29/05/2022
Nicht selten sind Krebsdiagnosen Zufallsbefunde.
Umso größer ist meist der Schock darüber. Es zieht einem regelrecht den Boden unter den Füßen weg und nicht selten fällt man auch erst einmal in eine Art Schockstarre. Ein Grund dafür liegt darin, dass das, was die meisten von uns von klein auf über diese Krankheit erfahren ist, dass nur Chemotherapie, Operationen und Bestrahlung helfen können - zu denen sie nicht selten regelrecht gedrängt werden.
Einhergehend mit diesen drei möglichen Wegen wird gleichzeitig auch oft kommuniziert, dass die Patientinnen und Patienten selber gar nichts machen können. Dieser Gedanke vermittelt ein sehr großes Gefühl von Passivität und Hilflosigkeit - was die Schockstarre fördert und er ist vor allem grundweg falsch!
Zum einen können Patient:innen unabhängig von dem Weg, den sie gehen sehr viel tun, um den Körper und damit die Genesung zu unterstützen. Zum anderen gibt es immer auch Wege, die man von Ärztinnen und Ärzten nicht genannt bekommt, weil diese sich an Leitlinien halten müssen um rechtlich nicht belangt zu werden und häufig auch so sehr von Chemo und Co als einzigen Weg überzeugt sind, dass sie wenig Expertise zu möglichen Alternativen haben.
Egal, wer die Empfehlung ausspricht: Am Ende trägt nur eine Person die Konsequenzen des gewählten Behandlungsweges: Der Patient oder die Patientin!
Darum ist es besonders wichtig, aktiv zu werden, sich zu informieren, Möglichkeiten auszuloten, alle Chancen und Risiken abzuwägen und am Ende nicht blind einer Vorgabe zu folgen, sondern aktiv eine Entscheidung für sich und für oder gegen einen Weg zu treffen.
Niemand ausser dem Patient oder der Patientin geht am Ende diesen Weg mit all seinen Chancen, Risiken und Konsequenzen. Auch Angehörige sollten diese persönliche Entscheidung akeptieren und respektieren und den gewählten Weg unterstützen - auch wenn man selber einen anderen Weg gewählt hätte.