12/11/2025
Der eigene Körper ist eine großartige Ressource. Er ist immer da. Manche mögen ihn nicht, sind unzufrieden mit dem eine oder anderen Detail oder mit der Figur insgesamt. Dem Körper ist das egal. Er existiert. Einfach so.
Der Körper beschenkt uns mit äußeren und inneren Wahrnehmungen. Ich sehe so viel, und manchmal sehe ich sogar noch etwas, wenn meine Augen geschlossen sind. Ich höre so viel, und wenn es ganz still ist, höre ich genauer hin und entdecke Geräusche, die ich oft überhöre. Ich spüre so viel. Aus allen Regionen meines Körpers empfange ich Signale, und manche bewerte ich ganz automatisch. Dazu kommen Geruch und Geschmack.
Oft bin ich allerdings so in meinen Gedanken gefangen, dass die Wahrnehmung ausgeschaltet scheint. Kein Signal kommt an, keine Ampel, kein Ruf, kein Schmerz, kein Aroma, keine Müdigkeit, kein Durst erreichen mich. Geht es auch umgekehrt?
Ja, Meditation. Im Sitzen, Stehen, Gehen oder Laufen kann mein Geist sich beruhigen. Stattdessen übe ich, mit allen Sinnen wahrzunehmen. Ich sehe einzelne Blätter fallen, trudeln, sehe Äste, die mir den Weg versperren, eine rutschige Passage, ein Glitzern des Sonnenlichts im Fluss. Ich höre Vögel zwitschern, Laub rascheln, ein entferntes Fluggeräusch. Ich spüre die kühle Morgenluft, die Oberschenkelmuskeln, das Reiben der Jacke am linken Handrücken. Dies und noch so viel mehr nehme ich wahr, ohne es zu benennen, zu analysieren, zu bewerten.
Ergebnis: Zunächst nur kurze, dann längere Zeiten … ohne das Gedankenkarussell. Angenehm.
Und die Gedanken, die sich zwischendurch einschleichen, sind ebenso feiner, zarter, hintergründiger. Sie wären sonst nicht zu Wort gekommen. Willkommen.