27/10/2025
𝗔𝗹𝗹𝗲𝘀 𝘄𝗶𝗿𝗱 𝗴𝘂𝘁 😉
Vor einigen Tagen durfte ich eine großartige Erfahrung machen. Ich war eingeladen, am Geschwister-Scholl-Gymnasium in Sillenbuch – dort habe auch ich einst Abi gemacht habe – einen Workshop mit drei neunten Klassen zu halten.
Thema: Kommunikation.
Anlass: Projekttag rund um das Bewerbungsgespräch.
Ich wollte den Blick etwas weiten: Auf dem Plan standen Themen wie das klassische Sender-Empfänger-Modell, aber auch Fragen zur Haltung:
Wie gelingt es, einem Menschen im Gespräch offen, vorurteilsfrei und wohlwollend zu begegnen?
Jetzt im Nachgang - der Moment der Selbstreflexion:
Practise what you preach - Denkste!
Denn wenn ich ehrlich bin, bin ich mit einem ganz eigenen Vorurteil in diesen Tag gestartet: Die Jugendlichen heute können doch gar nicht mehr richtig kommunizieren. Die hänge doch ständig nur am Handy. „Denen bringste jetzt mal ordentlich was bei“! Natürlich bisschen überspitzt.
Und wie wenig wäre ich meiner Rolle gerecht geworden, wenn ich nicht trotzdem offen und zugewandt geblieben wäre? Und dafür wurde ich natürlich belohnt.
Denn was ich heute lernen durfte, war beeindruckend. Die Jugendlichen hatten ein erstaunliches Gespür für Sprache, Wirkung und Beziehung. Definitiv viel mehr, als ich das in dem Alter hatte.
Ein Satz einer Schülerin hat mich besonders bewegt: „Man sollte immer unvoreingenommen in so ein Gespräch gehen. Vielleicht hat der Chef oder die Chefin einfach einen schlechten Tag – das heißt ja nicht, dass es menschlich nicht passen würde.“
Meine Antwort darauf war ehrlich: „Leider sitzen auf der anderen Seite – zumindest in meinem Alter und älter – oft Menschen, die genau das nicht können.“ Die mit Vorannahmen ins Gespräch gehen und jedes Fehlverhalten persönlich nehmen und nicht hinterfragen, wo der andere in diesem Moment gerade steht.
Umso schöner zu sehen, dass hier junge Menschen heranwachsen, die diese Fähigkeit mitbringen!!