28/11/2025
Warum ist es wichtig, dass eine Hündin läufig werden kann?
Aus der Erfahrung mit vielen Hündinnen im Training, im Alltag und in der Einsatzausbildung kann ich sagen: Der natürliche Zyklus ist ein zentraler Baustein für Gesundheit und Verhalten. Er ist kein unnötiger Aufwand, sondern ein biologischer Prozess, der den gesamten Organismus steuert.
Eine Hündin hat nur ein- bis zweimal pro Jahr hormonelle Wellen. Diese Phasen beeinflussen Muskulatur, Knochen, Stoffwechsel, Immunsystem, Haut, Fell und vor allem ihre Stressregulation. Sie beeinflussen aber auch das Gehirn: Östrogen fördert Lernfähigkeit, Klarheit und emotionale Stabilität. Progesteron bringt Ruhe, Sensibilität und innere Ausgeglichenheit. Genau dieses Wechselspiel sorgt dafür, dass eine Hündin im Laufe ihres Lebens stabil und belastbar wird.
Wird die Läufigkeit dauerhaft unterdrückt oder zu früh gestoppt, fehlen diese natürlichen Regulierungsmechanismen. Das zeigt sich nicht nur körperlich – etwa durch Gelenkprobleme, Stoffwechselthemen oder Inkontinenz –, sondern auch im Verhalten: Unsicherheit, stärkere Stressreaktionen oder eine geringere Impulskontrolle treten deutlich häufiger auf.
Der Zyklus einer Hündin ist kein störender Begleiter. Er ist ein wichtiger Teil ihrer Entwicklung. Wer ihn versteht, trifft bessere Entscheidungen und unterstützt seine Hündin langfristig. Genau darum ist es mir wichtig, dieses Thema immer wieder offen und sachlich zu erklären.
Auf dem Foto seht ihr die damals noch junge Loba, die leider viel zu früh kastriert wurde - noch bevor sie bei uns eingezogen ist. Sie war noch nicht mal 1 Jahr alt!
That's the