Interdisziplinäres HIV Zentrum IZAR am TUM Klinikum Rechts der Isar

Interdisziplinäres HIV Zentrum IZAR am TUM Klinikum Rechts der Isar Für Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko bieten wir im Rahmen unserer Spezialsprechstunde auch Beratung zur HIV Präexpositionsprophylaxe (PrEP) an.

Interdisziplinäres HIV Zentrum IZAR am TUM Klinikum Rechts der Isar in München: Beratung, Prävention, Diagnostik & Therapie rund um sexuell übertragbare Erkrankungen Das Interdisziplinäre HIV Zentrum (IZAR) am TUM Klinikum Rechts der Isar in München bietet Beratung, Prävention, Diagnostik und Therapie sexuell übertragbarer Erkrankungen und Infektionen, chronischer Virushepatitiden und HIV und AIDS. Im Rahmen engerer Kooperationen mit den beteiligten anderen Kliniken des TUM Klinikums kann eine interdisziplinäre Betreuung für HIV-Patientinnen und Patienten angeboten werden. Neben der therapeutischen Betreuung kann über die medizinische Nothilfe 24h/365 Tage im Jahr Beratung zur HIV Postexpositionsprophylaxe (PEP) angeboten werden. Unser Zentrum ist aktiv an der Forschung im Bereich HIV/Infektiologie beteiligt und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung. Vereinbaren Sie gerne einen Termin zur persönlichen Beratung. Unsere Sprechstunden im Überblick:

- Montag, 8:30 - 16 Uhr:
Allgemeine Infektiologie / Hepatitis-Sprechstunde und HIV PrEP- / STI-Beratung

- Dienstag, 8:30 - 16 Uhr:
Allgemeine Infektiologie / Hepatitis-Sprechstunde und HIV PrEP- / STI-Beratung

- Mittwoch, 8:30 - 16 Uhr:
Allgemeine Infektiologie / Hepatitis-Sprechstunde und HIV PrEP- / STI-Beratung

- Donnerstag, 8:30 - 16 Uhr:
Allgemeine und spezielle Infektiologie / Hepatologie-Sprechstunde und HIV PrEP- / STI-Beratung

- Freitag, 9:00 - 14 Uhr:
Allgemeine Infektiologie / Hepatitis-Sprechstunde und dermatologisch-infektiologische Sprechstunde

Heute ist Welt-AIDS-Tag: „Wir können es uns nicht leisten, Präventionsangebote zu schwächen. Die Folgen werden uns einho...
01/12/2025

Heute ist Welt-AIDS-Tag: „Wir können es uns nicht leisten, Präventionsangebote zu schwächen. Die Folgen werden uns einholen.“

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen steigt wieder, in Deutschland wie weltweit. „Jede Infektion, die wir verhindern könnten, aber nicht verhindern, ist ein Versagen von Strukturen, die eigentlich schützen sollten“, bringt es Infektiologe Prof. Christoph Spinner, Leiter der Infektiologie am TUM Klinikum Rechts der Isar und Leiter unseres Interdisziplinären HIV Zentrums IZAR auf den Punkt.

„Dabei wissen wir, was funktioniert. Die HIV-PrEP kann Infektionen nahezu vollständig verhindern. Prävention ist eine der wirksamsten medizinischen Maßnahmen unserer Zeit. Aber sie ist fragil, denn durch weltweite Kürzungen finanzieller Mittel gerät sie massiv unter Druck. Weniger Mittel bedeuten weniger Zugang. Weniger Zugang bedeutet mehr Infektionen.“

ÜBER 2 MILLIONEN ZUSÄTZLICHE VERMEIDBARE TODESFÄLLE IN DEN NÄCHSTEN 5 JAHREN

Beim Süddeutschen Infektiologie Symposium fand Prof. Spinner kürzlich klare Worte: „Wir können es uns nicht leisten, Präventionsangebote zu schwächen. Die Folgen werden uns einholen.“ Er warnte eindringlich deutlich vor den globalen Einschnitten, deren Auswirkungen bereits jetzt spürbar sind. Wenn Prävention schlechter finanzierbar wird, trägt das Gesundheitssystem langfristig eine schwere Last. Und es kostet Millionen Menschenleben.

Allein durch den Ausstieg der USA aus dem President’s Emergency Plan for AIDS Relief (PEPFAR) drohen weltweit in den nächsten fünf Jahren zusätzliche zehn Millionen HIV-Neuinfektionen und über zwei Millionen zusätzliche, vermeidbare Todesfälle. „Wir haben alle Tools, um HIV zu bekämpfen und dieses Desaster zu verhindern. Wir setzen sie nur nicht wirksam genug ein“, mahnt er vor wenigen Tagen beim Tagesspiegel-Expertenforum.

DIE HIV-PREP IN DEUTSCHLAND: EINE CHANCE, DIE NOCH ZU WENIG GENUTZT WIRD

Für Menschen mit erhöhtem HIV-Risiko wird seit mehr als sechs Jahren die HIV-PrEP vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, inklusive Beratung, Laborkontrollen und Medikamenten. Sie ist sicher, hochwirksam und wissenschaftlich sehr gut belegt.

Erst etwa 40.000 Menschen in Deutschland nutzen jedoch dieses Angebot, informiert das RKI. Warum? Weil Aufklärung fehlt, weil die Versorgung nicht flächendeckend gewährleistet ist, weil Stigma abschreckt, weil manche Menschen Angst vor dem Arztgespräch haben oder weil sie nicht wissen, wo sie die PrEP erhalten.

„Jede nicht genutzte Präventionsmöglichkeit erhöht das Risiko neuer Infektionen“, warnt Prof. Spinner. Er fordert: „Alle Menschen mit HIV-Risiko müssen Zugang zur HIV-PrEP erhalten, auch Menschen ohne Aufenthaltspapiere oder Krankenversicherung.“

HINTERGRUND: AKTUELLE ZAHLEN ZU HIV

- Weltweit lebten Ende 2024 rund 40,8 Millionen Menschen mit HIV. Etwa 1,3 Millionen Neuinfektionen wurden 2024 registriert.

- Auch in Deutschland ist die Lage alarmierend: Nach jüngsten Daten des Robert Koch-Institut (RKI) wurden 2024 etwa 2.300 neue HIV-Infektionen geschätzt. Das sind rund 200 mehr als im Vorjahr.

- Ende 2024 lebten in Deutschland circa 97.700 Menschen mit HIV.

HIV KÖNNEN WIR NUR GLOBAL UND GEMEINSAM BEKÄMPFEN
Am Welt-AIDS-Tag möchten wir deshalb eindringlich erinnern:

- Kürzungen in der HIV-Prävention gefährden die Gesundheit von Millionen Menschen.

- PrEP rettet Leben, wenn sie für alle zugänglich bleibt bzw. wird.

- Innovationen wie Injectables müssen aktiv gefördert und genutzt werden.

Als IZAR München stehen wir dafür ein, dass Prävention nicht verhandelbar ist. HIV lässt sich eindämmen. Aber nur, wenn wir hinsehen und handeln. Gerade jetzt dürfen wir nicht nachlassen.

SEXUELLE GESUNDHEIT: GERNE SIND WIR AM IZAR FÜR SIE DA

Am Interdisziplinären HIV Zentrum IZAR am TUM Klinikum beraten wir Sie individuell, vertrauensvoll und kompetent.

Über unser Studienzentrum haben Sie außerdem die Möglichkeit, an Arzneimittel-Therapiestudien teilzunehmen und so aktiv an der medizinischen Forschung mitzuwirken und von ihr zu profitieren.

So erreichen Sie uns:

- Tel.: 089 / 4140-2451

- E-Mail: IZAR@mri.tum.de

Wir freuen uns auf Sie!

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Fachschaft Medizin TUM IAS - International AIDS Society Deutsche Aidshilfe Deutsche AIDS-Stiftung Münchner Aids-Hilfe Schwul-Queeres Zentrum Sub e.V. Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention ICH WEISS WAS ICH TU

Welt-AIDS-Tag 2025 – Wir dürfen nicht nachlassen!

📊 Aktuelle Lage:
• Steigende HIV-Neuinfektionen in 2024 laut RKI: ca. 2.300 neue Fälle (+9 %)
• Alarmierend: 30 % der Diagnosen erfolgen spät, oft erst bei opportunistischen Infektionen ➡️ Erstbehandlung erst bei AIDS-definierenden Diagnosen in der Klinik – vermeidbar durch frühzeitige Diagnostik!

🌍 Global:
• 1,3 Mio. Neuinfektionen und 630.000 Todesfälle
• Internationale Budgetkürzungen (USA -20 %, UK -40 %, NL -70 %, DE -8 %), alleine die der USA, könnten bis zu 10 Mio. zusätzliche Infektionen und etwa 2 Mio. vermeidbare Todesfälle verursachen

💡 Welche Maßnahmen fordern wir?
• Früherkennung stärken und niedrigschwellige Testangebote
• Mehr Prävention für alle Risikogruppen: inkl. PrEP-Aufklärung und -Zugang
• Aufklärung zum Infektionsrisiko, Präventionsmaßnahmen und zum Schutz durch Therapie, denn HIV kann nicht mehr übertragen werden, wenn die Therapie erfolgreich ist!
• Stigma abbauen: Diskriminierungsbekämpfung, Sensibilisierung der Gesellschaft
• Innovationsförderung: Unterstützung neuer Diagnostik- und Therapieverfahren und Sicherung des Zugangs auch in Deutschland!

📣 Unser Appell an die Politik:
Wir brauchen verstärkte Anstrengungen – national und global! Kürzungen gefährden Menschenleben. HIV darf nicht aus dem Fokus geraten.

Prof. Dr. Christoph Spinner, Leiter der Infektiologie am TUM Klinikum, erklärt: „HIV ist heute grundsätzlich gut behandelbar und Menschen mit HIV können eine normale Lebenserwartung haben. Auch in Deutschland braucht es weitere Anstrengungen: Um bislang nicht diagnostizierte Menschen mit HIV zu finden und den Zugang zu innovativer Therapie zu sichern, über das Infektionsrisiko aufzuklären und Prävention für Menschen mit Risiko in der Breite zugänglich zu machen!“

Interdisziplinäres HIV Zentrum IZAR am TUM Klinikum Rechts der Isar

Morgen ist Welt-AIDS-Tag: Warum Undetectable = Untransmittable (U=U) aus gesundheitlicher und gesellschaftlicher Sicht s...
30/11/2025

Morgen ist Welt-AIDS-Tag: Warum Undetectable = Untransmittable (U=U) aus gesundheitlicher und gesellschaftlicher Sicht so wichtig ist

„Es gibt wirklich überhaupt keinen Grund, dass Menschen mit HIV im Alltag oder beim Arzt diskriminiert werden. Bei erfolgreicher Therapie ist das Virus nicht mehr übertragbar“, erklärt Infektiologe Prof. Christoph Spinner, Leiter der Infektiologie am TUM Klinikum Rechts der Isar und Leiter unseres Interdisziplinären HIV Zentrums IZAR.

WICHTIG ZU WISSEN

- U=U bedeutet: Wenn Menschen mit HIV eine wirksame antiretrovirale Therapie (ART) erhalten und ihre Viruslast dauerhaft so stark sinkt, dass sie im Blut nicht mehr nachgewiesen werden kann, liegt das Risiko, HIV sexuell zu übertragen, praktisch bei Null.

- Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge ist eine stabile Virusunterdrückung eine der wirksamsten Strategien, um neue HIV Infektionen zu verhindern.

- Damit U=U zuverlässig greift, müssen die HIV Medikamente konsequent und regelmäßig eingenommen werden, die Viruslast muss über einen längeren Zeitraum, oft vier bis sechs Monate, stabil unter der Nachweisgrenze liegen und mindestens halbjährlich kontrolliert werden.

- U=U reduziert Stigma, weil Menschen mit HIV, die nicht mehr infektiös sind, als weniger „riskant“ wahrgenommen werden.

- U=U verbessert auch die individuelle Lebensqualität von Menschen mit HIV: Betroffene, die wissen, dass sie das Virus nicht mehr weitergeben können, fühlen sich freier, genießen Intimität entspannter, haben weniger Angst und sind weniger anfällig für psychische Erkrankungen.

AKTUELLE ZAHLEN ZU HIV

- Etwa 97.700 Menschen in Deutschland leben mit HIV. Rund 8.200 Infektionen sind aber noch unentdeckt.

- Nach jüngster Schätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) gab es 2024 rund 2.300 neue HIV-Infektionen in Deutschland. Das sind etwa 200 mehr als im Vorjahr.

- Etwa 87 Prozent aller Menschen mit HIV in Deutschland wissen von ihrer Infektion. Von diesen Personen bekommen rund 92 Prozent eine Therapie. Etwa 95 der Menschen in Therapie liegen bei der Viruslast unter der Nachweisgrenze.

„Wir dürfen nicht nachlassen“, betont Prof. Spinner. „Den Kampf gegen HIV können wir nur gemeinsam und global gewinnen.“ Es brauche weiter viel Aufklärung und Prävention, Testangebote, regelmäßige Therapie und Nachsorge, damit das Ziel von „nicht übertragbar“ möglichst für alle erreicht werde.

STIGMATISIERUNG VON MENSCHEN MIT HIV BEENDEN

„Stigmatisierung und Diskriminierung schmerzen. Sie können zu einem geringeren Selbstwertgefühl und psychischen Erkrankungen führen und außerdem dazu beitragen, dass Betroffene nötige Arztbesuche hinauszögern. Das Wissen über U=U ist ein Weg, um Respekt und Menschlichkeit zu stärken“, betont Prof. Spinner.

Um ein starkes Zeichen zu setzen, haben wir gemeinsam mit der HFF München, der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG), der Münchner Aids-Hilfe und dem Gesundheitsreferat München einen eindrucksvollen Stummfilm produziert. Er wurde im Rahmen der Welt-AIDS-Konferenz 2024 in München präsentiert. Er zeigt: HIV ist kein Grund für Angst oder Vorurteile.

➔ Zum Film:
https://vimeo.com/977549317

TESTS UND BERATUNG AM HIV ZENTRUM IZAR IN MÜNCHEN

Wenn Sie Ihren HIV-Status testen lassen möchten oder Fragen rund um sexuelle Gesundheit haben, melden Sie sich gerne bei uns. Wir bieten vertrauensvolle und kompetente Test- und Beratungsangebote.

Terminvereinbarung via:

- Telefon: 089 / 4140-2455

- E-Mail: IZAR@mri.tum.de

Wir freuen uns auf Sie!

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Fachschaft Medizin TUM IAS - International AIDS Society Deutsche AIDS-Stiftung Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention Deutsche Aidshilfe ICH WEISS WAS ICH TU Caritas Deutschland

„Wir haben alle Tools, um HIV zu bekämpfen und dieses Desaster zu verhindern. Wir setzen sie nur nicht wirksam genug ein...
28/11/2025

„Wir haben alle Tools, um HIV zu bekämpfen und dieses Desaster zu verhindern. Wir setzen sie nur nicht wirksam genug ein.“ – Prof. Spinner beim Tagesspiegel-Forum im Vorfeld des Welt-AIDS-Tags in Berlin

➔ Zur Aufzeichnung bei YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=hfsf4BmViYI&t=8s

HIV ist heute eine gut behandelbare, chronische Erkrankung. Unter erfolgreicher Therapie ist das Virus nicht übertragbar (Undetectable = Untransmittable) und Präventionsmaßnahmen wie die PrEP sind hochwirksam. Dennoch erfolgen in Deutschland etwa ein Drittel aller Neudiagnosen erst bei fortgeschrittenem Immundefekt.

Dieser Zustand wäre vermeidbar, betonte Prof. Christoph Spinner, Infektiologe am TUM Klinikum Rechts der Isar und Leiter unseres Interdisziplinären HIV Zentrums IZAR, beim gestrigen Tagesspiegel-Expertenforum.

Niedrigschwellige Testangebote, inklusive Selbsttests, seien entscheidend, um HIV früh zu erkennen und lebensrettende Therapie zu ermöglichen. Der Zugang sei vielerorts kompliziert, teils aufgrund bürokratischer Hürden, teils, weil Ressourcen fehlten, also Beratungsstellen und Praxen nicht ausreichend finanziert seien.

DURCH KÜRZUNGEN IN DEN NÄCHSTEN 5 JAHREN WELTWEIT ZUSÄTZLICH 10 MILLIONEN HIV-NEUINFEKTIONEN UND ÜBER 2 MILLIONEN TODESFÄLLE

Die aktuellen politischen Entscheidungen verschärfen die Situation dramatisch. Prof. Spinner informierte: Allein durch den Ausstieg der USA aus dem President’s Emergency Plan for AIDS Relief (PEPFAR) drohen weltweit in den nächsten fünf Jahren zusätzliche zehn Millionen HIV-Neuinfektionen und über zwei Millionen zusätzliche, vermeidbare Todesfälle.

„Wir haben alle Tools, um HIV zu bekämpfen und dieses Desaster zu verhindern. Wir setzen sie nur nicht wirksam genug ein.“

Auch in Deutschland zeigen sich die Auswirkungen – „wir stehen vor erheblichen Herausforderungen“. Der HIV-Experte verwies auf die geplante Streichung der Leistungsgruppe Infektiologie im Rahmen der Krankenhausreform. Dadurch drohe ein massiver Rückschritt, denn es werde unnötig schwieriger, Menschen mit HIV adäquat zu versorgen.

„AIDS definierende Erkrankungen sind hochkomplexe Erkrankungen. Sie erfordern eine sehr hohe Spezialisierung. Wer soll die Menschen dann versorgen? All die Fortschritte, die wir gemacht haben, unterminieren wir so ohne Not. Wir dürfen die Fortschritte der vergangenen Jahrzehnte nicht aufs Spiel setzen“, warnte er.

„JEDER VERZICHT AUF RESSOURCEN ODER EXPERTISE VERSCHÄRFT DAS RISIKO, DASS MENSCHEN LEBENSBEDROHLICH ERKRANKEN“

Prävention, Therapie und Entstigmatisierung müssten Hand in Hand gehen, unabhängig von Herkunft, sozialen Bedingungen oder ökonomischer Situation.

„HIV ist gut behandelbar und wir können weitere Infektionen verhindern. Dafür brauchen wir sichtbare, leicht zugängliche Testmöglichkeiten, spezialisierte Behandlung, gut finanzierte Beratungsstellen und konsequente Aufklärung. Jeder Verzicht auf Ressourcen oder Expertise verschärft das Risiko, dass Menschen lebensbedrohlich erkranken“, betont der Infektiologe.

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Am Montag ist Welt-AIDS-Tag: „Indikatorerkrankungen sind wichtige Warnzeichen“ – die  .hiv Europe-Studie am TUM Klinikum...
27/11/2025

Am Montag ist Welt-AIDS-Tag: „Indikatorerkrankungen sind wichtige Warnzeichen“ – die .hiv Europe-Studie am TUM Klinikum

➔ Zur Studien-Website:
https://awarehiv.com/en/

„Bei vielen späten HIV-Diagnosen sehen wir rückblickend, dass es mehrere Gelegenheiten gegeben hätte, die Infektion früher festzustellen – und damit die Chance, Komplikationen zu vermeiden“, sagt Dr. Florian Voit, Leiter der infektiologischen Hochschulambulanz am TUM Klinikum Rechts der Isar.

HIV-TEST BEI INDIKATORERKRANKUNGEN

„Indikatorerkrankungen wie zum Beispiel Gürtelrose, besonders im jüngeren Alter, ungewöhnliche Entzündungen oder hartnäckige Hautveränderungen sind wichtige Warnzeichen. Wir müssen sie sehen, ernst nehmen und als Chance begreifen, Menschen frühzeitig zu schützen“, appelliert Dr. Voit.

Zu den sogenannten Indikatorerkrankungen zählen zum Beispiel:

- Gürtelrose, besonders bei jüngeren Menschen oder wenn sie mehrfach auftritt

- Schwere oder wiederkehrende Pilzinfektionen

- Langanhaltendes Fieber ohne erkennbare Ursache

- Unklare Lymphknotenschwellungen über mehrere Wochen

- Bestimmte bakterielle Infektionen, die ungewöhnlich schwer verlaufen

DIE .HIV EUROPE-STUDIE AM TUM KLINIKUM: „SPÄTE DIAGNOSEN VERRINGERN“

EuroTEST-Daten zeigen, dass mindestens 70 Prozent aller späten HIV-Diagnosen durch routinemäßige Indikator-Testung vermeidbar wären.

Genau hier setzt das Team der Infektiologie an: Im Rahmen der europäischen Multicenter-Studie aware.HIV Europe – mit 30 Kliniken in zehn Ländern – untersuchen wir, wie häufig sogenannte Indikatorerkrankungen in der Versorgung Anlass für einen HIV-Test sein könnten.

Dr. Florian Voit ist Country Lead der Studie für Deutschland: „Mit dieser Studie wollen wir gezielt Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachrichtungen dabei unterstützen, HIV bei bestimmten Krankheitsbildern mitzudenken und niedrigschwellig einen Test anzubieten. Unser Ziel ist es, Testanlässe besser zu nutzen – und dadurch späte Diagnosen zu verringern.“

Unser Universitätsklinikum gilt international als Standort mit hoher Forschungskompetenz, insbesondere in der Infektiologie, Epidemiologie und translationalen Medizin. Die Ergebnisse der .HIV Europe-Studie fließen direkt in die Versorgung ein, um das Leben der Betroffene zu verbessern.

WARUM DIE STUDIE SO WICHTIG IST

Frühe HIV-Diagnosen bedeuten:

- eine sofortige, hochwirksame Therapie

- Vermeidung von AIDS-definierenden Erkrankungen

- mehr Lebensqualität, weniger Komplikationen

- eine nahezu normale Lebenserwartung

- keine Übertragung („Undetectable = Untransmittable“)

Späte HIV-Diagnosen dagegen führen zu:

- einem bis zu 10-fach höherem Risiko für schwere Infektionen

- einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und weiteren Folgeerkrankungen

- längeren Klinikaufenthalten

- vermeidbaren Todesfällen

WELT-AIDS-TAG: HINSCHAUEN, TESTEN, HANDELN

Etwa 8 Prozent der Menschen mit HIV in Deutschland – dies sind rund 8.200 Menschen – wissen noch nichts von ihrer Infektion. Jede nicht gestellte Diagnose bedeutet unnötige Gesundheitsschäden, vermeidbare Infektionen und verlorene Lebensjahre. Zudem können Betroffene das Virus unwissentlich weitergeben.

Der Welt-Aids-Tag erinnert uns daran: HIV ist heute gut behandelbar, aber nur, wenn die Infektion früh erkannt wird.

BERATUNG UND TESTS AM HIV ZENTRUM IZAR IN MÜNCHEN

Wer von einer Indikator-Erkrankung betroffen ist, wer überlegt, ob ein HIV-Test sinnvoll wäre, wer sich zur Vermeidung einer HIV-Infektion oder nach einem möglichen Kontakt mit Erregern beraten lassen möchte oder wer ganz generell Fragen im Bereich sexuelle Gesundheit hat, kann gerne zu uns ins IZAR kommen.

Wir sind erfahrene Spezialistinnen und Spezialisten für Beratung, Prävention, Diagnostik und Therapie sexuell übertragbarer Erkrankungen. Wer unsicher ist, Beschwerden hat oder Klarheit möchte, kann sich vertrauensvoll an uns wenden.

Über unser Studienzentrum ermöglichen wir außerdem, an wissenschaftlichen Studien teilzunehmen und so aktiv an der medizinischen mitzuwirken und von ihr zu profitieren.

Vereinbaren Sie gerne einen Termin:
- Telefon: 089 / 4140 - 2451
- E-Mail: IZAR@mri.tum.de

Wir freuen uns auf Sie!

Ihr Team des IZAR in
www.mri.tum.de/hiv-zentrum-izar

European AIDS Clinical Society Deutsche Aidshilfe ICH WEISS WAS ICH TU Gesundheitsreferat München Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG)

Am Montag ist Welt-AIDS-Tag: „Indikatorerkrankungen sind wichtige Warnzeichen“ – die .hiv Europe-Studie am TUM Klinikum

➔ Zur Studien-Website:
https://awarehiv.com/en/

„Bei vielen späten HIV-Diagnosen sehen wir rückblickend, dass es mehrere Gelegenheiten gegeben hätte, die Infektion früher festzustellen – und damit die Chance, Komplikationen zu vermeiden“, sagt Dr. Florian Voit, Leiter der infektiologischen Hochschulambulanz am TUM Klinikum Rechts der Isar.

Zum Beitrag:
Interdisziplinäres HIV Zentrum IZAR am TUM Klinikum Rechts der Isar

Zum bevorstehenden Welt-AIDS-Tag (1.12.): „Gesundes Altern mit HIV ist möglich“HIV ist in Deutschland längst keine Krank...
25/11/2025

Zum bevorstehenden Welt-AIDS-Tag (1.12.): „Gesundes Altern mit HIV ist möglich“

HIV ist in Deutschland längst keine Krankheit mehr, die vor allem junge Menschen betrifft. Über die Hälfte aller Menschen mit HIV in Deutschland sind heute über 50 Jahre alt. Dank moderner antiretroviraler Therapien führt HIV inzwischen nicht mehr zwangsläufig zu AIDS, sondern kann eine gut kontrollierbare, chronische Erkrankung sein.

NORMALISIERUNG DER LEBENSERWARTUNG UNTER THERAPIE

Durch die Fortschritte der ART hat sich die Prognose enorm verbessert. „Gesundes Altern mit HIV ist möglich, wenn die Medikamente konsequent eingenommen werden. Die Lebenserwartung ist nahezu normal, insbesondere wenn der Therapie-Beginn bei funktional normalem Immunstatus (CD4-Helferzellen > 500 / µl) erfolgt“, erklärt PD Dr. Johanna Erber, Fachärztin in unserer Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II am TUM Klinikum Rechts der Isar.

Eine große Studie, veröffentlicht im Fachjournal „Lancet HIV“, unterstreicht diese Aussage:

- 40-jährige Frauen mit HIV hatten unter einer modernen ART und bei funktional normalem Immunstatus (CD4 > 500 / µl) bei Therapiebeginn eine Lebenserwartung von weiteren 42 Jahren.

- 40-jährige Männer mit HIV haben bei gleichen Voraussetzungen eine Lebenserwartung von bis zu 39 weiteren Jahre.

Diese Werte liegen nur wenige Jahre unter der Lebenserwartung der 40-Jährigen in der Allgemeinbevölkerung (Frauen 45,8 / Männer 40,7 Jahre).

UNDETECTABLE = UNTRANSMITTABLE

Moderne Medikamente senken die Viruslast so stark, dass das HI-Virus nicht mehr nachweisbar ist. Das bedeutet: Wer gut behandelt ist, gibt HIV nicht weiter. Auch deshalb empfehlen Leitlinien heute einen schnellen Therapiebeginn, oft noch am Tag der Diagnose.

MEHR ALS EIN DRITTEL DER HIV-INFEKTIONEN WERDEN ERST SPÄT GESTELLT UND VIELE BETROFFENE WISSEN NOCH NICHTS VON IHRER INFEKTION

Doch die Daten zeigen auch: Bei später Diagnose oder sehr niedrigen CD4-Werten verschlechtert sich die Prognose deutlich. In Deutschland passiert das noch häufig: Denn mehr als ein Drittel der Menschen mit HIV erhalten ihre Diagnose erst, wenn ihr Immunsystem bereits stark geschädigt ist.

Ein weiteres Problem: Rund 8 Prozent der Menschen mit HIV wissen nichts von ihrer Infektion. Derzeit sind das etwa 8.200 Menschen in Deutschland. Sie können das Virus zudem unwissentlich weitergeben.

Regelmäßiges Testen ist daher ein zentraler Schritt für Gesundheit und Prävention.

BIS ZU ZWEIFACH ERHÖHTES RISIKO FÜR HERZINFARKT UND SCHLAGANFALL

Mit dem Älterwerden verändern sich die medizinischen Herausforderungen: HIV ist heute nicht das größte Gesundheitsproblem vieler Betroffener, sondern andere Erkrankungen, die im Alter häufiger auftreten. So gewinnen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs oder kognitive Veränderungen an Bedeutung. Gleichzeitig steigt die Zahl der Medikamente, die eingenommen werden, wodurch mögliche Wechselwirkungen sorgfältig überwacht werden müssen.

Wussten Sie, dass Menschen mit HIV ein bis zu zweifach erhöhtes Risiko für atherosklerotische Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall haben?

Der Grund: Neben klassischen Faktoren wie Rauchen oder Bluthochdruck spielen bei HIV auch chronische Entzündungsprozesse eine Rolle.

Die große Reprieve-Studie brachte eine wichtige Erkenntnis: Ein Statin kann das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse um 35 Prozent senken, selbst bei Menschen mit HIV, die eigentlich ein niedriges bis mittleres kardiovaskuläres Risiko haben.

Deshalb empfehlen die Europäischen Leitlinien (EACS) ab 40 Jahren eine gezielte Prüfung der Indikation für eine Statin-Therapie.

MENSCHEN MIT HIV HABEN HÄUFIGER DEPRESSIVE SYMPTOME

Auch die psychische Gesundheit darf nicht vergessen werden. Eine niederländische Studie zeigte: Die Lebensqualität von Menschen mit HIV unterscheidet sich kaum von Menschen ohne HIV.

Ältere Menschen mit HIV haben jedoch häufiger depressive Symptome. Deshalb empfehlen Leitlinien regelmäßige Screenings, besonders bei Personen über 50.

FÜR GESUNDES ALTERN MIT HIV SPIELEN VIELE BAUSTEINE ZUSAMMEN

Was ältere Menschen mit HIV brauchen:

- Regelmäßige (Krebs)vorsorgeuntersuchungen

- Kontrolle von Blutdruck, Herz-Kreislauf-Risikofaktoren & Diabetes

- Durchführung von Standard- und Indikationsimpfungen sowie Auffrischungen (u. a. Influenza, SARS-CoV-2, Pneumokokken)

- Prüfung von Medikamentenwechselwirkungen

- Screening für Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit

„Mit regelmäßiger Vorsorge, guter Therapie und individueller Begleitung können ältere Menschen mit HIV aktiv, gesund und selbstbestimmt leben“, fasst PD Dr. Erber zusammen.

SEXUELLE GESUNDHEIT – GERNE SIND WIR FÜR SIE DA

Sie haben Fragen rund um sexuelle Gesundheit? Nicht nur rund um den Welt-AIDS-Tag, sondern ganzjährig beraten wir Sie am Interdisziplinären HIV Zentrum IZAR am TUM Klinikum individuell und kompetent.

Über unser Studienzentrum haben Sie außerdem die Möglichkeit, an Arzneimittel-Therapiestudien teilzunehmen und so aktiv an der medizinischen Forschung mitzuwirken und von ihr zu profitieren.

So erreichen Sie uns:

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Deutsche Aidshilfe Gesundheitsreferat München Paritätischer Oberbayern Der Paritätische Wohlfahrtsverband - Gesamtverband Aktionsbündnis gegen AIDS ICH WEISS WAS ICH TU Caritas Deutschland Männer

„HIV ist keine rein medizinische Herausforderung. Es ist eine Frage globaler Gerechtigkeit“: Jetzt kostenfrei anmelden f...
24/11/2025

„HIV ist keine rein medizinische Herausforderung. Es ist eine Frage globaler Gerechtigkeit“: Jetzt kostenfrei anmelden für das Tagesspiegel-Forum im Vorfeld des Welt-AIDS-Tags, am Mittwoch, 27. November, von 17:25 bis 18:25 Uhr

Das Thema „HIV heute: Versorgung, Vorsorge und gesundes Altern“ steht beim digitalen Tagesspiegel-Forum im Mittelpunkt. Das Event richtet sich an alle, die sich über aktuelle Entwicklungen informieren, Vorurteile abbauen und einen Blick in die Zukunft der HIV-Medizin werfen wollen.

Mit dabei ist auch Prof. Christoph Spinner, Infektiologe am TUM Klinikum Rechts der Isar und Leiter unseres Interdisziplinären HIV Zentrums IZAR. Gemeinsam mit weiteren Fachleuten ordnet er ein, wie gut die medizinische Versorgung heute ist, warum frühe Diagnosen entscheidend bleiben, welche innovativen Therapien bereits verfügbar sind und was es braucht, um HIV global einzudämmen.

Melden Sie sich an, wenn Sie kompakt, verständlich und direkt aus der klinischen Praxis erfahren möchten, welche Chancen moderne HIV-Medizin bietet und welche Herausforderungen noch bestehen. Das Forum bietet Gelegenheit, Fragen direkt an führende Experten zu stellen und verlässliche Informationen zu bekommen.

Der Zugang ist kostenfrei.

➔ INFORMATIONEN ZUR VERANSTALTUNG & ANMELDUNG

https://veranstaltungen.tagesspiegel.de/event/462758ea-20b1-40f2-a4e7-deea9a801438/summary?RefId=veranstaltungskalender&utm_campaign=2025-expertenrunde-welt-aids-tag&utm_medium=web&utm_source=veranstaltungskalender

„HIV IST VERMEIDBAR“

Menschen mit HIV können dank moderner antiretroviraler Therapien (ART) inzwischen ein fast normales Leben führen. Doch diese positive Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Weg zur weltweiten Eindämmung von HIV noch lang ist.

Noch immer sterben jeden Tag rund 1.700 Menschen an AIDS. Und noch immer wird in Deutschland jede dritte HIV-Infektion erst spät erkannt.

„Eine frühe Diagnose ist der wichtigste Schritt, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Wer seinen Status kennt, kann sich und andere schützen“, sagt Prof. Spinner.

WARUM HIV NUR GLOBAL BEKÄMPFT WERDEN KANN

In Deutschland sind die Versorgung und Therapie hervorragend, doch auch bei uns wissen etwa 8 Prozent der Menschen mit HIV noch nichts von ihrer Infektion. Viele erfahren erst spät davon, oft erst, wenn das Immunsystem bereits geschädigt ist und Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Leiden oder schwere Infektionen auftreten.

Weltweit erhalten mehr als die Hälfte der Menschen mit HIV keine Behandlung. Millionen Menschen wissen noch nicht von ihrer Infektion.

UNAIDS warnt, dass durch aktuelle globale Mittelkürzungen über 10 Millionen zusätzliche Neuinfektionen und mehrere Millionen Todesfälle in den nächsten Jahren drohen.

„HIV ist keine rein medizinische Herausforderung. Es ist eine Frage globaler Gerechtigkeit. Diagnostik und Therapie müssen für alle Menschen zugänglich sein“, erklärt Prof. Spinner.

HOFFNUNG DURCH FORSCHUNG

Prof. Spinner wird beim Tagesspiegel-Forum erklären, welche Entwicklungen schon heute die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit HIV verbessern:

- Therapien, die nur noch alle 2–6 Monate gespritzt werden

- PrEP, die das Infektionsrisiko nahezu vollständig senkt

- breit neutralisierende Antikörper

- neue Forschungsansätze wie mRNA-Impfstoffe gegen HIV

„Doch all diese Fortschritte nützen nur, wenn Menschen weltweit Zugang dazu haben. Wir dürfen uns nicht mit nationalen Erfolgen zufriedengeben. HIV wird erst dann verschwinden, wenn niemand mehr aufgrund von Herkunft, Armut oder Stigma unversorgt bleibt“, betont der Experte.

Deutsche Aidshilfe Gesundheitsreferat München Bayerische HIV-Testwochen Männer Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG)

Bildnachweis: Vitalii Vodolazskyi_Stockfoto-Nr 255874234

„Der Anstieg der HIV-Neuinfektionen ist ein Warnsignal und sollte uns als Gesellschaft wachrütteln“ – Wie Prävention gel...
22/11/2025

„Der Anstieg der HIV-Neuinfektionen ist ein Warnsignal und sollte uns als Gesellschaft wachrütteln“ – Wie Prävention gelingen kann und wie wir am IZAR in München unterstützen

Der neue Bericht des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigt: Die Zahl der -Neuinfektionen in Deutschland ist leicht gestiegen, von etwa 2.100 im Jahr 2023 auf rund 2.300 Menschen im vorigen Jahr. In allen Risikogruppen steigen die Infektionen, auch bei Männern, die *x mit Männern ( ) haben, Menschen mit Drogengebrauch über Nadeln sowie Menschen mit heterosexuellen Kontakten. Auch die Zahl der Menschen, die noch nichts von ihrer HIV-Infektion wissen, hat zugenommen.

„Der Anstieg der HIV-Neuinfektionen ist ein Warnsignal und sollte uns als Gesellschaft wachrütteln. Wo Prävention geschwächt oder gekürzt wird, steigen Infektionen – das sehen wir jetzt. Wir brauchen dringend den politischen Willen, Präventionsstrukturen zu erhalten und auszubauen, sonst riskieren wir eine Entwicklung, die wir längst überwunden glaubten“, erklärt Infektiologe Prof. Christoph , Leiter des Interdisziplinären HIV Zentrums am TUM Klinikum Rechts der Isar. „Wir wissen, wie sich HIV-Übertragungen zuverlässig verhindern lassen. Dieses Wissen müssen wir konsequent anwenden und allen Menschen zugänglich machen.“

JEDE DRITTE INFEKTION WIRD ERST SPÄT ERKANNT

Die Zahl der Menschen mit HIV in Deutschland lag Ende 2024 bei 97.700. Der Anteil der Menschen mit diagnostizierter HIV-Infektion, die eine antiretrovirale Therapie ( ) erhalten, lag insgesamt bei etwa 98 Prozent. Bei fast allen Menschen ist die Therapie erfolgreich, sodass HIV nicht mehr auf sexuellem Weg übertragen werden kann.

„Besorgniserregend ist aber, dass etwa jede dritte HIV-Infektion erst bei stark geschwächtem Immunsystem und fast jede fünfte Infektion sogar erst mit dem Vollbild AIDS erkannt wird“, sagt Dr. Florian , Leiter der infektiologischen Hochschulambulanz unseres TUM Klinikums.

„Je früher eine Diagnose erfolgt, desto weniger wahrscheinlich treten Komplikationen auf und desto geringer ist das Übertragungsrisiko. Wir brauchen deshalb mehr niedrigschwellige, leicht zugängliche Testmöglichkeiten, vor allem in vulnerablen Risikogruppen. Wir brauchen mehr Tests, mehr Aufklärung, mehr Zugang zur Präexpositions-Prophylaxe ( ). Nur konsequente Prävention senkt langfristig Infektionszahlen.“

HIV-(NEU-)INFEKTIONEN IN DEUTSCHLAND IM ÜBERBLICK

- Etwa 2.300 HIV-Neuinfektionen

- Steigende Neuinfektionen in allen betroffenen Gruppen

- Rund 400 Neuinfektionen durch Drogengebrauch, seit Jahren wachsend

- 32 Prozent der Diagnosen werden erst spät gestellt; dies erschwert die Therapie und erhöht das Risiko von Folgeerkrankungen

- Etwa 8.200 Menschen wissen noch nicht von ihrer HIV-Infektion und können das Virus unwissentlich weitergeben

WAS JETZT GETAN WERDEN MUSS

- Massiver Ausbau niedrigschwelliger HIV- und STI-Testangebote, besonders für MSM, Migranten, Drogenkonsumierende und Menschen ohne Papiere

- Stärkung der Drogenhilfe und Spritzentauschprogramme, damit saubere Spritzen für alle verfügbar sind

- HIV-PrEP bekannter und leichter zugänglich machen, auch ohne Krankenversicherung

- Mehr kommunale Mittel für Prävention statt Kürzungen

- Regelmäßige Testkampagnen in Szene-Orten, Beratungsstellen, Substitutionseinrichtungen

KLICKTIPP

Epidemiologisches Bulletin des RKI 47/2025:
https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/Epidemiologisches-Bulletin/2025/47_25.pdf?__blob=publicationFile&v=4

TESTS UND BERATUNG AM IZAR IN MÜNCHEN

Wenn Sie sich vertrauensvoll testen lassen möchten oder Fragen rund um sexuelle haben, melden Sie sich gerne bei uns. Über unser Studienzentrum haben Sie außerdem die Möglichkeit, an wissenschaftlichen Studien teilzunehmen und so aktiv an der medizinischen mitzuwirken und von ihr zu profitieren.

So erreichen Sie uns:

- Telefon: 089 / 4140-2451

- E-Mail: IZAR@mri.tum.de

Wir freuen uns auf Sie!

Ihr Team des IZAR
www.mri.tum.de/hiv-zentrum-izar

TU München Fachschaft Medizin TUM Gesundheitsreferat München Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention Judith Gerlach, MdL Nina Warken Bundesministerium für Gesundheit Deutsche STI-Gesellschaft (DSTIG) Münchner Aids-Hilfe Münchner Löwen Club e.V. - MLC Munich Schwul-Queeres Zentrum Sub e.V. Deutsche Aidshilfe Münchner Positive - Netzwerk für HIV-Positive und Freunde

Adresse

Ismaninger Str. 22
Munich
81675

Öffnungszeiten

Montag 08:30 - 16:00
Dienstag 08:30 - 16:00
Mittwoch 08:30 - 16:00
Donnerstag 08:30 - 16:00
Freitag 08:30 - 14:00

Telefon

+498941402451

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