibt es auch ein Windtelefon auf der dänischen Insel Lyø und eins im deutschen Städtchen Arnis.
Wen würdet ihr anrufen?