01/06/2024
Nichts triggert mich auf eine stille Weise so tief, wie der Anblick von Kindern, die von ihren Schutzbeauftragten, ihren Eltern ignoriert, nicht gesehen, benutzt, gemassregelt,... werden.
In unserem Land brauchst du für alles einen Schein. Für die Ausübung deines Berufes. Für das Fahren eines Mopeds. Nur die heiligste Herausforderung mit den größten Auswirkungen auf ein Individuum und unsere Gesellschaft - das Zeugen und Begleiten eines Kindes - kann (sorry) jede*r noch so empathielose Dösel an sich reißen.
Das sagt viel über den Stellenwert von Kindern in unserer Gesellschaft aus. Natürlich gibt es viele großartige Ausnahmen liebevoller und achtsamer Eltern, Kindergärtner*innen, Lehrer*innen,...
Doch heute, am internationalen Kindertag denke ich an alle Kids, die das Pech haben, in Kriegsgebieten, in Bildungsarmut, bei Narzisst*innen, in völlig überholten Schulsystemen... groß zu werden. Jedes einzelne von ihnen ist ein Wunder, ein Genie, ein Funken göttlichen Bewusstseins und hat das Recht, geehrt und behütet zu werden. Hat das Recht auf Sicherheit, Spiel und die Freiheit, seinen Freigeist zu bewahren.
Ich wünschte mir selbst, rückwirkend betrachtet, ein milderer, weiserer Dad gewesen zu sein. Ich weiß, dass viele Eltern absolut ihr Bestes geben. Doch während wir Großen uns tapfer und fleißig an den Herausforderungen unseres Alltags und den Bewältigungen globaler Krisen abarbeiten, kommen unsere Kids viel, viel zu kurz. Dabei sind sie es, die uns wieder daran erinnern können, was wirklich zählt. Sie können uns lehren, durch ihre Augen das Wesentliche und das Wunder zu erkennen. Sie sind die Zukunft der Menschheit, nicht wir.
Sie mögen kleine Körper haben, doch sind sie vielleicht älter als wir. Ihr noch ungebrochener, unkonditionierter Geist birgt das Potenzial, jedes Problem zu lösen, an dem wir selbst scheitern.
Jedes einzelne Kind auf diesem Planeten geht uns alle an. Wir sind nicht ihre Erzieher*innen, sondern ihre Hüter*innen.
Möge uns Demut davor bewahren, unsere Begrenzungen an sie weiter zu geben. Mögen wir so intelligent sein, unser Leben zu verlangsamen und unsere Herzen weit für sie alle zu öffnen.
andrea
Homodea