15/04/2018
Liebe Patienten,
liebe Freunde,
nicht häufig gibt es in der Wirbelsäulentherapie eine bahnbrechende Neuerung. Im Falle der sogenannten Elastoplastie ist es aber eine Ausnahme. Es handelt sich hierbei um ein Verfahren zur Behandlung von osteoporotischen oder unfallbedingten Wirbelkörperbrüchen.
Bislang haben wir den Wirbelkörperbruch, wie es weltweit Standard ist, mit dem Einspritzen eines sehr harten Knochenzements, PMMA, behandelt. Dieser mit Plexiglas vergleichbare Knochenzement hat aber durch seine hohe Steifigkeit gewisse Nachteile, so haben wir regelmäßig feststellen müssen, dass die mit PMMA behandelten Patienten ein erhöhtes Risiko haben, dass der Wirbelkörper um den eingespritzten Zement weiter zusammenbricht. Viele Wissenschaftler gehen davon aus, dass durch die Verwendung von PMMA bei der Behandlung der Fraktur, das Risiko für eine weitere Fraktur erhöht ist.
Die Vorteile der bei der Elastoplastie verwendeten silikonbasierten Substanz VK100(TM) setzen insbesondere im Vergleich mit dem derzeitigen Goldstandard "PMMA" (Polymethylmethacrylat) neue Maßstäbe. Der minimal invasive Eingriff ist es dem der Kyphoplastie vergleichbar. Es wird nur anstatt des PMMA das silikonelastische, 100% gewebeverträgliche Silikonelastomer (VK100) in den Wirbelkörper injiziert. Der Begriff Elastoplastie leitet sich aus der führenden Eigenschaft der silikonbasierten Substanz ab, nämlich der Elastizität.
Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Verbindung des VK100 mit dem Knochen. Eine Osteoklasten-vermittelte Resorptionszone zwischen Zement und Knochen wie beim PMMA existiert nicht. Nicht zuletzt erwartet man von der Elastizität des Materials eine im Rahmen des Load-Sharing verbesserte Lastübertragung des augmentierten Wirbelkörpers mit einer Reduktion des Risikos von Anschlussfrakturen. Die Elastoplastie kann in Verbindung mit allen handelsüblichen Kyphoplastie- oder Vertebroplastiesystemen verwendet werden.
Lassen Sie sich Beraten eine zweite Meinung ist nie sinnlos.
Ihr
PD Dr. med. Ralf Rothörl