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23/04/2022

Das Märchen von der traurigen Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.

Bei einer zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege saß, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.

Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: „Wer bist du?“

Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. „Ich? Ich bin die Traurigkeit“, flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.

„Ach, die Traurigkeit!“ rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte grüßen.

„Du kennst mich?“ fragte die Traurigkeit misstrauisch.

„Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet.“

„Ja, aber…“, argwöhnte die Traurigkeit, „warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?“
„Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, daß du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?“

„Ich… bin traurig“, antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.

Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. „Traurig bist du also“, sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. „Erzähl mir doch, was dich so bedrückt.“

Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.

„Ach, weißt du“, begann sie zögernd und äußerst verwundert, „es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest.“

Die Traurigkeit schluckte schwer. „Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: Man muß sich nur zusammenreißen. Und spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen.“

„Oh ja“, bestätigte die alte Frau, „solche Menschen sind mir schon oft begegnet.“

Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. „Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu.“

Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.

Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. „Weine nur, Traurigkeit“, flüsterte sie liebevoll, „ruh‘ dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt.“

Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: „Aber … aber – wer bist eigentlich du?“

„Ich?“ sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen. „Ich bin die Hoffnung.“

-Inge Wuthe (http://www.inge-wuthe.de/traurigetraurigkeit.htm )
Artwork: Vaccoon
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09/10/2019

The promise of a shaman - Yogesh Kumar

If you come to me as a victim I will not support you.
But I will have the courage to walk with you through the pain that you are suffering.
I will put you in the fire, I will undress you, and I will sit you on the earth.
I will bathe you with herbs, I will purge you, and you will vomit the rage and the darkness inside you.

I’ll bang your body with good herbs, and I’ll put you to lay in the grass, face up to the sky.
Then I will blow your crown to clean the old memories that make you repeat the same behaviour.

I will blow your forehead to scare away the thoughts that cloud your vision.
I will blow your throat to release the knot that won’t let you talk.
I will blow your heart to scare fear so that it goes far away where it cannot find you.
I will blow your solar plexus to extinguish the fire of the hell you carry inside, and you will know peace.
I will blow with fire your belly to burn the attachments and the love that was not.
I will blow away the lovers that left you, the children that never came.
I will blow your heart to make you warm, to rekindle your desire to feel, create and start again.
I will blow with force your va**na or your p***s, to clean the sexual door to your soul.
I will blow away the garbage that you collected trying to love what did not want to be loved.
I will use the broom, and the sponge, and the rag, and safely clean all the bitterness inside you.
I will blow your hands to destroy the ties that prevent you from creating.
I will blow your feet to dust and erase the footprints memories, so you can never return to that bad place.
I will turn your body, so your face will kiss the earth.
I’ll blow your spine from the root to the neck to increase your strength and help you walk upright.
And I will let you rest.

After this, you will cry, and after crying you will sleep,
And you will dream beautiful and meaningful dreams,
and when you wake up I’ll be waiting for you.
I will smile at you, and you will smile back
I will offer you food that you will eat with pleasure, tasting life, and I will thank you.
Because what I’m offering today, was offered to me before when darkness lived within me.
And after I was healed, I felt the darkness leaving, and I cried.
Then we will walk together, and I will show you my garden, and my plants, and I will take you to the fire again.

And will talk together in a single voice with the blessing of the earth.
And we will shout to the forest the desires of your heart.
And the fire will listen and whisper the echo, and we will create hope together.
And the mountains will listen and whisper the echo, and we will create hope together.
And the rivers will listen and whisper the echo, and we will create hope together.
And the wind will listen and whisper the echo, and we will create hope together.
And then we will bow before the fire, and we will call upon all the visible and invisible guardians.

And you will say thank you to all of them.
And you will say thank you to yourself.
And you will say thank you to yourself.
And you will say thank you to yourself.

_____

Image credit: Mongolian Shaman Otshir-böö wearing ritual clothes and drum. This picture was taken by ethnologist and archaeologist Sakari Pälsi during his expedition to Mongolia in 1909.

Freunde.....
02/10/2019

Freunde.....

Freunde

Auch wenn wir einander nicht berühren,
weil es nicht nötig ist
und schon Luft wie Blut uns verbindet,
werden wir einander nähren und tragen,
wie Liebende es tun.

Auch wenn wir nicht miteinander sprechen,
weil Worte sich oft wie Chamäleons gebärden,
die im Blattwerk der Mühe nicht zu erkennen sind,
werden wir kommunizieren, als hinge unser Leben daran,
weil es das tut.

Auch wenn wir einander nicht beraten,
weil Ratschläge versteckte Schläge sein können,
die unsere Wunden nur vertiefen,
stehen wir einander zur Seite,
als würden wir unser eigenes Leben verteidigen.

Auch wenn wir einander nicht körperlich begleiten können,
weil Ozeane und Kontinente uns trennen mögen,
sind wir da füreinander in den feinsten Fäden,
um die ganze Welt gesponnen.
Schon längst sind Geografie und Entfernung
keine unüberwindbaren Hindernisse mehr,
wissen wir doch, dass Trennung eine Haltung ist
und der Geist keine Grenze kennt.

Auch körperlos fallen wir ineinander,
weil wir erkennen, dass es um Unsagbares geht,
welches all unsere Fähigkeiten zu sprechen
und zu handeln übertrifft.
So beginnen wir schon gleich innen,
bei der Weite unserer Seele und unseres Geistes,
wo unsere Heimat ist,
in der wir es wagen können, Herz zu sein.

23. September 2019 14:30

˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚˚

08/07/2019
24/06/2019

Adresse

Tübingen
72072

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