22/08/2025
Jahrelang habe ich mich nach Liebe in einer Partnerschaft gesehnt
und mich dabei auf so viele Kompromisse eingelassen.
Und plötzlich hat es klick gemacht.
Es war, als ob eine Tür aufgeht und dieses eine Bild,
das immer schief an meiner Seelenwand hing,
von Zauberhand gerade gerückt wurde.
Damals habe ich verstanden, dass ich nur noch
Beziehung leben will, wenn sie eine Bereicherung ist.
Und dass ich lieber "alleine" bin, als mit einem Mann,
der kaum Emotionsregulierung kennt; der Lieblosigkeit,
Stress oder gar neue Gewalt in mein Leben bringt.
Ich habe mir viel, viel Zeit genommen um zu ergründen,
welche Qualitäten und Werte ich mit einem Menschen leben will.
Was davon ich selbst in eine Beziehung hineinbringen
und woran ich noch arbeiten kann.
Und oh, da gab es noch viel zu tun.
Ich habe aufgeschrieben, wie ich mich fühlen möchte.
Was unverzichtbar ist. Habe sortiert, verworfen,
geordnet und deklariert.
Das erste Mal überhaupt, habe ich mir erlaubt, in Bedingungen
und Forderungen zu fühlen und denken.
Ich habe entschieden, nur noch in eine Verbindung zu gehen,
wenn da ein Mensch mit emotionaler Reife und Tiefgang ist.
Ein Mensch, dessen Kommunikationsverhalten meinen Verstand,
mein Herz und meinen Körper gleichermaßen berührt.
Es hat Jahre gedauert, mich dieser Klarheit anzunähern
und währenddessen sind wir miteinander gewachsen,
der Wunsch nach Verbundenheit und ich.
Gestern habe ich eine Schublade aufgeräumt und dabei sind mir
die ersten Zeilen meiner Deklaration in die Hände gefallen.
Ich weiss noch genau, wann ich sie geschrieben habe,
es war ein Sonntag im Spätsommer und ich saß weinend
im Bus, überzeugt davon, dass das eh Hirngespinste sind,
dass es niemanden gibt, mit dem es je so leicht
und schön und sinnlich sein kann.
Heute schaue ich zurück und bin erfüllt
von Dankbarkeit und Glücksmomenten,
kann ich meine Hand ausstrecken und werde gehalten,
darf ich die Schönheit von Verbindung spüren.
Heute sind da zwei Herzen, die sich einander zuwenden
und das Gefühl von zuhause sein,
weil beide sicher und geborgen sind.
𝗜𝗰𝗵 𝗳ü𝗵𝗹𝗲 𝗱𝗲𝗶𝗻 𝗩𝗲𝗿𝘁𝗿𝗮𝘂𝗲𝗻 𝗴𝗮𝗻𝘇 𝘁𝗶𝗲𝗳.
W𝗶𝗲 𝘀𝗰𝗵ö𝗻, 𝗱𝗮𝘀𝘀 𝗶𝗰𝗵 𝗱𝗶𝗰𝗵 𝗹𝗶𝗲𝗯𝗲𝗻 𝗱𝗮𝗿𝗳.
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© beatrice tanner
© foto: lieben dank, hannes caspar https://shorturl.at/L7Fdc