16/09/2025
D-Mannose – was steckt dahinter? Und warum sprechen wir über D-Mannose?
Weil Harnwegsinfekte viele Betroffene in der Katheterversorgung und im Bereich der ableitenden Inkontinenz hat. Genau deshalb greifen wir Themen wie D-Mannose auf, die neue Perspektiven in der Prävention eröffnen können.
D-Mannose ist ein Einfachzucker, der eine besondere Wirkung hat: Escherichia coli (kurz E. coli) ist der Hauptverursacher von Harnwegsinfekten. Damit eine Entzündung entstehen kann, müssen sich diese Bakterien an die Zellmembran der Blasenschleimhaut anheften.
Genau hier setzt D-Mannose an: Der Zucker wirkt als eine Art Blockade für die Bakterien. Er bindet an das FimH-Adhäsin (ein kleines Eiweiß an den ‚Haftfäden‘ der E. coli-Bakterien, das wie ein Klettverschluss funktioniert) und verhindert so, dass diese an die mannosehaltigen Rezeptoren der Urothel-Zellen (die Zellen, die die Innenwand der Blase auskleiden) andocken können. Die Folge: Die Bakterien können sich nicht in den Schleimhäuten festsetzen und werden, ohne Schaden anzurichten, einfach mit dem Urin ausgeschieden.
In der aktuellen Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) wird D-Mannose als „Kann-Empfehlung“ zur Vorbeugung wiederkehrender Harnwegsinfekte aufgeführt.
➡️ Für die Prävention wird eine tägliche Dosierung von 2 g genannt.
➡️Ein Teil der D-Mannose erscheint bereits innerhalb von 60 Minuten im Urin.
Wichtig: Die medizinische Wirksamkeit von D-Mannose ist bisher noch nicht ausreichend belegt, da es derzeit nur wenige, kleine Studien mit begrenzter Teilnehmerzahl gibt. Die Ergebnisse wirken zwar vielversprechend, sind aber nicht stark genug für eine klare medizinische Empfehlung.
Deshalb gilt: D-Mannose kann unterstützend versucht werden, sollte aber immer in Rücksprache mit dem Arzt erfolgen, da Nebenwirkungen, wie Magen-Darm-Beschwerden auftreten können. Des Weiteren dient die Einnahme nicht als Ersatz für eine gesicherte Behandlung.