30/10/2025
Am 25.10.2025 fand die Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre Psychiatrie-Enquête“ im Klinikum am Weissenhof statt. Rund 70 Teilnehmende kamen zusammen, um gemeinsam auf die wegweisenden Entwicklungen der psychiatrischen Versorgung seit 1975 zurückzublicken und aktuelle Herausforderungen zu diskutieren.
Den Auftakt bildete die Einführung „Der Blick zurück: Die Enquête und ihre Ideale“. Dr. Matthias Michel, Ärztlicher Direktor, gab einen historischen Einblick in die Entwicklung des Klinikums mit Schwerpunkt auf das Jahr 1975. Dr. Rainer Schaub, Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie, stellte die zentralen Forderungen der Enquête vor und verglich sie mit der heutigen Versorgungssituation.
Eine Videobotschaft von MdL Manfred Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, unterstrich die Bedeutung der Enquête für die heutige psychiatrische Landschaft. Im Impulsvortrag von Dr. Kirsten Kappert-Gonther (MdB), Berichterstatterin für seelische Gesundheit, Bioethik und Vorstandsvorsitzende der Aktion Psychisch Kranke e. V. , wies sie auf aktuelle gesellschaftliche Rückschritte hin, die die Versorgung psychisch erkrankter Menschen erneut unter Druck setzen. Landrat Norbert Heuser, zugleich Aufsichtsrat des Klinikums, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung regionaler Angebote und verwies auf die Notwendigkeit ausreichender finanzieller Mittel zur Sicherung der Versorgung. Im Festvortrag von Prof. Dr. Michael Linden wurden zentrale Problemfelder der psychiatrischen Versorgung benannt. Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, gab einen Überblick über die aktuelle Versorgungssituation und sprach sich für einen gezielten Bürokratieabbau aus. Den Abschluss bildete eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Was würde eine Psychiatrie-Enquête heute fordern?“.