Genealogie "Unsere Ahnen" Inhaber Claudia Stock

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Seit Tausenden von Jahren verbindet das Erzählen von Geschichten Menschen miteinander. An knisternden Lagerfeuern wurden...
19/05/2022

Seit Tausenden von Jahren verbindet das Erzählen von Geschichten Menschen miteinander. An knisternden Lagerfeuern wurden Sagen erzählt, steinerne Wände wurden mit vorsichtigen Pinselstrichen bemalt. Es wurden alte Heldengedichte wieder- und mündliche Überlieferungen an jüngere Generationen weitergegeben.

Es gibt einen Grund, warum das Geschichtenerzählen eine beständige Kunst ist. Geschichten unterhalten, sie vermitteln Werte, bewahren die Geschichte und helfen den Menschen, ihre Kultur zu feiern. Sie erleichtern uns, zu erkennen, was uns als Menschen verbindet, auch wenn wir aus verschiedenen Ländern, Kulturen oder Generationen stammen.


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08/03/2022

Zum heutigen Frauentag - 12 Frauen, die Geschichte schrieben
Die starken Persönlichkeiten dieser Frauen können inspirieren und Mut geben, die eigenen Ziele zu erreichen.

1. Mutter Teresa (1910 - 1997)
Mutter Teresa war eine indische Ordensschwester, die für ihre Nächstenliebe und ihr soziales Engagement bekannt wurde. Sie gründete 1950 die „Ordensgemeinschaft der Missionarinnen der Nächstenliebe“, die sich dem Helfen von kranken und armen Menschen widmete. 1979 erhielt sie für ihre humanitäre Arbeit den Friedensnobelpreis, in der katholischen Kirche gilt sie heute als Heilige.

2. Elizabeth I. (1533 - 1603)
Die Tochter von Heinrich VIII. und Anne Boleyn war 44 Jahre lang die Königin von England. Das Besondere an Elizabeth I. war, dass sie ihre Machtposition von keinem Mann beeinflussen lassen wollte, und ihr Leben lang unverheiratet und kinderlos blieb. Ihre einzige Liebe galt ihrem Vaterland. So verhalf sie England zu neuer Blüte, politisch sowie wirtschaftlich und kulturell. Bis heute gilt Elizabeth I. als eine der größten Frauen der europäischen Geschichte.

3. Malala Yousafzai (*1997)
Als die Pakistanerin 11 Jahre alt war, erlangte sie (damals noch unter Pseudonym) durch ihren Blog über das Leben unter der Gewaltherrschaft pakistanischer Taliban Bekanntheit. Als ihr richtiger Name enthüllt war, wurde ein Attentat auf sie verübt, das sie schwer verletzt überlebte. 2014 erhielt Malala als jüngste Frau der Geschichte den Nobelpreis, heute setzt sie sich weltweit für das Recht auf Bildung für Kinder ein.

4. Marie Curie (1867 - 1934)
Marie Curie entdeckte gemeinsam mit ihrem Ehemann Pierre Curie die beiden chemischen Elemente Radium und Polonium und prägte den Begriff „radioaktiv“. Für ihre Arbeit erhielt sie einen Nobelpreis für Chemie und einen weiteren für Physik und wurde zur ersten Frau, die als Wissenschaftlerin von ihren männlichen Konkurrenten anerkannt wurde. Während des Ersten Weltkriegs setzte sie ihre Kenntnisse über die Radiologie für die Behandlung verwundeter Soldaten ein.

5. Sophie Scholl (1921 - 1943)
Sophie Scholl (auf dem Foto im gleichnamigen Spielfilm von Julia Jentsch dargestellt) kämpfte als Mitglied der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ gegen das NS-Regime. Mit Flugblättern und weiteren Aktionen versuchten Sophie und weitere Mitglieder, die Menschen über die Verbrechen des Nationalsozialismus aufzuklären und den Widerstand zu kräftigen. 1943 bezahlte sie ihre moralische Stärke mit ihrem Leben und wurde hingerichtet.

6. Hedy Lamarr (1914 - 2000)
Die aus Österreich stammende Hedy Lamarr wurde zunächst als Filmschauspielerin bekannt. Während des Zweiten Weltkriegs war sie jedoch als Erfinderin aktiv und entwickelte eine Funksteuerung, die heute als frühes Vorbild für WLAN und Bluetooth gilt. So ebnete sie während ihrer Hollywoodkarriere den Weg für eine neue Kommunikationstechnik.

7. Jeanne d’Arc (1412 - 1431)
Jeanne d’Arc, oder auch Johanna von Orléans genannt, zog auf „Gottes Anweisung“ in den Hundertjährigen Krieg und kämpfte dort an der Seite von tausenden Männern, denen sie zum Sieg über die Engländer verhalf. Nachdem sie großen Ruhm genoss, wendete sich das Blatt: Nach einem missglückten Befreiiungsversuch der Stadt Paris wurde sie verraten, festgenommen und mit nur 19 Jahren aufgrund von angeblicher Ketzerei auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 1920 wurde sie von Papst Benedikt XV. heiliggesprochen.

8. Rosa Parks (1913 - 2005)
Die US-Amerikanerin ging 1955 in die Geschichte ein, weil sie sich geweigert hatte, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast abzutreten und sich somit der Rassentrennung zu beugen. Ihr Verhaftungverursache den Busboykott von Montgomery, einen der Ursprünge der schwarzen Bürgerrechtsbewegung.

9. Jane Goodall (*1934)
Erforscht seit den 60er Jahren das Leben und Verhalten der Menschenaffen. Seit Jahrzehnten setzt sie sich vor allem für einen bewussten und ethisch korrekten Umgang mit den Affen und die Erhaltung ihres Lebensraums ein. Dabei kämpft sie gegen Tierversuche und unökologischen Tourismus.

10. Rosa Luxemburg ist (1871-1919)
Sie war eine Frau, die gegen Ungerechtigkeit kämpfte und so zu einem der Gesichter der Arbeiterbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts wurde. 1919 mitbegründete sie die Kommunistische Partei Deutschlands KPD, wurde jedoch noch im selben Jahr von Mitgliedern der preußischen Armee umgebracht.

11. Opera Winfrey (*1954)
Bekannt als Talkshow-Moderatorin, setzt sich bis heute vielfältig für Menschen aus benachteiligten Schichten ein.

12. Beate Uhse (1919-2001)
Ursprünglich gelernte Pilotin, wurde nach dem 2. Weltkrieg zur erfolgreichen Geschäftsfrau in einem Markt, den es damals noch gar nicht gab - dem Erotikgeschäft.

Seit mehr als 100 Jahren wird weltweit am Internationalen Frauentag auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht. Auch in Deutschland sind Frauen noch vielfach benachteiligt.

Fotos/Quellen:
Getty Images, Hulton Archive, USIA, National Archives, NBC Universal, National Archief via Wikimedia, X Verleih (Warner), bpb.de, desired.de

06/03/2022

Mit billigen Tickets für die Reise über den Atlantik stieg Albert Ballin zum Direktor der Reederei Hapag auf.

In Hamburg starteten diese Auswanderer an Deck des Hapag-Dampfers »Patricia« 1906 ihre Reise in die USA.

Der aus kleinen Verhältnissen stammende Hamburger Albert Ballin (1857-1918) hatte schon mit 17 Jahren nach dem Tod seines Vaters dessen kleine Passage-Agentur übernommen. 1886 heuerte er bei der Hapag an, wo der ehrgeizige Außenseiter sich bis zum Generaldirektor hocharbeitete. Unter Ballins Führung erlebte die zuvor kriselnde Hapag einen kaum erwarteten Aufschwung, wurde schließlich zur größten Reederei der Welt. Auf dem Höhepunkt der ersten Globalisierung machte Ballin die komfortable Transatlantikpassage auch für ärmere Schichten bezahlbar und befeuerte damit die Auswanderungswelle in die USA. Zugleich „erfand“ Ballin die moderne Kreuzfahrt, indem er im Winter die sonst auf den Nordatlantikrouten verkehrenden Liner als schwimmende Luxushotels in wärmere Gefilde schickte.

Foto: Popperfoto / Getty Images
Quellen: Spiegel Geschichte 01/2022, Hapag Lloyd

20/02/2022

Frauen, die im Dunkeln leuchten
Sie wurden verstrahlt, ohne es zu ahnen: Vor 100 Jahren bemalten Arbeiterinnen Uhren mit Radium-Leuchtfarbe. Ihr Ende war grausam - doch zuvor schrieben sie Geschichte.

Für Katherine Schaub, 14, wurde ein Traum wahr. Aufgeregt begann sie im Februar 1917 ihren ersten Arbeitstag bei der US Radium Corporation. Die Firma hatte ihren Sitz in der 3rd Street in Newark (US-Bundesstaat New Jersey) und eine weitere Niederlassung in der Stadt Orange. Was Katherine nicht ahnte: Sie und ihre Kolleginnen hatten einen verhängnisvollen Fehler begangen.

"Radium Girls" wurden die Arbeiterinnen genannt; stolz sprachen sie davon, dass sie im "Atelier" tätig waren. Dass ihr neuer Job etwas Besonderes, ja Geheimnisvolles war, merkte Katherine Schaub auch, als sie an diesem 1. Februar 1917 in der Dämmerung heimging: Ein goldener Schimmer umgab das Mädchen in der Dunkelheit, ihre Haare schienen zu leuchten.

Katherines Aufgabe im "Atelier" war es, mit einer selbstleuchtenden Farbe Zifferblätter zu bemalen. Von Uhren, ebenso von Flugzeuginstrumenten, deren Ziffern nachts leuchten mussten. Jede Arbeiterin mischte ihre eigene Farbe an. In einen Tiegel gab sie Wasser, Gummi Arabicum, Zinksulfid und dazu eine besondere Substanz: Radium. Auf geradezu mystische Weise entstand eine grün-weiße, hell leuchtende Farbe. Der Effekt war atemberaubend.

Die Farbe enthielt nur geringe Spuren Radium. Aber die Partikel setzten sich überall fest, auf den Arbeitsplatten, in den Haaren, der Kleidung. Von der Straße aus bemerkten Passanten, dass ein goldener Schein die Frauen in dem Raum umgab, wo sie die Ziffernblätter prüften. "Sie sahen wie Engel aus einer anderen Welt aus", berichtete einer.

Die britische Autorin Kate Moore hat für ihr Buch "The Radium Girls" monatelang Briefe der Frauen, Gerichtsakten, Tagebücher und Zeitungsartikel zusammengetragen und mit vielen ihrer Verwandten gesprochen. Herausgekommen ist eine einzigartig detaillierte Chronik des Radium-Skandals.

1898 hatten Marie und Pierre Curie das Element Radium entdeckt. Bald schon galt es als "größte Entdeckung der Geschichte" - und als teuerste Substanz der Welt. Aus einer Tonne Erz gewann man in einem mühsamen Verfahren gut fünf Milligramm Radium. Ein einziges Gramm kostete nach heutigem Wert rund 2,2 Millionen US-Dollar. Eine regelrechte Gier nach dem "flüssigen Sonnenschein" setzte ein.

Die kleinsten zu bemalenden Objekte waren Taschenuhren mit knapp 3,5 Zentimetern Durchmesser. Die Striche auf dem Zifferblatt durften nur einen Millimeter breit sein. Dafür benutzten die Frauen Kamelhaarpinsel. "Ich hatte noch nie einen so feinen Pinsel gesehen. Er hatte wohl nur 30 Haare", berichtete eine Arbeiterin. Schon nach ein paar Strichen jedoch strebten sie widerborstig in alle Richtungen. Um die Spitze wieder zu schließen, sahen die Frauen nur eine Möglichkeit: "Wir nahmen die Pinsel in den Mund", erinnerte sich Katherine Schaub in einem Tagebucheintrag.

Spitzenkräfte wie ihre Kollegin Grace Fryer schafften bis zu 250 Zifferblätter am Tag. Vor Kriegseintritt der USA waren etwa 70 Frauen im "Atelier" tätig, ab 1918 mehr als 200.

Undark hieß die Leuchtfarbe, mit der die Frauen arbeiteten. Entwickelt hatte sie der Österreich-stämmige Wissenschaftler Sabin Arnold von Sochoky, Mitgründer der US Radium Corporation. Sein Handwerk hatte er bei den Entdeckern des Elements gelernt, bei Marie und Pierre Curie, und wusste, dass der Umgang mit Radium extrem gefährlich war.

Im Firmenlabor mussten die Mitarbeiter Schutzkleidung tragen und Radiumröhren nur mit Zangen aus Elfenbein bewegen. Im "Atelier" dagegen: keinerlei Vorsichtsmaßnahmen. Alle dachten, die geringe Konzentration in der Leuchtfarbe sei absolut harmlos.

Im "Atelier" werkelte man weiter ganz unbekümmert. Eine italienischstämmige Arbeiterin bemalte sich vor einem Rendezvous ihre Zähne mit Leuchtfarbe, um ihren Angebeteten mit einem Lächeln zu überraschen, das ihn "umhauen sollte". War das Radium aber einmal im Körper, verließ es ihn nie wieder.
Die wahren Folgen zeigten sich erst Jahre später.
Es kam zu schlimmsten Knochenbrüchen, Blutungen und unzähligen Todesfällen. Die Frauen hatten keine Überlebenschancen.

Fotos: SSPL/Getty Images, Bettmann Archives, National Archives
Quelle: Spiegel Geschichte

Im 19. Jhd. wanderten 44 Mio. Europäer in die neue Welt aus - "Gehen wir heute mit Kurt Lotz auf Zeitreise" 1880 ab Brem...
07/11/2021

Im 19. Jhd. wanderten 44 Mio. Europäer in die neue Welt aus - "Gehen wir heute mit Kurt Lotz auf Zeitreise"

1880 ab Bremerhaven:
Die Schiffe hatten Platz für 1000 Passagiere, darunter 600 Auswanderer. Die bekamen aber vom Luxus der Dampfschiffreise nicht viel zu sehen.

Die meisten Auswanderer sind im sogenannten "Zwischendeck" gefahren, dort waren bis zu 63 Personen in einer Abteilung untergebracht.

1888 in Bremerhaven. Die Schiffe hatten Platz für 1000 Passagiere, darunter 600 Auswanderer. Die bekamen aber vom Luxus der Dampfschiffsreise nicht viel zu s...

03/09/2021

"Preußens erste Abiturientin" - geboren vor 150 Jahren.
Gleichberechtigung, Frauenrechte und Bildungschancen waren zentrale Lebensthemen von Hildegard Wegscheider.

Bekannt ist Hildegard Wegscheider als „Preußens erste Abiturientin“. Tatsächlich zeigt ihr Weg zum Abitur und ihr Bildungsweg im Allgemeinen, wie schlecht es um die Bildungschancen junger Frauen vor 100 Jahren bestellt war. Nach dem Besuch der Höheren Töchterschule, legte sie in der Schweiz das Lehrerinnenexamen ab, studierte darauf ab 1893 in Zürich und trat 1895 mit einer Sondergenehmigung am Königlich Katholischen Gymnasium in Sigmaringen die Abitursprüfung an. Damit war sie berechtigt, an einer deutschen Hochschule zu studieren, entschied sich jedoch, da ihre Wunschhochschule in Berlin die Immatrikulation verweigerte, für ein Studium an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg. Dort erwarb sie als eine der ersten Frauen an einer deutschen Universität den Doktortitel.

Als Oberschulrätin und Landtagsabgeordnete setzte sie sich in der von der Männerwelt dominierten Gesellschaft der Weimarer Republik für eine moderne Schul-, Bildungs- und Frauenpolitik ein.
Erst die Machtübernahme der N***s stoppt sie in ihrem Engagement, und sie muss alle Ämter aufgeben. Von da an treffen sich bei ihr Oppositionelle und sie hilft Verfolgten. 1953 wird ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Hildegard Wegscheider wurde am 2. September 1871 als Hildegard Sophie Caroline Ziegler in Berlin geboren und starb mit 81 Jahren am 4. April 1953 ebenda.

Entdecken Sie hier ihren Geburtseintrag in das Taufregister der Neuen Kirche in Berlin-Kreuzberg.
Quelle: Archion.de
Berlin, Brandenburg, schlesische Oberlausitz: Landeskirchliches Archiv in Berlin > Berlin-Kreuzberg > Neue > Taufen 1870-1873, Bild 120
Foto: picture-alliance/dpa/dpaweb

15/08/2021

In den ersten Wochen und Monaten nach dem Mauerbau wurden munter Zettel über die Mauer geworfen.
z. B. "Neuneinhalb, nicht zu hell, nahtlos" - Ostgrenzsoldaten bestellten mithilfe klein gefalteter Zettel Damenstrümpfe oder Autobatterien im Westen.

Dieses nannte man "Kassiber - Bestellungen" zwischen Ost und West.
Es waren sehr kleine Zettel, die auf alten Kalenderblättern geschrieben worden sind. Wenn man noch genauer schaut, sieht man, dass sie acht bis zehn Mal gefaltet wurden. Sie waren also sowieso nicht groß – am Ende nur noch etwa zwei Mal zwei Zentimeter. Sie waren also auch nicht sehr auffällig und ließen sich – vielleicht auch, weil sie so gefaltet waren – sicher recht gut über die Mauer werfen.

"Bitte schreiben Sie uns eine Adresse auf, wo wir die Strümpfe hinschicken können oder wir werfen die Strümpfe hier herüber, wenn Sie wieder hier stehen, oder das erste wäre wohl besser!"

"Leider darf ich keine Adresse angeben. Deshalb passen Sie bitte auf, wenn ich wieder hier Wache stehe. Nochmals Besten Dank. Ihr Freund"

Was am häufigsten bestellt wurde, sind Zi******en – und zwar gute, echte West-Zi******en, die interessanterweise auch mit D-Mark bezahlt wurden. Auf einem dieser Kassiber steht "Wir haben 10 D-Mark". Und dafür wollten die Ostgrenzer West-Zi******en. Das heißt, auch die DDR-Grenzsoldaten besaßen oft verbotenerweise West-Geld. Es gib aber auch einen Zettel, wo beispielsweise eine Batterie – man nimmt an, es handelt sich hierbei um eine Auto-Batterie – bestellt wurde. Und es findet sich auch dieser Kassiber, wo Damenstrümpfe in Größe "Neuneinhalb, nicht zu hell, nahtlos" der Wunsch waren. Konsumartikel, die es in Ost-Berlin schlecht oder nur in schlechter Qualität gab, waren besonders begehrt.

Bestellungen von Waren gab es nur von Ost nach West. Aber es gab Antworten von West nach Ost. Mit den Zi******en zusammen, aber zum Teil auch so, antworteten die Menschen auf der West-Seite der Mauer. Sie warfen den DDR-Grenzpolizisten also ihrerseits Kassiber hinüber und schrieben beispielswiese, diese sollten nicht zu viele Zi******en verlangen, weil die anderen Kameraden auch welche wollten. Sie gaben aber auch andere Ratschläge wie den, dass diese Kassiber unbedingt verbrannt werden sollten.
Den Menschen im Westen war offenbar auch klar, dass da etwas Verbotenes passierte, das nicht auffliegen sollte. Deshalb sind diese Zettel auch anonym verfasst. Es steht keine Adresse und so gut wie kein Name darauf. Es wird darum gebeten, die Waren rüberzuwerfen, wenn der Besteller wieder Dienst hat.

Ob wirklich auch Batterien rüber geworfen wurden, lässt sich nicht sagen. Bei den Zi******en und den Strümpfen weiß man aber von West-Kassibern mit Antworten, die in den Osten geworfen wurden, dass sie durchaus ankamen.

Diese Praxis ist ein Berliner Phänomen! Da wurde ja eine Straße wie die Bernauer Straße einfach halbiert – und die eine Hälfte gehörte zu Westberlin, die andere zum Osten. An vielen anderen Stellen – auch in Berlin – war ja der Todesstreifen viel breiter, da wäre das gar nicht möglich gewesen.

Fotos: Stiftung Berliner Mauer/C. Arndt
Quelle: rbb24

12/08/2021

12. Aug 1961 - Beschluss zum Mauerbau in Berlin - ein trauriger Tag, der Familien auseinander gerissen hat und das Leben vieler Menschen über Jahrzehnte veränderte! Bilder, die für sich sprechen.

Am 12. Aug 1961 hat der Ministerrat der DDR die Sperrung der Sektorengrenze in Berlin beschlossen. Am nächsten Tag wurde Stacheldraht durch das Herz Berlins gezogen. Der Draht wurde dann durch Reihen von Betonblöcken ersetzt, die jetzt fast einen Meter hoch sind und täglich wachsen. Die von der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) errichtete Berliner Mauer sollte Ost- und Westberlin voneinander trennen. Sie blieb die nächsten 28 Jahre stehen, bis der Kalte Krieg auftaute und sie 1989 von Demonstranten niedergerissen wurde.

Fotos/Quellen:
Bundesregierung, Deutsche Welle, N-tv

20/06/2021

Bauernleben 1850
Es war hart, arbeitsreich, krankheitsgezeichnet und voller Entbehrungen

Wie Bauern um 1850 auf ihren Höfen lebten, mag heute wie ein Märchen klingen. Allerdings war nichts Märchenhaftes dabei. Es gab keine Maschinen, kein elektrisches Licht und keine Wasserleitung. Von morgens bis in die Nachtstunden hinein hatte jeder die Hände voll zu tun: der Bauer, die Bauerin und das Gesinde. Selbst die Kinder mussten besonders zur Saat- und Erntezeit mit anpacken. Noch bevor der Tag anfing, hantierten die Magd im düsteren Schein der Öllampe in der Küche und der Knecht mit der Stalllaterne zwischen den Pferden und Kühen. Dreimal täglich wurde gemeinsam gegessen. Im Zwielicht des Morgens eine „Mehlpappe“ mit eingebrocktem Schwarzbrot auf der Diele des Hauses. Kaffee kannte man zumindest an Werktagen nicht, ansonsten auch kaum. Um Mittag gab es Gemüse, vor allem Sauerkraut mit Bohnen und Speck. Abends kam Milchsuppe und Buchweizenpfannkuchen mit einem Schinkenbutterbrot zum Tagesabschluss auf den Tisch.

War Schlachtzeit, aß man Pannas und Wurstebrot. Am offenen Herdfeuer verrichteten alle Hausbewohner gemeinsam Rosenkranz- und Tischgebete. Und danach erzählte man sich Geschichten. Der Großvater wusste das Meiste aus der Nachbarschaft zu berichten, die Großmutter hatte alle Familiengeschichten parat. Und wenn das Feuer erlöschen wollte, nahm man den Püster und blies es wieder an. Am Haken hing funkenumflittert der schwarze Kessel. In der Vorweihnachtszeit waren die Erwachsenen schon um zwei Uhr nachts auf der Tenne und droschen das Getreide aus der Scheuer mit Flegeln im Zweier-, Dreier- und Vierertakt. Die Kirchenglocken riefen dann die Großmutter und die Schulkinder zur Messe. Die anderen fegten die Tenne. Um Mittag ging es an eine neue Lage, die abends wieder weggeschafft sein musste. Beim Dreschen sprach der Bauer: „Der Teufel macht mir wenig Not, / ich pflüg’, ich grab’, ich dresch’ ihn tot!“

Das Vieh hatte nicht immer eine gute Zeit. Der sandige Boden brachte nur wenig Stroh. Sumpf- und Bruchgras schmeckte sauer. So magerten die Kühe gegen das Frühjahr ab und gaben fast gar keine Milch mehr. Manche legten sich nieder und konnten vor Schwäche nicht wieder aufstehen. Da mussten dann die Nachbarn helfen, sie wieder auf die Beine zu stellen. Es kam sogar vor, dass manche Tiere den Weg zur Weide nicht aus eigener Kraft zurücklegen konnten. Darum legte man das Tier auf die Eggeschleife, um es mit Pferdekraft zur Weide zu ziehen. Dort fraß das Tier das Gras erst in Reichweite und erholte sich langsam. Man kannte noch keinen Kunst- oder Handelsdünger, der erst kurz nach 1850 durch Justus Liebig bekannt wurde. Stroh diente zur Nahrung des Viehs. Als Einstreu verwendete man Heidegras und Heidekraut. Heideplaggen diente zur Vermehrung des Naturdungs. Auf Bauernhöfen mangelte es vielerorts an Sauberkeit. Die Arbeit machte Hände und Kleidung schmutzig. Die Seife war knapp und Badeöfen gab es kaum. Die Kinder fehlten wochenlang in der Schule, wenn die Arbeit auf dem Hof drängte. So war es mit Lesen und Schreiben oft schlecht bestellt. Mit Federhalter und Rasiermesser konnten Bauern nicht gut umgehen, und so wurden sie denn als „dumm“ und „dreckig“ bezeichnet und gar zu leicht von den „feinen“ Stadtleuten verachtet.

Trotzdem verlief das Leben auf dem Bauernhof in den fälschlicherweise oft als „gute alte Zeit“ apostrophierten Jahrzehnten nicht ohne Glücksmomente. Sonn- und Feiertage, Kindtaufen, Hochzeiten, Erntefeste, Besuche, Spinnstuben, Schützen- und Schlachtfeste brachten mancherlei Abwechslung und Freude. Vor allem sorgten Väterbrauch und alte Sitten, das Nachbar- und Notnachbarrecht für gemeinsame Fröhlichkeit, aber auch für Hilfe in Notzeiten, bei Unglücken, Seuchen, Brand, Tod und Begräbnis.
Das Bauernleben um 1850 war einfach, hart, arbeitsreich. Mägde und Knechte und das übrige Gesinde blieben bis zu ihrer Hochzeit, oft das ganze Leben auf dem Bauernhof und wurden wie Verwandte behandelt, manchmal aber auch nicht. Es gab einen großen sozialen Unterschied zwischen Bauer und Gesinde, der je nach Charakter des Bauern herausgestellt oder überdeckt wurde. Für den Wechsel der Arbeitskräfte galten der Mai und Martini als herkömmliche Zeiten.

Fotos/Quelle:
Dorsten Lexikon, akg images, meisterdrucke etsy

05/06/2021

So begann das Badevergnügen an den Küsten - Strandvergnügen um 1900 fand in Kleid und Gehrock statt

Der Aufenthalt im Wasser dauerte oft nur Sekunden, und schwimmen konnte so gut wie niemand.

Das Bade-Museum auf Norderney gibt Einblick in die teils skurrile Geschichte der deutschen Seebäder.

Das Meer? Ein Reich des Satans und der Höllenmächte, sturmgepeitscht und bevölkert von gruseligen Ungeheuern. So dachten noch im 18. Jahrhundert viele Menschen im Binnenland. „Die Küste als Urlaubsgebiet war anders als die Berge ein weißer Fleck“.
Wer seinen Fuß trotzdem in die Wellen setzte, „stieg in etwas Ungewisses“. Zudem konnten viele Städter und Landbewohner auch gar nicht schwimmen. Das Bade-Museum zeigt die Geschichte der touristischen Nutzung der Küsten.

Das schlechte Image des Meeres änderte sich, als britische Aristokraten die Heilkraft des Salzwassers entdeckten. Seither boomt, mit gewissen Unterbrechungen, der Tourismus in den Bädern an Nord- und Ostsee, und heute spielt die Gesundheit wieder eine zentrale Rolle.
Die Erfolgsgeschichte des Badevergnügens ist nicht zuletzt ein Verdienst des lutherischen Pastors auf der Insel Juist, Gerhard Otto Christoph Janus (1741-1805). In einem Schreiben an Preußens König Friedrich den Großen hatte er die Gründung eines deutschen Seebades angeregt. Denn die Luft dort vertreibe das „Unreine“ aus dem menschlichen Körper. „Was ferner das Baden im Seewasser anbetrifft, so lehrt die Erfahrung, dass es bei vielen Zufällen vortreffliche Dienste tut.“
Mit seiner Petition wollte Janus auch den Insulanern, die vorwiegend vom Fischfang lebten, eine verlässliche Einkommensquelle erschließen.
Allerdings war er seiner Zeit voraus: Das Schreiben blieb unbeantwortet.
Den entscheidenden Anstoß gab erst Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) mit seinem Aufsatz „Warum hat Deutschland noch kein großes öffentliches Seebad?“. Darin schlug er 1793 eine Gründung vor.

Fotos/Quellen:
Welt, picture-alliance/dpa
Pinterest, Messynessychic

02/06/2021

Erst in der viktorianischen Zeit ließen die Damen so richtig die Haare fallen…

Es gab insbesondere eine Märchenfigur, die die Damen dieser Zeit beeindruckte. Rapunzel wurde ursprünglich 1790 von Friedrich Schulz geschrieben und 1812 von den Gebrüdern Grimm nacherzählt. Die Geschichte wurde während der georgischen Ära erzählt, als lange, lockere Locken unbekannt waren und Locken in einer pudelartigen Hochsteckfrisur der letzte Schrei waren.

Als sich der Schönheitswahn verlagerte, gab es eine Reihe von echten Rapunzels in der Mittel- und Oberschicht. Land-Meerjungfrauen, die ihr langes Haar offen ließen, bedeuteten sozialen Status, da die ärmeren Schichten es schwierig fanden, eine solche Mähne zu halten. Krankheiten waren weit verbreitet und die körperliche Hygiene war in diesen Zeiten nicht einfach aufrechtzuerhalten, daher war die beste Wahl für die unteren Klassen, alles abzuhacken und für Bargeld zu verkaufen.

"Decorum", das 1879 veröffentlicht wurde, sagte: „Viele Haarsträhnen brauchen nichts mehr zum Waschen als Wasser und Seife“, aber Godeys 1869 gedrucktes Frauenbuch empfahl: „Um langes Haar zu reinigen – schlagen Sie ein Eigelb mit einem halben Liter Weiches Wasser. Wenden Sie es warm an und waschen Sie es anschließend mit warmem Wasser aus.“

Ihre langen Locken waren für diese wohlhabenden Damen ein Ausdruck von Weiblichkeit. Das Haar einer Frau war der Auslöser des sexuellen Interesses bei viktorianischen Männern, die entweder statusbesessen waren oder einen ernsthaften Haarfetisch hegten.

Im 19. Jahrhundert wurde eine Familie mit sieben Schwestern berühmt. Die Seven Sutherland Schwestern, Sarah, Victoria, Isabella, Grace, Naomi, Dora und Mary, wurden zu einem weltweiten Phänomen, nachdem sie sich Barnum und Baileys Wanderzirkus angeschlossen hatten, der als "The Greatest Show on Earth" bezeichnet wird.

Fotos/Quelle:
Pinterest, Messynessychic, Designyoutrust

13/05/2021

Himmelfahrt, Vater-, Männer- oder Herrentag: Die Entwicklung eines Brauchs -
Die Christen feiern traditionell 40 Tage nach Ostern Christi Himmelfahrt. Dieses christliche Fest verband sich wohl ab dem Mittelalter mit dem germanischen Brauch, dass Männer zur Manifestation ihres Besitzes diesen einmal im Jahr zu umrunden hatten.
Aus diesem traditionell-religiösen Prozessionsbrauch entwickelten sich Ende des 19. Jahrhunderts Ausflüge, die der damals zunehmenden Säkularisierung und einer neu entdeckten Naturverbundenheit der Menschen in Deutschland Rechnung trugen. Mit der zunehmenden Industrialisierung erblühte auch das sportliche und politische Vereinswesen und förderte gleichzeitig das soziale Zusammengehörigkeitsgefühl.

So zogen vermehrt Männerbünde, aber auch ganze Familien zu verschiedenen Anlässen in die Ausflugslokale am Stadtrand und in die benachbarten Dörfer. Noch vor 1900 wurde nachweislich zunächst im berliner-brandenburgischen Raum aus Christi Himmelfahrt, dem Tag des Herrn, ein Herrentag.
Nichtbeschriftete Bilder aus jener Zeit, die fröhliche Herrenrunden und Herrenausflüge zeigen, finden sich dagegen wohl in jedem älteren Familienalbum.
Erst ab 1934, als Christi Himmelfahrt in Deutschland gesetzlicher Feiertag wurde, lassen sich Herrentagsausflüge in verschiedenen Regionen nachweisen.

Fotos:
Hannover, Fahrt mit der ersten elektrischen Straßenbahn in der Herrenhäuser Allee im Jahr 1893.

Dömitz 1910, Herrentag oder gewöhnliche Herrenrunde?

Vatertagstour, ca. 1950

Quellen: Hannoversche Allgemeine Archiv, Schweriner Volkszeitung, Marsberger Geschichten

Adresse

Bertha-von-Suttner-Straße 11
Lüneburg
21335

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