26/02/2022
Wenn mich die Lage in der Welt hilflos macht …
Immer wieder entstehen Situation, in denen ich hilflos auf das Geschehen in der Welt schaue. Das, was dort gerade geschieht, das, was von den Verantwortlichen entschieden und veranlasst wurde, ruft viele verschiedene Gefühl in mir hervor. Ich fühle mich hilflos, ratlos, traurig. Ich bin wütend, ängstlich oder verzweifelt. Und manchmal alles gleichzeitig. So wie gerade ganz aktuell jetzt im Februar 2022 über den Krieg in der Ukraine.
Was kann ich tun? Das, was passiert, will ich nicht. Kann ich verhindern, was geschieht? Habe ich diese Sache entschieden? Wurde ich bei der Entscheidung einbezogen? Habe ich die verantwortlichen Politiker gewählt? Bin ich verantwortlich?
Oft kann ich diese Fragen mit „nein“ beantworten. Für das, was dort passiert, trage ich nicht die Verantwortung.
Kann ich etwas tun? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, wofür ich etwas tun kann und wofür ich die Verantwortung trage. Ich bin verantwortlich für meine eigene kleine Welt. Jeden Tag aufs Neue kann ich dafür sorgen, dass das, was jetzt auf der großen politischen Bühne nach meiner Einschätzung falsch läuft, in meiner eigenen Umgebung nicht stattfindet.
Ich kann in meiner eigenen Familie, meiner Partnerschaft, meiner Nachbarschaft, an meinem Arbeitsplatz und in meinem Verein täglich aktiv und sorgsam daran arbeiten, das diese Welt ein bisschen freundlicher, friedlicher, achtsamer, wertschätzender und liebevoller wird. Darauf kann ich jeden Tag Einfluss nehmen und dafür trage ich die Verantwortung. Darüber hinaus kann ich mich gesellschaftlich, sozial und politisch engagieren.
Wenn mir diese vielen Möglichkeiten wieder bewusst werden, fühle ich mich gar nicht mehr so hilflos. Es kommt auch darauf an, was ich tue. Auch ich entscheide in dieser Welt. Genau für den Teil, für den ich verantwortlich bin. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.