07/05/2024
Wusstest du, dass die Haftpflichtprämie einer Hebamme für die Begleitung außerklinischer Geburten (zu Hause oder im Geburtshaus) sowie für Beleggeburten im Krankenhaus seit 1981 um das 412-fache gestiegen ist? Seit Juli 2023 beträgt die jährliche Prämie im Versicherungsmodell des Hebammenberbandes 12.659,28€ und sie wird dieses Jahr weiter steigen.
Kannst du dir vorstellen, warum ich mir unter anderem deswegen 100x überlege in die außerklinische Geburtshilfe zu gehen (obwohl ich so gern würde)?
Wusstest du, dass ich als (über)Vollzeit tätige, freiberufliche Hebamme monatlich über 1000€ an meine Gesetzliche Krankenkasse zahlen muss, bei der ich „freiwillig“ versichert bin, obwohl ich auf Grund meiner körperlichen Konstitution von keiner privaten Krankenkasse aufgenommen werde UND das ich einen Großteil der von mir eingeforderten Leistungen pro Jahr trotzdem komplett oder zumindest anteilig selbst bezahlen muss?
Wusstest du, dass ich als selbstständige Hebamme auch in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen muss, obwohl dies selbstständig Tätige eigentlich nicht müssen?
Wusstest du, dass ich Wissen und Techniken, die ich auf Grund von teuren Weiterbildungen erlernt habe nicht zu einem von mir festgelegten Preis anbieten darf sobald sie auch nur in irgendeiner Form im Vertrag mit den gesetzlichen Krankenkassen verankert sind? (Z.B. Trageberatung, ausschließliche Stillberatung, spezielle Beratung für Formulaernährte Kinder...).
Eine Doula, Still- oder Trageberaterin (ohne geschützte Berufsbezeichnungen - jeder darf sich so nennen!) die keine Hebamme ist, darf das sehr wohl!
Wie soll ich meinen Lebensunterhalt finanzieren nach Pandemie und Inflation ohne eine Anpassung unserer Gebührenordnung seit 2017?
Warum darf ich keine eigenen Preise machen für Fähigkeiten die ich NICHT in der Hebammenausbildung erlernt habe?