26/07/2025
จัดให้โลกรู้! ถ้อยแถลงของไทยต่อสถานการณ์ชายแดนไทย - กัมพูชา ณ ที่ประชุมคณะมนตรีความมั่นคงแห่งสหประชาชาติ ฉบับภาษาเยอรมัน
Erklärung Thailands zur Situation zwischen Thailand und Kambodscha vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UNSC) (German Translation of the Official Statement to the UN Security Council)
**Persönliche deutsche Übersetzung der Rede vor dem UN-Sicherheitsrat (Thailand-Kambodscha, Juli 2025**)
Herr Präsident,
Ich danke Ihnen für die Einberufung dieser Sitzung des Sicherheitsrates und dem stellvertretenden Generalsekretär, Herrn Khiari, für seine freundliche Unterrichtung.
Herr Präsident,
Es ist mir stets eine Ehre und ein Privileg, vor diesem Rat zu sprechen. Doch heute tue ich dies mit tiefem Bedauern – unter den schwerwiegendsten Umständen. Kambodschas unbegründeter Angriff stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Souveränität, territoriale Integrität und – was besonders schwer wiegt – das Leben unschuldiger Zivilisten in Thailand dar. Unser Land ist weithin bekannt für seine unerschütterliche Verpflichtung zum Frieden.
Lassen Sie mich die Sachlage klarstellen. Thailand betrachtet Kambodscha seit jeher als engen Nachbarn und als geschätztes Mitglied der ASEAN-Familie. Seit der Unabhängigkeit Kambodschas im Jahr 1953 hat Thailand konsequent dessen Friedensprozess, Nationenbildung und Entwicklung unterstützt – etwa durch das Pariser Friedensabkommen von 1991 sowie durch die Aufnahme Kambodschas in die ASEAN im Jahr 1999.
Über Jahrzehnte haben unsere beiden Länder in gutem Glauben zusammengearbeitet – zum gegenseitigen Nutzen unserer Völker. Wie es jedoch unter Nachbarn vorkommen kann, kam es zu Differenzen und Herausforderungen. Doch gerade in solchen Momenten muss der Dialog Vorrang vor Gewalt haben. Deshalb sind wir heute hier.
Herr Präsident,
Am 28. Mai kam es zu einem kleineren Zwischenfall an der thailändisch-kambodschanischen Grenze. Thailändische Truppen führten eine routinemäßige Patrouille auf bekanntem thailändischem Hoheitsgebiet durch, als sie ohne Vorwarnung von kambodschanischen Streitkräften beschossen wurden. Die thailändischen Truppen waren daher gezwungen, verhältnismäßige Maßnahmen zur Selbstverteidigung zu ergreifen – im Einklang mit dem Völkerrecht.
Thailand ist davon überzeugt, dass bilaterale Kanäle der effektivste Weg zur Lösung solcher Vorfälle sind. Aus diesem Grund wurde ein Treffen der Gemeinsamen Grenzkommission (JBC) einberufen, das – wie der Briefende erwähnte – am 14. Juni in Phnom Penh stattfand.
Trotz unserer Bemühungen wurden am 16. und 23. Juli zwei thailändische Soldaten beim Patrouillieren auf thailändischem Boden durch neu verlegte Landminen schwer verletzt, was bei einem von ihnen zu dauerhafter Behinderung führte. Beweise belegen, dass diese Minen in zuvor geräumten Gebieten neu verlegt wurden. Thailand hat seit 2019 alle Antipersonenminen, auch zu Trainingszwecken, vollständig vernichtet. Kambodscha hingegen hat laut eigenem Transparenzbericht vom Dezember letzten Jahres weiterhin solche Minen gelagert – ein klarer Verstoß gegen das internationale Recht und das Übereinkommen über das Verbot von Antipersonenminen (Ottawa-Konvention), das sowohl Thailand als auch Kambodscha ratifiziert haben. Dies widerspricht auch dem Geist der Siem-Reap-Angkor-Erklärung vom November 2024.
Thailand hat daher zwei Schreiben an den designierten Präsidenten der 22. Vertragsstaatenkonferenz der Ottawa-Konvention übermittelt, in denen wir die Vorfälle dokumentieren und die Verletzung unserer Souveränität auf das Schärfste verurteilen. Zudem wurde ein Schreiben an den UN-Generalsekretär übermittelt mit der Bitte um eine Erklärung seitens der kambodschanischen Regierung gemäß Artikel 8 Absatz 2 des Übereinkommens.
Am gestrigen 24. Juli, um 08:20 Uhr, eröffneten kambodschanische Truppen das Feuer mit schwerer Artillerie auf einen thailändischen Militärposten bei Ta Muen Thom in der Provinz Surin. Kurz darauf kam es zu wahllosen Angriffen auf vier thailändische Provinzen: Buriram, Surin, Si Sa Ket und Ubon Ratchathani. Diese unprovozierten, rechtswidrigen und – ich betone – wahllosen Angriffe fügten der Zivilbevölkerung großes Leid zu: Vier Kinder starben, vier weitere wurden schwer verletzt. Auch zivile Infrastruktur, darunter ein Krankenhaus und eine Schule, wurden beschädigt. Nach neuesten Berichten vom 25. Juli um 09:00 Uhr morgens wurden 14 Menschen getötet, 46 verletzt – 13 davon schwer.
Bitte schauen Sie nicht weg.
Ein Krankenhaus, eine Tankstelle und Wohnhäuser wurden binnen 24 Stunden angegriffen. Eine Familie mit vier Mitgliedern, die sich gerade in einem Lebensmittelgeschäft aufhielt, kam nicht lebend heraus. Mehr als 130.000 Menschen mussten evakuiert werden.
Thailand verurteilt die wahllosen und unmenschlichen Angriffe Kambodschas auf Zivilisten, zivile Einrichtungen und insbesondere Krankenhäuser – eine klare Verletzung der Genfer Konventionen von 1949, insbesondere Artikel 19 der Ersten und Artikel 18 der Vierten Genfer Konvention.
Herr Präsident,
Diese Serie unbegründeter, vorbereiteter militärischer Angriffe durch Kambodschas Streitkräfte stellt eine eklatante Verletzung von Artikel 2 Absatz 4 der UN-Charta dar – die jegliche Gewaltanwendung gegen die territoriale Unversehrtheit anderer Staaten untersagt – sowie der Prinzipien guter Nachbarschaft, friedlichen Koexistenz und der Solidarität innerhalb der ASEAN.
Trotz größter Zurückhaltung sieht sich Thailand gezwungen, von seinem Recht auf Selbstverteidigung gemäß Artikel 51 der UN-Charta Gebrauch zu machen. Unsere Reaktionen sind begrenzt, verhältnismäßig und ausschließlich gegen legitime militärische Ziele gerichtet. Es wird alles daran gesetzt, zivile Opfer zu vermeiden.
Thailands Position bleibt klar und konsequent: Wir bekennen uns zur Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten und zur Achtung der Souveränität und territorialen Integrität – Grundpfeiler der internationalen Ordnung und der Stabilität in unserer Region.
Als friedliebende Nation lehnt Thailand den Einsatz von Gewalt zur Lösung internationaler Streitigkeiten entschieden ab und setzt sich weiterhin für eine friedliche Konfliktlösung im Einklang mit der UN-Charta ein. In diesem Sinne haben wir in den letzten zwei Monaten den Dialog mit Kambodscha über mehrere bilaterale Mechanismen, einschließlich der JBC, gesucht – um Spannungen abzubauen. Es ist zutiefst bedauerlich, dass Kambodscha einen ernsthaften Dialog verweigert und stattdessen versucht, die Angelegenheit zu internationalisieren, um politische Zwecke zu verfolgen.
Bezüglich der Behauptung, Thailand habe die Umgebung oder Struktur des Preah-Vihear-Tempels beschädigt, möchte ich betonen, dass alle thailändischen Maßnahmen im Rahmen des Selbstverteidigungsrechts gemäß dem Völkerrecht ergriffen wurden – unter Beachtung der Grundsätze der Unterscheidung, Verhältnismäßigkeit, Vorsicht und militärischen Notwendigkeit. Alle Operationen richteten sich ausschließlich gegen legitime militärische Ziele.
Keines der Gefechte zwischen thailändischen und kambodschanischen Streitkräften fand in unmittelbarer Nähe des Preah-Vihear-Tempels statt. Das nächstgelegene Einsatzgebiet, Phu Ma Khua, liegt etwa 2 Kilometer entfernt – der Tempel selbst war zu keinem Zeitpunkt im Zielkorridor unserer militärischen Maßnahmen. Ein Schaden durch Geschosse oder Splitter ist daher ausgeschlossen.
Die entsprechenden Behauptungen sind unbegründet, enttäuschend und stellen gezielte Desinformation dar. Thailand fordert Kambodscha auf, keine irreführenden oder falschen Informationen zu verbreiten und das kulturelle Erbe nicht zu politisieren. Wir hoffen aufrichtig, dass Kambodscha seinen internationalen Verpflichtungen zur Bewahrung des Kulturerbes in gutem Glauben nachkommt.
Zum Thema Streumunition betont Thailand, dass der Einsatz ausschließlich im Rahmen der militärischen Notwendigkeit sowie unter Einhaltung der Prinzipien der Unterscheidung und Verhältnismäßigkeit erfolgt – gegen ausschließlich militärische Ziele.
Herr Präsident,
Thailand fordert Kambodscha auf, sämtliche Aggressionen und Feindseligkeiten unverzüglich einzustellen und in gutem Glauben zum Dialog zurückzukehren.
Ich danke Ihnen.
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