03/12/2025
Wir nennen es „überreagieren“.
Zu sensibel sein. Zu emotional.
„Zu heftig auf Kleinigkeiten reagieren.“
Aber was passiert wirklich?
Dein Körper macht nichts „falsch“.
Er macht genau das, wofür er gebaut wurde:
Dich schützen.
Wenn dein Nervensystem spürt, dass etwas unsicher, unklar oder zu viel ist, reagiert es schneller, als dein Kopf denken kann.
Das ist keine Charaktereigenschaft.
Keine Schwäche.
Kein Mangel an Reife.
Es ist Biologie.
Es ist die Summe deiner Prägungen.
Es ist Überleben.
Was wir „Überreaktion“ nennen, ist oft eine alte Schutzreaktion,
die entstanden ist in Momenten, in denen du noch klein warst und keine andere Wahl hattest.
Dein Körper hat gelernt:
Wenn ich nicht schnell genug reagiere, bin ich allein.
Wenn ich nicht wachsam bin, wird es gefährlich.
Wenn ich nicht frühzeitig dicht mache, wird es zu viel.
Und genau diese Muster tauchen heute auf – nicht weil du „kompliziert“ bist, sondern weil dein System die Welt immer noch nach Sicherheit scannt.
Die Gefühle, die hochkommen, sind nicht das Problem.
Sie sind die Lösung.
Sie zeigen dir, wo dein Nervensystem noch Schutz braucht.
Sie zeigen dir, was gesehen werden möchte.
Sie zeigen dir, dass etwas in dir noch glaubt, dass die Welt genauso unsicher ist wie damals.
Vielleicht kannst du heute einen Moment lang neu hinschauen:
Nicht: „Warum reagiere ich so?“
Sondern:
„Was schützt mein System gerade vor etwas, das sich gefährlich anfühlt?“
„Wessen Sicherheit verteidigt mein Körper hier eigentlich?“
„Welche alte Geschichte meldet sich zurück?“
Das ist der Wendepunkt:
Nicht gegen dich zu arbeiten, sondern zu verstehen, dass jedes „Überreagieren“ eigentlich ein „Ich will dich schützen“ ist.
Du musst nichts abstellen.
Du darfst anfangen zu lauschen.💫
Was berührt dich, wenn du diesen Satz hörst?
Teile es gern in den Kommentaren.
Quelle: feinSein/ Tanja Suppinger