21/06/2022
LEBENSMITTEL DIE SÜCHTIG MACHEN
Als erstes ist es wichtig zu verstehen wie Sucht im Allgemeinen entsteht
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Der Mensch erlebt etwas Positives, durch Situationen oder Stoffe. Im Gehirn werden Neurotransmitter wie Dopamin und Serotonin freigesetzt, die positive Gefühle auslösen. 🫦🫦🫦🫦😋😋😋😋😋
Das Gehirn merkt sich, welche Stoffe/Situationen zu einem guten Gefühl geführt haben, es entsteht ein Verlangen (Suchtdruck/Craving). Entsprechend werden Handlungen gelenkt. Bei einer Sucht automatisieren sich ungünstige Handlungsmuster. Dies geschieht vor allem durch Habituation (Gewöhnung). Der Mensch wird süchtig, ggf. krank
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Der Erkrankte wird immer sensibler für Reize die mit dem Suchtmittel in Verbindung stehen. Diese auslösenden Reize können Bilder, Gerüche, Geschmack, Berührungen etc. sein
Je öfter der Sucht nachgegeben wird, desto stärker die damit einhergehende Toleranzentwicklung. Das Gehirn braucht mehr von dem Suchtmittel um weiterhin die Neurotransmitter zu produzieren, also gute Gefühle hervorzurufen.
Ein Teufelskreis der Sucht entsteht.
Nun gibt es neben nicht stoffgebundenen Süchten (z. B. Spielsucht, Kaufsucht etc.) auch die stoffgebundenen Süchte, die auch direkten physischen Einfluss haben. Als erstes denken wir hier natürlich an Substanzen wie Drogen oder Alkohol.
Was aber leider häufig unter dem Radar läuft und zu wenig Beachtung findet sind Lebensmittel mit Suchtpotenzial.
Zucker🍭
Das menschliche Gehirn empfindet „süß“ als angenehm, denn „süß“ ist in der Natur niemals giftig und ein Garant für Energie. Evolutionstechnisch betrachtet ist Zucker also dazu geeignet, das Überleben zu sichern. Die Dopaminausschüttung bei der Zufuhr von Zucker ist zudem höher, als zum Beispiel nach dem Genuss einer Karotte oder einer Paprika. Je öfter dann Zucker zugeführt wird, desto weniger Dopamin wird ausgeschüttet, desto mehr Zucker muss konsumiert werden. Und leider ist die Zuckerproduktion, Verarbeitung und der Erwerb zuckerhaltiger Lebensmittel günstig. Zucker ist überall und immer verfügbar.
Pizza 🍕
Pizza belegt unter den süchtig machenden Lebensmitteln laut einer Studie vom Obesity Research Center (publiziert im Fachmagazin Plus One) eigentlich Platz 1. Es ist scheinbar die Kombination von einfachen Kohlenhydraten, Fett und Zucker, kombiniert mit Käse, die eine besondere Wirkung auf das Gehirn hat. Zudem liefert Pizza jede Menge Energie und ist besonders gut geeignet, rein aus evolutionärer Sicht, das Überleben zu sichern
Schokolade🍫
Durch die Kombination aus Zucker und Fett wird auch hier das Belohnungssystem befeuert. Dopamin wird freigesetzt. Kakao enthält außerdem noch Tryptophan, eine Vorstufe zum Serotonin, das sogenannte „Glückshormon“. Da Schokolade einen hohen Zuckeranteil hat, schnellt der Insulinspiegel schnell nach oben, fällt ebenso schnell wieder und verursacht somit Heißhunger.
Käse🧀
Laut einer Studie der Universität Michigan (https://doi.org/10.1371/journal.pone.0117959) hat Käse ein hohes Suchtpotenzial, ähnlich wie harte Drogen wie zum Beispiel Crack. Den Grund dafür liefert Casomorphin, ein Stoff der im Magen nach dem Verzehr von Käse gebildet wird.
Es gibt natürlich noch andere Lebensmittel, die uns zu suchtartigem Essverhalten verleiten. Da wir Nahrungsmitteln nicht grundsätzlich aus dem Weg gehen können, ist es wichtig, einen vernünftigen Umgang mit ihnen zu lernen. Stellt man bei sich selbst suchtartiges Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln fest ist es wichtig diese Lebensmittel zu reduzieren oder sogar ganz von der Speisekarte zu nehmen. Manchmal, gerade bei Zuckersucht, können einige Tage (angeleitetes) Fasten helfen um aus dem Teufelskreis auszusteigen. Es ist weiterhin gut sich damit zu beschäftigen wo zum Beispiel ein Stoff wie Zucker enthalten ist. Manchmal kann es hilfreich sein, sich die Lebensmittel nicht zu verbieten, sondern den Konsum zu reduzieren. Dabei helfen kann eine (psychologische) Ernährungsberatung
www.ernaehrungsberatung-rastede.de