25/09/2025
Die Sommerakademie des Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin ging an den Tagen zwei bis vier spannend weiter. Im Mittelpunkt standen Führungslehre, Krankenhaus-Alarmplanung und der Umgang mit Großschadenslagen. Besonders eindrücklich war der Praxisparcours, in dem wir in Kleingruppen trainieren konnten, vom chirurgischen Atemweg über intraossäre Zugänge bis hin zu Tourniquet, Beckenschlinge, Thoraxdrainage und Fixateur extern. Auch das Nähen kam nicht zu kurz, bevor wir in einem MANV-Planspiel im Universitätsklinikum Ulm unser Wissen anwenden durften. Abends rundete eine Stadtführung durch Ulm den Tag stimmungsvoll ab.
Am dritten Tag stand das THW Ulm im Mittelpunkt. Wir erhielten spannende Einblicke in die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, vom Bergungstaucher bis hin zur technischen Hilfeleistung und konnten selbst in einem Parcours aktiv werden. Am Nachmittag folgten eine Klausur und eine praktische Sichtungsübung nach mSTaRT, die uns noch einmal alles abverlangte.
Der vierte Tag öffnete schließlich den Blick auf die humanitäre Hilfe weltweit. Den Auftakt machte Dr. Johannes Schad. Besonders beeindruckend war der Vortrag von Susanne Serry (ICRC Genf), die zuletzt fünf Jahre als regionale und globale Operationsschwester in Ägypten und Jordanien tätig war und 2023 mit der Florence-Nightingale-Medaille ausgezeichnet wurde. Ihre Erfahrungen aus zahlreichen internationalen Einsätzen, von Sri Lanka und Haiti bis Afghanistan, Gaza, Jemen oder der Ukraine, gaben einen tiefen Einblick in die medizinische Versorgung in Krisen- und Kriegsgebieten, den Betrieb von Feldhospitälern und die Ausbildung von lokalem Fachpersonal.
Besonders bewegend war auch der Beitrag von Markus Maichle zum Thema „Dead Body Management“. Er berichtete von seiner Arbeit im internationalen Deathcare Embalming Team Germany, das weltweit bei Katastropheneinsätzen unterstützt, wenn es um eine große Zahl an Verstorbenen geht. Anschließend nahm Axel Schmidt (ASB) die Teilnehmer mit auf eine ungewöhnliche, interaktive Reise zum Thema "People Centeredness" und den Abschluss des Tages machte Petra Isenhuth, die uns in die Katastrophenpharmazie und die Rolle der Pharmazie in der humanitären Hilfe einführte.
Drei Tage voller Wissen, Praxis, Begegnungen und intensiver Eindrücke – ein starkes Erlebnis, das uns noch lange begleiten wird.