10/10/2025
20 unsichtbare Regeln der Bodenarbeit
Ein Regelbuch, das kein Pferd je geschrieben hat, aber jedes Pferd lebt.
1. Die 1-Sekunden-Regel
Dein Pferd versteht nur dann, wenn du innerhalb von 1 Sekunde bestätigst oder korrigierst. Später ist es schon zu spät, für dein Pferd ist die Verbindung zwischen Handlung und Reaktion verloren. Klarheit entsteht im Moment.
2. Der 2-Minuten-Test
Stell dich neben dein Pferd und warte. Keine Hilfen, keine Bewegung. In der Stille zeigt dir dein Pferd, ob es dir vertraut: Ruhe und Nähe bedeuten Vertrauen, Spannung oder Distanz zeigen Zweifel.
3. Die Mathematik des Stehenbleibens
Wenn dein Pferd stehenbleibt, ist das keine Sturheit. Es rechnet: Energieaufwand vs. Klarheit vs. Sicherheit. Nur wenn die Gleichung für dein Pferd aufgeht, bewegt es sich weiter.
4. Das Feedbackformular
Die Körpersprache deines Pferdes ist sein Feedback: Ohren, Augen, Atmung, Gewicht. Sie sagen dir, ob es verstanden hat oder nicht. Wer das liest, trainiert fairer und erfolgreicher.
5. Der Spiegel
Dein Pferd ist dein ehrlichster Spiegel. Deine Anspannung ist seine Spannung, deine Ruhe seine Ruhe. Trau dich, hinein zu schauen.
6. Der Tanz
Bodenarbeit ist kein Drill, sondern ein Tanz. Nähe und Distanz, Tempo und Ruhe, all das ist Teil einer Choreografie, die du und dein Pferd gemeinsam erschafft.
7. Die Energie-Regel
Dein Pferd folgt nie deiner Hand, es folgt deiner Energie. Deine innere Haltung steuert mehr als jedes Seil oder jede Hilfe.
8. Die Bildsprache
Pferde denken in Bildern, nicht in Worten. Male mit deinem Körper klare, einfache Bilder und dein Pferd versteht dich sofort.
9. Das unsichtbare Seil
Zwischen dir und deinem Pferd existiert eine Verbindung. Dieses „Seil“ spannt sich über Aufmerksamkeit, nicht über Druck.
10. Die Pausen-Regel
Kommunikation ist nicht nur Aktion. Manchmal sagt die Pause mehr als jedes Kommando. Lerne, die Stille zu nutzen.
11. Der erste Schritt
Schon beim Losgehen entscheidest du über Führung. Ein klarer erster Schritt gibt Sicherheit, ein unsicherer schafft Verwirrung.
12. Der Blick
Ein Pferd schaut dich an wie einen Freund, oder wie einen Fremden. Dein Verhalten entscheidet, welches Bild es sieht.
13. Die Prüfung
Dein Pferd testet dich jeden Tag neu. Nicht um dich zu ärgern, sondern um sicherzugehen: „Bist du heute klar und zuverlässig?“
14. Das stille Kommando
Oft sendest du deinem Pferd unbewusst Signale, die verwirren: eine Spannung im Arm, ein Schritt zur Seite, ein Blick. Werde dir dieser stillen Kommandos bewusst.
15. Der Feedback-Satz
Wenn Pferde sprechen könnten, würden sie oft nur sagen: „Mach es einfacher.“ Komplexe Übungen lösen sich, wenn du sie in kleine, klare Schritte zerlegst.
16. Die Zentimeter-Regel
Manchmal entscheidet ein winziger Unterschied: Dein Oberkörper leicht nach vorn oder zurück, ein kleiner Schritt nach links. Zentimeter machen Welten.
17. Der Atem
Dein Pferd liest deinen Atem. Ruhiges, tiefes Atmen beruhigt, flacher, angespannter Atem überträgt Nervosität. Atme bewusst, und dein Pferd atmet mit.
18. Der Rhythmus
Beim Führen folgt dein Pferd nicht der Leine, sondern deinem Takt. Dein Schritt, deine Energie, dein Rhythmus sind sein Leitfaden.
19. Der Vertrauensvorschuss
Bevor dein Pferd Leistung schenkt, will es wissen: „Bist du sicher genug, dass ich dir folgen kann?“ Vertrauen kommt vor Tempo, Ruhe vor Übung.
20. Die Freundschafts-Gleichung
Klarheit + Ruhe + Fairness = Vertrauen. Ohne Vertrauen bleibt alles nur Technik. Mit Vertrauen entsteht Partnerschaft.
Bodenarbeit ist kein Drill.
Es ist ein Gespräch, ein Tanz, ein Spiegel.
Und dein Pferd hört immer zu.
Welche dieser Regeln kennst du, welche nutzt du und welche war dir nicht vertraut.
Freue mich über deinen Kommentar
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