28/06/2021
Sei dankbar für jeden Trigger.
Klingt vielleicht erstmal provokant. Warum sollte ich dankbar sein für Situationen oder Menschen, die ungute Gefühle in mir hervorrufen.
Das Ding ist, mindestens 90% unseres Bewusstseins liegt tief vergraben und wir haben im normalen Tagesbewusstsein keinen Zugriff darauf. Nur winzige 10% unserer Gedanken und Muster sind uns bewusst, wenn überhaupt.
Unser System, das Leben, die Natur strebt aber nach Ganzwerdung, was ich mit Heilsein gleichsetze.
Ein Trigger zeigt mir, hey, da ist ein Schmerz oder ein Gefühl noch nicht zur Gänze gefühlt, angenommen und losgelassen.
Meist entstanden in einer Situation, als ich überwältigt wurde von meinen Gefühlen und entweder niemand da war, der mir geholfen hat, diese Gefühle zu regulieren, was meist in der Kindheit geschieht, oder weil ich mir selbst nicht erlaube, vermeintlich negative Gefühle zu fühlen. Weil ich gelernt habe, dass sie unerwünscht sind bzw ich dann unerwünscht bin.
Das Problem ist, dass diese Gefühle nicht weg sind, wenn wir sie unterdrücken oder wenn wir dissoziieren, sie abspalten. Wir lagern sie irgendwo im Unterbewusstsein, teilweise auch im Körper, und dort warten sie auf die nächst beste Gelegenheit, um zu Ende gefühlt zu werden.
Weil sie sich dann endlich verabschieden dürfen und dir dadurch, dass du nicht mehr gegenhalten musst, wieder mehr Energie zur Verfügung steht.
Die Berührung mit diesen nicht erwünschten Gefühlen kann erstmal Angst machen. Schließlich gibt es einen guten Grund, sie bisher nicht zugelassen zu haben.
Manchmal braucht es eine Begleitung, jemanden, der dir da durch hilft, dir Mut zuspricht, der dir die richtigen Fragen stellt und dir den Raum hält, in dem deine Heilung geschehen kann.
In Liebe,
Katrin
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