14/03/2023
In Mecklenburg steht die Pflegewelt Kopf.
Die privaten ambulanten Pflegedienste werden von den Kassen im Stich gelassen und sie spielen leichtfertig mit der Gesundheit unserer Patienten.
Das heißt, die letzte „groß“ von der Politik durch Hr. Spahn präsentierte Gehaltserhöhung für die Mitarbeiter, wird im Nachgang in der Refinanzierung von den Kranken-u. Pflegekassen verweigert. Die Kosten tragen die Pflegedienste und die zu versorgenden Menschen.
Von der Politik wurden wir zum 01.09.2022 dazu verpflichtet, die Tariflöhne zu zahlen. Für Mitarbeiter ist solch eine Steigerung mehr als berechtigt, aber diese muss auch refinanziert werden.
Unser Berufsverband (BPA) hat vor ca. zwei Wochen, eine bundesweite Umfrage durchgeführt. An dieser haben sich 2500 Einrichtungen beteiligt. Davon gaben 70 % der Pflegedienste und Heime an, dass sie bei weiter bestehender Lage Insolvenz anmelden müssen.
Das Pflegesystem steht vor dem Kollaps.
Was passiert, wenn bis zum Sommer über die Hälfte der ambulanten Pflegedienste insolvent gehen müssen?
Wie werden die pflegebedürftigen Menschen weiter versorgt?
Es geht hier nicht nur um unsere Existenz und die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter, sondern auch um tausende zu versorgende Menschen, die dabei offensichtlich auf der Strecke bleiben.
Wir warten bis heute auf eine hundertprozentige Refinanzierung, auch die der gestiegenen laufenden Kosten, es fehlen den Einrichtungen 20–25 % an der Kostendeckung. Bei vielen Pflegediensten sind die Reserven nahezu aufgebraucht.
Das ist eine unglaubliche Größenordnung von pflegebedürftigen Menschen, die in der Folge, keine Hilfe mehr erhalten können.
Viele kleine Pflegedienste haben bereits aufgegeben.
Was möchten wir von Ihnen? Wir benötigen die Öffentlichkeit, Sie und Ihre Angehörigen müssen wissen, wie es uns zurzeit ergeht.
Wir sind überzeugt, dass wir das hinbekommen. Wenn alle Maßnahmen rechtzeitig greifen und alle positiven Punkte zeitgleich zusammenkommen, ist es möglich.
Bitte teilt diesen Post, um eine große Menge an Personen zu erreichen.
Wir müssen uns auf diesem Wege Gehör verschaffen.
Was passiert in der Gesellschaft, wenn die berufstätigen Angehörigen, für die Pflege ihrer Liebsten zu Hause bleiben müssen, weil es keine Pflegeeinrichtungen mehr gibt oder nicht mehr ausreichende. Wir haben jetzt schon einen massiven Personalmangel!
Bei allen anderen Branchen hat der Weg in die Öffentlichkeit, Erfolg gebracht.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren!
Ihr Team vom Mecklenburger Pflegedienst
PS: Der BPA hat heute einen Brandbrief an die Landesregierung gesendet (siehe Kommentar). Wir sind gespannt, inwieweit die Pflege in Mecklenburg-Vorpommern von der Landespolitik ernst genommen wird.