23/09/2019
"Meine Familie steht an 1. Stelle."
Kommt Ihnen dieser Satz bekannt vor? Vor allem Mütter, aber auch Väter neigen dazu, sich diese gesellschaftlich anerkannte Phrase zueigen zu machen. Doch ist dies tatsächlich erstrebenswert? Was bedeutet es, wenn man seine Familie an erste Stelle stellt? Doch wohl, dass nichts wichtiger ist, als die Liebsten. Das ist bewundernswert und schön, allerdings impliziert es auch, dass man sich selbst nicht ganz so wichtig ist. Die Konsequenz, die daraus entsteht, sind immer mehr Mütter und Väter, die sich unbemerkt in ein Burnout manövrieren, eben weil sie sich keine Ruhephasen mehr gönnen, keine Auszeiten mehr nehmen und sich nur noch aufopfern zum Wohle ihrer Kinder und ihres Partners. Selbstlos, keine Frage, aber tatsächlich auf Dauer erstrebenswert und umsetzbar? Was spricht denn dagegen, sich selbst ebenso sehr zu lieben, wie die Familie?
Aus meiner Erfahrung heraus geraten Menschen, die sich selbst hinten anstellen, früher oder später immer an einen Punkt, wo es nicht mehr weiter geht, wo sämtliche Energie aufgebraucht ist, der Akku ist leer und man alles in Frage stellt. Die Lösungen, die in solch einer Situation versucht werden, sind manchmal sehr radikal, die letzten Dinge, die einem Kraft geben, werden auch noch aufgegeben. Es kann zur Aufgabe eines Hobbies oder auch Trennung vom Partner kommen, um schnell eine Veränderung herbeizuführen. Die Kinder werden wegen Kleinigkeiten angeschrien und man kann sich selbst am aller wenigsten leiden.
Lassen Sie es nicht so weit kommen, es ist in Ordnung, auch mal an sich zu denken und sich Freiräume zu schaffen. Erlauben Sie sich das! Stellen Sie sich zumindest gemeinsam mit Ihrer Familie an die 1. Stelle. Und sie werden merken, dass es Ihrer Familie besser geht, wenn Sie mit positiver Energie ihrer Alltag bewältigen können, wenn Sie lachen können und gelassener sind.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei.☺️