25/09/2022
Sehr wichtiges Thema, was hier angesprochen wird! Osteopathen sind keine „Wunderheiler“, alles hat seine Grenzen 🙏🏻
🖐Die Grenzen der manuellen Pferdetherapie
🙌Verspannungen aufspüren, Beweglichkeit verbessern, Wohlbefinden steigern, Regeneration fördern - das kann gute manuelle Pferdetherapie. Auch die Psyche des Pferdes kann durchaus positiv beeinflusst werden. Eine schöne Unterstützung in der Reha oder als Prävention für gesunde Pferde. Auch spürt ein guter Therapeut Problembereiche auf, stellt den Bezug zu möglichen Ursachen her und kann idealerweise durch Behandlung und Beratung verhindern, dass kleinere Probleme zu größeren werden.
👎Was Osteopathie und Co. nicht können, ist Lahmheiten weghexen.
Eine Hinterhandlahmheit zB durch bisher unerkannte Fesselträgerschäden ist nicht zu behandeln, nur weil man sie Beckenschiefstand nennt bzw sie fälschlicherweise dafür hält. Dieser "Schiefstand" wird bleiben, weil das eigentliche Problem weiter unten liegt. Dennoch kann es sein, dass das Pferd kurzfristig besser läuft, weil Bewegungseinschränkungen temporär gelöst werden konnten.
🦄Wenn der Osteopath ständig anrücken muss, weil die Verbesserung nur kurz anhält, kann das folgende Gründe haben:
🐴der Besitzer hat die Tipps des Therapeuten nicht umgesetzt: das Equipment ist immernoch unpassend, das Training ist immernoch falsch, das Pferd immernoch übergewichtig etc. Vielleicht scheitert es nicht mal am Wollen des Besitzers, sondern am Können. Training ist nur so gut wie die Umsetzung!
🐴 Der Therapeut hat keine oder falsche Trainingsempfehlungen gegeben. Nicht jeder gute Therapeut hat wirklich Verständnis von Pferdetraining.
🐴Das gefundene Problem ist vielleicht gut osteopathisch behandelt worden und auch die Trainingsideen sind toll, es gibt aber ein weiteres, unerkanntes Problem. Jeder Mensch mit Stein im Schuh hat auch einen "Beckenschiefstand" und einen "Taktfehler"- es ist natürlich ein Ansatz, das Becken zu behandeln. Wird der Stein nicht entfernt, bleibt das seltsame Gangbild aber...
Und eine Vorhandlahmheit durch zB einen unentdeckten Hufrollenbefund ist nicht weg zu mobilisieren und auch nicht weg zu trainieren, nur weil sie sich sekundär auch auf die Schultermobilität auswirkt. Es hilft also nie nachhaltig, nur am Mobilitätsproblem anzusetzen. Auch liegt dann keine ausgesprochene "Händigkeit" vor, sondern eine Lahmheit.
Wir legen deshalb allergrößten Wert auf eine sehr detaillierte Befundung; das Sehen von Reiterfehlern, Ausbildungsmängeln und Equipmentproblemen (Katharinas Spezialgebiet), aber auch von Gangunregelmäßigkeiten in einer ausführlichen Ganganalyse, das Aufspüren von Schmerzen und Auffälligkeiten und letztlich das Finden des aktuellen Hauptproblems und der Grundursache - das können nämlich unterschiedliche Probleme sein.
Dafür nutze ich (Claudia) eine sehr genau Exterieuranalyse, Ganganalyse und eine immer präzisere Palpation. Ich entscheide dann, ob ein Pferd einen Tierarzt, besseres Training oder tatsächlich eine osteopathische Behandlung braucht. Das ist unsere Expertise, nicht "nur" was ich wie behandle oder wie Katharina ein Pferd "korrigiert".
Bislang wurde bei jedem Pferd; das wir an die Klinik überwiesen haben, etwas gefunden, das kein Therapeut der Welt hätte wegbehandeln können. Hier ist es wichtig, seine Grenzen zu kennen und abzugeben...
Infos zu Trainingstherapie, Trainingsplanung und unsere Kurse zur Ganganalyse und Exterieuranalyse findet ihr im Online-College:
www.osteo-dressage.com