19/09/2025
Zur humanitären Katastrophe in Gaza:
Die Bundesdirektor*innen-Konferenz der Caritas in Deutschland hat sich auf ihrer Herbstsitzung in Würzburg am 16./17. September 2025 mit der humanitären Katastrophe im Gazastreifen befasst, die sich in den vergangenen Monaten dramatisch verschärft hat. Über eine halbe Million Menschen leidet unter extremen Hunger und Kinder sterben, weil sie nicht ausreichend versorgt werden. Zudem ist die zivile Infrastruktur weitgehend zerstört und medizinische Versorgung kaum mehr möglich.
Die wiederholte Vertreibung von Familien, der Zusammenbruch der Versorgungssysteme und die Blockade humanitärer Hilfe stellen eine akute Verletzung grundlegender Prinzipien des humanitären Völkerrechts dar und sorgen für katastrophale Lebensbedingungen. Die Bundesdirektor*innen-Konferenz fordert die Bundesregierung auf, gegenüber der israelischen Regierung mit Nachdruck darauf hinzuwirken, dass:
- humanitäre Hilfe in angemessenem Umfang und ausreichender Art und Weise sowie gemäß den Prinzipien des humanitären Völkerrechts zugelassen wird,
- Hilfsleistungen nicht militarisiert oder privatisiert werden,
- die Versorgung der Zivilbevölkerung mit Nahrung, Wasser, medizinischer Hilfe und Obdach gewährleistet wird,
- internationale humanitäre Organisationen ungehinderten Zugang zu den Menschen in Not erhalten.
Die Bundesdirektor*innen-Konferenz folgt in ihrem Appell an die Bundesregierung, sich für eine prinzipiengeleitete, menschenrechtsbasierte Außenpolitik einzusetzen, die dem Schutz der Zivilbevölkerung oberste Priorität einräumt. Der Schutz der Zivilbevölkerung beinhaltet auch, sich für eine sofortige Freilassung der Geiseln, die beim verbrecherischen Angriff der Hamas auf Israel entführt wurden, einzusetzen.
Für die Bundesdirektor*innen-Konferenz
Johannes Buß, Sprecher, Osnabrück
Nicola Adick, Mainz
Oliver Merkelbach, Rottenburg-Stuttgart