15/09/2025
Bevor ich vollständig in den Urlaub abtauche für die nächsten zwei Wochen - hier noch ein kleiner Einblick in die Praxisarbeit und über die ganzheitliche Sichtweise auf Heilung für Euch aus dem letzten Newsletter (den Ihr auf der Website abonnieren könnt).... eine Selbsterfahrung quasi:
Eigentlich wäre dieser Newsletter eine Woche früher geplant gewesen, doch dann hat mir mein Körper einen Strich durch die Rechnung gemacht und ich durfte das bei mir selber tun, was ich sonst tagtäglich in der Praxis mache: die Sprache des Körpers lesen, seine Botschaften verstehen und danach handeln um zu heilen. Fakt war, ich konnte plötzlich nichts mehr verdauen – egal was ich zu mir genommen habe, es lag mir ewig im Magen, begleitet von einer großen Schwäche, so dass ich wirklich nur noch das in der Praxis tun konnte, was unbedingt gefordert war und absolut kein bisschen mehr. Und schon gar nicht einen Text schreiben…..!
Der Körper lügt nie, das ist eine große Wahrheit, die sich in meiner Arbeit immer wieder bestätigt und die mich immer wieder fasziniert. In meinem Fall wurde mir dann klar, dass es gar nicht einmal um eine bestimmte Sache ging, die ich nicht verdauen konnte, sondern dass eine große allgemeine Überforderung da war, die ich seit ein paar Monaten schon immer auf die Seite geschoben hatte um halt zu funktionieren, und die schlussendlich daher den Ausdruck über den Körper nehmen musste, um sich „Gehör“ zu verschaffen. Und als ich mich nun endlich auf verschiedenen Ebenen damit befasste, konnte ich die verdrängte Überforderung und das riesige Ruhebedürfnis wieder deutlichst spüren und begann, wieder für mich zu sorgen und das zu tun, was der Körper mir sagte: Zeit geben zum (seelischen) Verdauen!
Damit und mit einem guten, passenden homöopathischen Mittel, ging es mir dann nach ein paar Tagen körperlich wieder gut, doch ich vergesse die Botschaft nicht und achte gerade noch sehr gut darauf, mir da, wo es möglich ist, Ruhe und Freiraum zu gönnen und nicht jede Lücke gleich wieder mit Aktivität, Arbeit, Ideen und Projekten zu füllen (nicht immer ganz leicht für mich ;-) ! ).
Unser Körper ist ein großer Helfer, wenn wir auf ihn hören, denn er zeigt untrüglich an, wie es der Psyche geht. Über den Körper können wir die Seele ganz konkret und auf materieller Ebene spüren und wahrnehmen. Über die Gefühle – die ja tatsächlich rein körperliche Phänomene/Empfindungen sind! – „verdauen“ wir das Erlebte, sie zeigen uns Gefahr, Stress oder Wohlbefinden an, teilen uns mit, was unsere Seele sozusagen zu dem sagt, was gerade geschieht. Und über die Befindlichkeiten oder eben Verstimmungen der Körperteile und Organe (= Krankheit) bekommen wir ungelöste Konflikte in unserer Psyche mitgeteilt und können darüber, wo und wie der Körper sich da ausdrückt, genau erkennen, was wir gerade in uns nicht klären oder lösen können. In meiner Praxis ist das für mich ein unersetzliches Werkzeug geworden, um Menschen in ihrer Tiefe zu verstehen und damit auch den richtigen Weg zu finden für die Lösungen, sei es eine passende Arznei und/oder einen anderen notwendigen nächsten Schritt auf dem Weg zur Heilung.
Doch was gibt es denn bei mir so viel zu verdauen…? Im Juni war ich viel unterwegs, zuerst in England und dann sehr bald danach quer durch Deutschland hin und her, dazwischen habe ich voll in der Praxis gearbeitet. Beide Reisen waren kein Urlaub und dann aber wieder doch. Da ich von meinem Wesen her jemand bin, die es über alles liebt zu lernen, sind Fortbildungsreisen für mich Seelennahrung, ist Inspiration für mein Wohlbefinden unabdingbar und damit irgendwie einerseits schon Urlaub. Und doch muss andererseits das Erlebte und Gelernte auch verarbeitet und integriert werden, v.a. wenn es so intensiv war wie bei diesen beiden Reisen. In England habe ich den Präsenzteil der Ausbildung zur Modern Medicine Woman gemacht, was eine der besten und tiefgehendsten Erfahrungen bisher in meinem beruflichen Leben war. Im Blog (Link im Kommentar) habe ich einen kleinen Text darüber geschrieben. Der direkt darauf folgende „Simile-Kongress für Praxis und Wissenschaft in der Homöopathie“ in Mülheim an der Ruhr (leider halt nicht gerade ums Eck) war dann zwar ein ganz anderes, aber nicht weniger inspirierendes und sehr sehr motivierendes Ereignis. Es macht mir unheimlich viel Freude, all das Gelernte von beiden Fortbildungen gleich in die Praxisarbeit zu integrieren und anzuwenden und es macht mich auch wirklich glücklich, wenn ich immer mehr und tiefer verstehe und dadurch immer besser helfen kann, mein Horizont und Wissen sich kontinuierlich erweitern und ich immer mehr Facetten und Möglichkeiten der Unterstützung in meinem Werkzeugkasten habe!
Doch nun ist es bald soweit, und ein „echter“ Urlaub steht an, auf den ich mich natürlich schon sehr freue! Ab Mitte September ist die Praxis für gut zwei Wochen zu und ich kann einfach nur verdauen und ausruhen und sacken lassen. Wir werden auf den matriarchal-landschaftsmythologischen Spuren der Frau Percht unterwegs sein (dazu sei allen Interessierten das Buch: „Matriarchale Landschaftsmythologie“ von Dr. Heide Göttner-Abendroth empfohlen!) und ich kann dann herrlicherweise täglich mit Mann und Hund in wunderbarer Natur unterwegs sein!
Ihnen und Euch wünsche ich auch sehr von Herzen, dass Ihr immer gut auf Euren Körper hören könnt, schöne Dinge erleben und auch Zeit zum Verdauen haben dürft, besonders in dieser so wunderbaren Jahreszeit, die das Ausatmen und Sackenlassen eh schon vollkommen in sich trägt und sehr dazu einlädt! Sammelt Eure Ernte ein, freut Euch darüber, genießt einfach und schnürt Euer Wohlfühl-Bündel für den Winter!
Herzlich,
Catherine Weitzdörfer