Wellness für die Seele

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ES WIRD IMMER EINEN STIFT GEBENABITTE LEISTENES WIRD IMMER EINEN STIFT GEBEN, UM DIE ZUKUNFT ZU SCHREIBEN.ABER ES WIRD N...
11/04/2024

ES WIRD IMMER EINEN STIFT GEBEN
ABITTE LEISTEN

ES WIRD IMMER EINEN STIFT GEBEN, UM DIE ZUKUNFT ZU SCHREIBEN.
ABER ES WIRD NIE EIN RADIERGUMMI GEBEN, UM DIE VERGANGENHEIT AUSZURADIEREN.

Es gibt Verletzung und es gibt Liebe. Sie rollen uns durch die Tage, wie eine Schildkröte den Hügel hinabrollt. Wenn wir dann auf dem Rücken liegen, können wir einfach weiterrollen, immer weiter in Richtung Meer.

Vom Wolkenbruch gelöste Felsen versperren Wege, vom Sturm umgestürzte Bäume zerstören neu gebaute Nester, und unsere Krisen werfen uns aufeinander zurück. Das ist unausweichlich. Bleibe Leben, und du wirst verletzt werden und andere verletzen.
Unbeabsichtigtes Verletzen ist so verbreitet wie vom Wind heruntergeschlagene Äste.
Doch wenn wir nicht zugeben, dass wir jemanden verletzt haben, wird daraus eine Wunde:
So wie uns nach einem Sturz nichts anderes übrig bleibt, als wieder aufzustehen, müssen wir zugeben, was wir dem anderen angetan haben, und die Scherben aufsammeln.
Abbitte zu leisten ist kein einfacher, aber großer Akt der Integrität, der Vertrauen bildet; letztlich ist Vertrauen der Boden, in dem die Wurzeln der:
Menschheit Halt finden.
Ohne Vertrauen gräbt sich das Leben auf der Erde selbst das Wasser ab.
Was bringt uns dazu, einander zu verletzen?
Das ist schwer zu sagen.
Aber offenbar sind wir als Menschen mit vielen alten, mächtigen Gegensätzen konfrontiert, die ständig auf uns einwirken:
Licht und Dunkelheit, Ja und Nein und vor allem Angst und Frieden.
Denn infolge von Angst spüren wir das Bedürfnis, uns zu isolieren oder andere zu kontrollieren, und oft verletzen wir andere und auch uns selbst, weil wir uns über sie erheben.
Wenn wir uns nicht fürchten, wenn wir einen Augenblick des Friedens erleben, verspüren wir ein ganz anderes Bedürfnis. Dann fühlen wir plötzlich das Verlangen, uns zu verbinden und zu anderen lebendigen Wesen zu gehören, und dann, in einem Akt echter Umarmung und Annahme, lieben wir einander.
Doch genauso wie niemand im täglichen Leben ausgenommen ist von Schlafen und Wachen, kann niemand vermeiden, sowohl Angst als auch Frieden zu fühlen, und niemand kann vermeiden, sowohl zu verletzen als auch zu lieben.
Aber die Welt wird zusammengehalten von jenen, die ihre Angst überwinden, und sei es noch so kurz.
Das Blut des Lebens selbst wird von jenen mit Leben aufgeladen, die schlicht und tapfer diese Trennungen wieder und wieder überwinden und heilen.
Selbst wenn wir uns unserer Verletztheit erst Jahre später bewusst werden, kann ein kleines Wort oder eine winzige Geste der Verantwortung für unser Tun das Herz wieder öffnen.

Vielleicht hast du selber dies alles schon erlebt. Nun, dann vesuche es doch einmal:
- Setze dich still hin und vergegenwärtige dir in Herz und Sinn einen Akt der Isolation oder Kontrolle deinerseits, der jemand anderen verletzte.
- Atme tief und versuche zu sehen, welche Angst dein Bedürfnis nach Isolation oder Kontrolle ausgelöst hat.
- Atme langsam und leiste in deinem Herzen Abbitte; das heißt, nimm die dahinterstehende Angst genauso als die deine an wie den daraus entstehenden Akt der Isolation oder Kontrolle sowie die Verletzung, die er bewirkte.
- Bringe nur für dich selbst deine Abbitte in einem Brief oder auf einer Karte an die betroffene Person zum Ausdruck.
- Geh in deinen Tag und lass dein Herz dir sagen, ob du diese Abbitte abschicken willst oder nicht.
Denke vor allem daran, dass unsere Zeit endlich ist. Verschiebe es nicht auf morgen, sondern mache es jetzt. Denn morgen kann es schon zu spät sein.

ICH WÜNSCHE NIEMANDEN ETWAS SCHLECHTESDIE KETTENREAKTION DES GUTENSie kommen gern plötzlich…Wo eben noch der Himmel blau...
11/04/2024

ICH WÜNSCHE NIEMANDEN ETWAS SCHLECHTES
DIE KETTENREAKTION DES GUTEN
Sie kommen gern plötzlich…
Wo eben noch der Himmel blau war, schieben sich mit Macht dunkle Wolken vor die Sonne. Die Stimmen der Vögel verstummen, in stiller Erwartung vor dem, was da im Anzug ist.
Sommergewitter
Meist entstehen diese Wolkenberge, die Blitz und Donner in sich tragen, gegen Ende besonders heißer Tage. Sie ragen höher in den Himmel als Flugzeuge fliegen können und können urplötzlich eine Energie entladen, die uns Menschen Ehrfurcht gebietet.
Jeder, der schon einmal ein solches Gewitter erlebt hat, sucht Schutz und lässt den Sturm vorüberziehen. Wer also wollte bezweifeln, dass der Wind die mächtigste Naturgewalt des Sommers ist?
Tatsächlich wird diese Frage in einer uralten Erzählung aufgeworfen. Sie stammt von Äsop, dem großen antiken Fabeldichter. In seiner Geschichte macht die Sonne dem Wind seinen Rang streitig. Sie sei weitaus mächtiger, behauptet sie. Der Wind hält dagegen. Und so kommt es zwischen den beiden zu einem Wettstreit um einen ahnungslosen Wanderer auf weitem Feld:
Wem es als erstes gelänge, dass er seinen Mantel ablegt, der habe gewonnen. So lautet die Wette. Und der Wind türmt siegessicher riesige Wolken auf, und bald darauf bricht ein Gewittersturm los. Würde der Wanderer den Mantel ausziehen und ihn wie ein Zelt über sich halten, um sich vor dem Regen zu schützen?
Nein - er schnürt den Mantel nur noch fester, um nicht zu frieren. Denn es war doch plötzlich sehr kalt geworden. Da gab sich der Wind geschlagen.
Und die Sonne?
Kaum hatte sich der Sturm verzogen, beginnt sie den Rücken des Wanderers zu erwärmen, bis dieser zunächst seinen Mantel aufknöpft und schließlich ganz ablegt.
Mehr als 2500 Jahre sind vergangen, seit der Sturm in Äsops Fabel vergeblich wütete. Und was damals galt, das gilt noch immer.
Keine noch so rohe Gewalt vermag es, dass ein Mensch sich öffnet.
Im Gegenteil:
Wenn es darum geht, Offenheit und Vertrauen zu gewinnen, ist ein sanfter, wärmender Sonnenstrahl weitaus mächtiger als Sturm, Blitze und Gewitter zusammen. Und wenn die Sonne mal nicht scheinen sollte, dann gibt es vielleicht in unserer Nähe einen Menschen, bei dem wir kein Donnerwetter fürchten müssen; bei dem wir unseren Schutzmantel ein Stück weit öffnen können. Vielleicht weil Freundlichkeit, Friedfertigkeit und Zuversicht unser Herz erwärmen.
Könnte nicht jeder von uns - zumindest einmal am Tag - eine solche Sonne sein?
Der Psychologe Paul Watzlawick glaubte fest daran und sprach von einer „Kettenreaktion des Guten", die weit mehr als nur den Augenblick eines einzelnen Wanderers erhellt.
„Eine gute Tat verpflichtet den Anderen geradezu sich ebenfalls besser zu verhalten." So findet das Licht des Sommers seine Entsprechung - in der Sonne unseres Herzens

ICH HABE MIR VERSPROCHENEIN TAG IM MUSEUMVielleicht ist es einer dieser grauen, verhangenen Tage, die auch der Frühling ...
09/04/2024

ICH HABE MIR VERSPROCHEN
EIN TAG IM MUSEUM
Vielleicht ist es einer dieser grauen, verhangenen Tage, die auch der Frühling kennt. Vielleicht zieht gerade ein ungemütlicher Regenschauer vorbei, und wir fragen uns, was tun bei so einem Wetter - zu Hause bleiben und es uns gemütlich machen?
Gute Idee.
Aber es wäre eigentlich auch der perfekte Tag, um in die stille Welt eines Kunstmuseums einzutauchen. Das Licht ist gedämpft. Kunstvoll gesetzte Spots lassen die Gemälde aufleuchten. Die Atmosphäre in einer Gemäldegalerie hat etwas Erhabenes, fast schon Sakrales. Die Besucher unterhalten sich flüsternd. Laute Äußerungen scheinen hier ebenso fehl am Platze wie in einer Kirche. Und dann - nachdem wir uns an die Ruhe und das Dämmerlicht gewöhnt haben - beginnt die Entdeckungsreise unserer Augen. Sie wandern von Bild zu Bild, verweilen und werden dann vom nächsten Werk angezogen. Und wir folgen diesem Weg der Bilder. Bis wir vor einem stehen, das uns etwas zu sagen hat, und wir beginnen zu verstehen.
Man sagt, dass uns Kunstwerke faszinieren, weil sie es uns ermöglichen, die Welt durch die Augen des Künstlers zu betrachten. Und weil sie Fenster sind zu einer anderen Zeit und anderen Orten. Das alles ist sicher richtig, aber die Magie eines Museumsbesuchs kann viel tiefer gehen. Nach Auffassung des Londoner Philosophen Alain de Botton können Kunstwerke zum Spiegel unserer Seele werden. Sie sprechen zu uns und zu unseren schwieriger unser Leben ist, umso mehr vermag die anmutige Darstellung einer Blume uns zu rühren.
Unsere Tränen kommen - falls sie kommen - nicht, weil das Bild so traurig ist, sondern, weil es so schön ist", sagt de Botton. Ein Museumstag kann uns also einiges über unser Seelenleben verraten. Vor allem darüber, was ihm gerade fehlt.
Denn meist berühren uns genau die Bilder am tiefsten, die etwas zum Ausdruck bringen, wonach wir uns sehnen.
Wer sich zum Farbenrausch eines Henri Matisse hingezogen fühlt, empfindet sein Leben womöglich gerade als grau und eintönig.
Wer von Piet Mondrians akkuraten Rechtecken angezogen wird, wünscht sich wahrscheinlich mehr Ordnung in seinem Leben.
Wer Liebe und Nähe entbehrt, könnte Gefahr laufen, sich in die seelenvollen Augen von Vermeers Mädchen mit dem Perlohrring Hals über Kopf zu verlieben.
Wen Picassos kubistische Porträts faszinieren, der ist bereit für einen neuen Blick auf die Welt. Und ein Museumsbesucher, der in einer Millionenmetropole wie Tokio lebt, wird in den weiten und leeren Landschaften Caspar David Friedrichs vielleicht seine eigene Sehnsucht nach Ruhe und einer Wanderung in der Natur erkennen.
Kunstwerke weisen aber nicht nur auf das hin, was uns gerade fehlt - ihnen wohnt auch eine eigene Heilkraft inne.
Indem sie uns berühren, richten sie uns innerlich auf.
Sie sagen: „Du bist nicht allein. Weder mit deinen Sehnsüchten, noch mit deinen Schmerzen."
Das ist nicht nur tröstlich, sondern es lässt uns unser Menschsein deutlicher spüren und erfahren. Und manchmal kann es sogar passieren, dass sich beim Betrachten eines Bildes in unserem Inneren etwas zusammenfügt, was zuvor getrennt war. Das ist die wahre Magie von Kunst.
UND:
Wie oft erleben wir auch in den Medien etwas Besonderes - ein Foto, ein Zitat… ja manchmal vielleicht auch auf Facebook in einem Beitrag.

ICH HABE GELERNTVERLÄSSLICHKEITDer bescheidenste Mensch ist auch der zuverlässigste.         Chinesisches SprichwortEs i...
05/04/2024

ICH HABE GELERNT
VERLÄSSLICHKEIT

Der bescheidenste Mensch ist auch der zuverlässigste.
Chinesisches Sprichwort

Es ist angenehm, mit verlässlichen Menschen zusammen zu sein.
Eine berufliche Absprache, von der einiges abhängt.
Ein zuverlässiger Partner gibt uns Sicherheit.
Ein Hilferuf in der Not.
Ein verlässlicher Freund wird uns helfen.
Eine Verabredung fürs Wochenende.
Wir können uns schon mal drauf freuen, denn alles wird so klappen, wie wir es verabredet haben.
Wir können beruhigt sein.
Ja, Zuverlässigkeit gibt Ruhe.
Zuverlässigkeit, Verlässlichkeit, Verlass - diese Wortreihung führt uns zum Begriff Verlassen.
Verlassen werden, verlassen sein, das ist das Gegenteil von Verlässlichkeit.
Neben Hunger und Durst sowie der Sehnsucht nach Berührung ist die Angst vor dem Verlassenwerden schon ein Urgefühl des Kleinkindes. Darin liegt die beruhigende Wirkung des Wortes Verlässlichkeit. Wir brauchen keine Angst zu haben.
Von der Verlässlichkeit der anderen sind wir abhängig. Wir haben keinen Einfluss darauf. Das macht ohnmächtig und abhängig.
Umso wichtiger unsere eigene Verlässlichkeit.
Die müssen wir uns allerdings erst erarbeiten.
Zur Verlässlichkeit gehört ein gehöriges Maß an Selbstdisziplin, an Einsicht in das Notwendige, an Bescheidenheit, an Beständigkeit.
Dabei hat Verlässlichkeit nichts mit Zwanghaftigkeit zu tun. Sie ist eine innere Haltung, aus der heraus gegebene Versprechen, Zusagen, Alltagsrituale mit einer gewissen Selbstverständlichkeit eingehalten werden.
Flatterhafte, umtriebige, haltlose Menschen können in der Regel nicht zuverlässig sein. »Menschen, welche rasch Feuer fangen«, sagt Friedrich Nietzsche, »werden schnell kalt und sind daher im Ganzen unzuverlässig.«
Auch die Akzeptanz der eigenen Person mit all ihren Schattierungen gehört zur Verlässlichkeit.
Denn: »Wer sich selbst verleugnet, kann anderen kein zuverlässiger Partner sein.«
So drückte es Bundespräsident Richard von Weizsäcker in einer Rede aus.
Andererseits, so bemerken Spötter, könne eine gewisse Verlässlichkeit auch in regelmäßigem Versagen bestehen. Da weiß man als Außenstehender wenigstens, wo man dran ist.
Übrigens ist Verlässlichkeit auch ein ganz wesentlicher Faktor im gesellschaftlichen Zusammenleben. Eine einigermaßen verlässliche Politik ist für uns als Bürger in einem demokratischen Staat genauso wichtig wie eine - zumindest in ihren Grundzügen - verlässliche Justiz.
Aber wie das so ist:
In Institutionen wirken Menschen, und zwar sowohl zuverlässige als auch unzuverlässige.
So gilt leider auch im demokratischen Staat der Satz »Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand.«
Womit wir wieder bei den Ängsten vor der Unzuverlässigkeit, vor dem Verlassenwerden wären.
Nicht umsonst fühlt sich hier die Religion angesprochen:
»Verlass dich auf den Herrn - ewiglich, denn Gott, der Herr, ist ein Fels - ewiglich«, sagt das Buch Jesaia im Alten Testament. Zumindest denjenigen, der daran glaubt, können gewisse weltliche Unzuverlässigkeiten nicht kratzen.
Die Verlässlichkeit des Gegenübers verleiht ein gutes Gefühl. Eigene Verlässlichkeit muss erst erarbeitet werden.
Wer das schafft, dem winkt eine Belohnung:
Beliebtheit.
Was glaubst du, wie beliebt bist Du?

07/03/2024

NOCH NIE WOLLTE ICH SOVIEL FRIEDEN
SELBSTERKENNTNIS

Der, der ich bin,
grüßt trauernd den,
der ich sein möchte.
Karl Rahner

Auf dem Tempel von Delphi, der im Altertum als »Nabel der Welt« angesehen wurde und Sitz des dem Gott ApolIon geweihten Orakels war, stand die programmatische Inschrift: »Erkenne dich selbst!«

Mit dieser Aufforderung hatten schon die alten Griechen ihre Probleme, und wenn man sich heute so umschaut, so ist es eher schlechter geworden, denn unsere Hektik lässt kaum Platz für ein kontemplatives »In-sich-Gehen«, das die erste Voraussetzung für Selbsterkenntnis wäre. Wer es nicht (mehr) gewöhnt ist, überhaupt über komplexe Fragen nachzudenken, wie soll der es schaffen, sich selbst zu erforschen?
Andererseits: Die Klage darüber, dass der Mensch sich zu wenig dafür interessiere, wie es in seinem Inneren in Wahrheit aussehe, ist so alt wie die Philosophie.
Auf oberflächliche Weise interessiert sich natürlich jeder nur für sich, und wie bequem ist es doch, sich der Selbsttäuschung hinzugeben, man sei insgesamt ein toller Hecht.
Verständlich auch die Furcht, bei näherer Betrachtung könnte diese Selbsteinschätzung vielleicht ins Wanken geraten. Da kratzt man dann lieber gar nicht dran.
Und so nimmt die Geschichte ihren Lauf:
Diejenigen, die sich, wie der Philosoph Christian Freiherr von Wolf sagte, »nur obenhin kennen«, betrügen sich selbst in Gedanken, geraten auf viele Irrtümer und tadeln das, »was vielmehr rühmenswürdig gefunden wird, wenn man es gründlich untersucht«.
Apropos tadeln:
Es fällt auf, dass selbst in der Sparte der berufsmäßigen Kritiker die Selbsterkenntnis wenig ausgeprägt ist, was man daran merkt, dass viele dieser Kritiker extrem eitel sind und selbst auf Kritik von anderen verletzlich reagieren. Geschweige denn, dass sie zur Selbstkritik fähig wären.
»Wer andere kennt, ist klug«, heißt es bei Laotse, »wer sich kennt, ist weise.«
Damit zeigt er eine wichtige Reihenfolge auf.
Denn um zu tieferer Kenntnis über sich selbst zu gelangen, wird man sich erst einmal umschauen müssen.
Erst durch die Spiegelung im anderen, erst über das echte Interesse am Gegenüber wird man auch bei sich selber weiterkommen.
Weshalb die in unserer Gesellschaft so zahlreich versammelten Narzisten und Autisten, gerade weil sie sich so intensiv auf sich selbst beziehen, niemals zu echter Kenntnis ihrer selbst gelangen können.
Selbsterkenntnis ist auch deshalb so schwierig, weil man (siehe oben) nie weiß, was dabei herauskommt. Man muss ja sein Selbstbild in Frage stellen, und wie leicht könnte es so enden, wie es Elias Canetti beschwört:
»Wie leicht sich das sagt: sich selber finden! Wie man erschrickt, wenn es wirklich geschieht.«
Das muss man erst mal aushalten können.
Selbsterkenntnis ist wichtig, aber schwierig zu erreichen, weshalb wir sie lieber zuerst von den anderen fordern. Doch ist die Selbsterkenntnis ganz unabhängig davon, ob wir die Wahrheit herausfinden, ein eigenständiger Wert.
Blaise Pascal sagt, warum:
»Man muss sich selber kennen:
Wenn das auch nicht dazu diente, die Wahrheit zu finden, so dient es doch wenigstens dazu, sein Leben zu ordnen; und es gibt nichts, das richtiger wäre.«

21/02/2024

NICHT DAS WAS DU BIST

DAS GRÖSSTE MEISTERWERK
Leonardo da Vincis „Mona Lisa" ist ohne Zweifel ein Meisterwerk. Genauso wie van Goghs „Sonnenblumen" oder Händels -Messias" - alles großartige Kunstwerke, die ihren Schöpfer überdauern. Werke, die wir noch immer bewundern oder sogar lieben. Sie haben ihren Erschaffern zu Weltruhm verholfen. Diese Werke gehören zum kulturellen Erbe der Menschheit, und wenn wir sie betrachten oder anhören, dann fühlen wir uns bereichert, vielleicht sogar erhaben.
Aber es gibt auch eine Kehrseite:
Ist es nicht so, dass diese Geniestreiche uns durchschnittliche Menschen auch manchmal mit einem etwas beklommenen Gefühl zurücklassen.
Mit Fragen wie:
Was habe ich geleistet, was wird von mir bleiben?
Werde ich nach meinem Leben, die so bekannten „Spuren im Sand“ hinterlassen?
Natürlich kann nicht jeder ein Rembrandt oder ein Picasso sein.
Und doch arbeitet jeder Mensch - und mag er sich als noch so unbedeutend empfinden - auch an seinem Lebenswerk. Viele Menschen träumen davon etwas zu hinterlassen, an das sich die Menschen erinnern, wenn man nicht mehr da ist.
Es entsteht meist im Verborgenen und wird wahrscheinlich nie Weltruhm erlangen. Es hat genauso seine Schönheiten wie ein Gemälde, dramatische Wendungen wie ein Roman oder große Gefühle wie eine Arie von Puccini.
Zum Beispiel, wenn ein junger Mann vor seiner Angebeteten kniet und sie fragt, ob sie ihn heiraten möchte - und das Strahlen des Glücks, wenn sie Ja sagt.
Oder wenn wir Eltern werden und feststellen, dass Leben, Zukunft und Glück dieses einen Kindes wahrhaftig in unseren Händen liegen. Wenn wir die schönen und schweren Stunden unseres Kindes der Begleiter sind.
Wenn wir überlegen, wie wir anderen Menschen eine Freude bereiten können, oder ihnen helfen oder einfach nur für sie da sind.
Wenn wir zuhören, einen Arm streicheln oder trösten.
Wenn wir ein Lächeln verschenken oder jemandem beistehen.
Wenn wir treue Freunde bleiben und auch, wenn wir einen Verlust beweinen.
Wenn wir versuchen, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen, gerecht zu sein und anständig durchs Leben zu gehen.
Wenn wir anderen Menschen mit Respekt, Wertschätzung und Aufrichtigkeit begegnen.
Wenn es uns vielleicht sogar gelingt, anderen ein Vorbild zu sein,
wenn wir uns nicht scheuen Fehler einzugestehen, um es beim nächsten Mal besser zu machen.
Wenn wir am Ende des Tages zurückblicken und sagen können – es war gut so wie es war.
Dann leben wir wirklich - und zwar nicht nur als Menschen, sondern auch als Gestalter unseres Lebenswerkes.
Sicher - die Welt wird wahrscheinlich kaum davon Notiz nehmen, Aber wir schaffen etwas Schönes, Kostbares - etwas, das womöglich durch unsere Kinder weitergetragen wird.
Man kann sich dieses Werk nicht an die Wand hängen oder es mit großem Orchester erklingen lassen.
Es ist das Leben selbst mit all seinen Höhen und Tiefen, schönen, lustigen aber auch traurigen Momenten.
Es gehört uns, und wir haben etwas daraus gemacht.
Darauf können wir stolz sein.
Und wenn wir dem großen Psychoanalytiker Erich Fromm glauben, dann werden wir auf diese Weise auch dem Glück begegnen.
Denn er sagt: „Das Glück liegt einzig in der Liebe zum Leben."

DAS STILLE GLÜCKGLÜCK IST NICHT…Sich etwas zu wünschen, heißt auch, eine Sehnsucht in sich zu spüren.Jedenfalls dann, we...
17/02/2024

DAS STILLE GLÜCK

GLÜCK IST NICHT…

Sich etwas zu wünschen, heißt auch, eine Sehnsucht in sich zu spüren.
Jedenfalls dann, wenn der Wunsch unerfüllt bleibt und dieses Unerfülltsein spürbar ist.
Daran erkennen wir im Übrigen die großen und die wahren Wünsche. Alles andere erledigt sich zumeist von selbst. Aber dieser ungestillte Wunsch, die Sehnsucht nach etwas oder nach jemandem, ist zunächst ein Zustand, den wir dringlich fühlen.
Eine Sehnsucht hingegen, die sich erfüllt, ist einfach. Sie löst sich auf. Vielleicht in Glück, vielleicht aber auch in einer Enttäuschung. Doch ihre Kraft und Magie verschwindet in dem Moment, in dem das Ziel erreicht ist.
Was aber, wenn wir ihr nicht nachgeben, sie nicht zum Ende aller Träume führen?
Dann übt die Sehnsucht ihre sonderbaren Kräfte weiter aus. Sie bewegt sich auf verschlungenen Wegen durch unsere Fantasie. Mal ist sie stärker, mal taucht sie ab. Zuweilen kann sie uns Unbehagen bereiten, sie schenkt uns aber auch wunderbare Tagträume. Ja, die Sehnsucht neigt durchaus zur Unberechenbarkeit.
Es kann vorkommen, dass wir sogar Angst vor der eigenen Sehnsucht haben. Vielleicht, weil sie etwas von uns preisgibt, was wir geheim halten wollen. Oder, weil sie uns dazu zwingt, darüber nachzudenken, was uns im Leben fehlt.
Der Mönch und Philosoph Anselm Grün sagt dazu:
„Die Sehnsucht ist der Ort, an dem wir das Leben intensiver genießen können. Die Sehnsucht nährt uns." Vielleicht ist die Sehnsucht besser, als wir denken. Vielleicht ist sie ein guter Weg, mit uns und unseren Gefühlen in Kontakt zu bleiben. Und sie nicht zu erfüllen, wäre so gesehen nicht nur eine Lektion in Bescheidenheit. Sondern womöglich sogar ein Schlüssel zu einem stillen Glück, das wir dann verscheuchen würden, wenn wir es mit den Händen greifen wollten. So wie der Vogel, dessen Gesang uns Freude schenkt, solange er in Freiheit lebt.

15/02/2024

MANCHE MENSCHEN WERDEN DIR IMMER

DIE STEINE VON CHIMAYO
Ich lerne lieber von einem Vogel singen,
als zehntausend Sterne zu lehren, nicht zu tanzen.
E. E. Cummings

Auf dem Weg nach Chimayo sah eine Frau zwei spanischstämmige Bauern die Steine in einem Flussbett beiseiteräumen, und sie hatte den Impuls, zu helfen. Sie empfand, dass dies schon seit Jahrhunderten so getan wurde:
Die Mütter und Väter, die Großmütter und Großväter dieser Leute hatten alle zu ihrer Zeit und auf ihre Art die gleichen von Sturm oder Hochwasser in den Weg gespülten Steine aufgenommen und beseitigt, damit das Wasser weiterfließen kann.
Es scheint, als sei dies das nie endende Werk der Beziehungen:
Jeder von uns, jeder in seiner eigenen Zeit und auf seine eigene Art, räumt die Steine zwischen uns aus dem Weg, die schweren Dinge, die den freien Fluss der Gefühle behindern.
Die Unwetter des Lebens bringen die Dinge durcheinander, und wie jede Generation vor uns müssen wir dann die Hosenbeine hochrollen, die Ärmel aufkrempeln, in den Fluss waten und die Strömung wieder befreien.

Natürlich gilt es auch, zu fragen:
Was sind das für Steine, die zwischen uns gerollt sind?
Was sind das für schwere Dinge, die immer wieder zwischen uns geraten?
Zweifellos sind sie unendlich unterschiedlich, doch häufig bestehen sie aus Gewohnheiten des »Nicht«:
nicht sehen,
nicht hören.
nicht fühlen,
nicht gegenwärtig sein,
nicht für die Wahrheit einstehen,
nicht dem Bedürfnis des Herzens folgen, das sich offen zeigen will.

Dass wir uns verschließen, Gefühle aufstauen, überreagieren und austrocknen, gehört zu den Aspekten des menschlichen Seins in der Schwerkraft der Zeit.
Dass wir dann den Drang in uns verspüren, anzuhalten und Fremden zu helfen, die schweren Brocken aus dem Weg zu räumen, ist ein Impuls, den wir Liebe nennen.
Es wird immer wichtiger diesen Impuls zu folgen:
Helfen zu wollen… Aber auch Hilfe anzunehmen.

EINSAMKEIT IST EIN ZUSTANDEIN OFFENER GARTENEs gibt einige grundsätzliche Fragen, die sich jedem stellen, der einen Gart...
15/02/2024

EINSAMKEIT IST EIN ZUSTAND

EIN OFFENER GARTEN
Es gibt einige grundsätzliche Fragen, die sich jedem stellen, der einen Garten sein Eigen nennt: Umgebe ich ihn mit einer hohen Mauer oder einem blickdichten Zaun?
Ist mein Tor zum Garten verriegelt, sodass niemand Zutritt erhält?
Oder ist dieser Garten ein gastfreundlicher Ort, ein Ort der Begegnung, der Besucher willkommen heißt?

In dem Märchen „Der selbstsüchtige Riese" des anglo-irischen Schriftstellers Oscar Wilde geht es um solch einen Garten und um genau diese Frage. Der Riese hat sie für sich vor langer Zeit beantwortet. Niemand darf seinen Garten betreten und schon gar nicht die Kinder, die auf der staubigen Straße spielen und so gern in die Obstbäume des Gartens klettern würden. Aber das Tor ist verschlossen, die Mauer unüberwindbar.
Doch die Selbstsucht des Riesen bleibt höheren Kräften nicht verborgen. Denn in diesem Jahr ist der Winter besonders streng, und als der Frühling eines Tages dann endlich eintrifft, ist die Freude der Menschen groß. Und obwohl es überall blüht und sprießt, herrscht im Garten des Riesen seltsamerweise noch immer Winter. Schnee, Eis und Nordwind lassen diesen eigentlich paradiesischen Ort vor Kälte erstarren.
Der Riese begreift nicht, warum der Frühling ausgerechnet ihn und seinen geliebten Garten übersehen konnte. Doch eines Morgens stellt er fest, dass in all dem Schnee und Frost ein Baum erblüht ist.
In dessen Krone sitzt ein kleiner Junge.
Der Riese hat keine Ahnung, wie er dahin gekommen ist, doch er beginnt zu verstehen, warum der Frühling einen großen Bogen um ihn und seinen Garten gemacht hat.
Er öffnet das Gartentor und erlaubt den Kindern von der Straße, in seinem Garten zu spielen, so viel und so oft sie wollen. Und mit den Kindern kommt dann endlich auch der Frühling.
Den kleinen Jungen aber, der ihm erst die Augen und dann das Herz öffnet, sieht der Riese zu seinem Bedauern nie wieder.
Es wird niemanden verwundern, dass der Riese fortan ein freundlicherer Riese ist. Und letztlich verhält es sich doch mit unseren Gärten so ähnlich wie mit unseren Herzen:
Sollen wir sie verschließen oder nicht?
Es ist eine einfache Frage.
Und wenn wir uns so entscheiden wie der Riese?

Dazu lässt sich hier ein Zitat des japanischen Autors Haruki Murakami als Ermunterung anführen:
„Was passiert, wenn Menschen ihr Herz öffnen? Sie werden besser."

UND WIE OFT LIEGST DU WACHDAS GEHEIMNIS DER GELASSENHEITMehr Gelassenheit - wer würde sich das nicht wünschen?Es wäre ei...
13/02/2024

UND WIE OFT LIEGST DU WACH

DAS GEHEIMNIS DER GELASSENHEIT
Mehr Gelassenheit - wer würde sich das nicht wünschen?
Es wäre ein Leben mit weniger Ärger, weniger Streit, weniger Sorgen, weniger Stress.
Wie gesagt: ein durchaus erstrebenswerter Zustand.
Doch wie kommt man da hin?
Wegweiser gibt es eigentlich genug - Ratgeberbücher zum Thema füllen mittlerweile diverse Regalmeter. Doch man wird das Gefühl nicht los, dass sich der Erfolg so recht nicht einstellen will. Und das könnte daran liegen, dass die Idee der Gelassenheit einfach klingt, in Wahrheit aber womöglich ziemlich kompliziert ist.
Die erste Frage lautet:
Was ist das eigentlich - Gelassenheit?
Der Literaturwissenschaftler Thomas Strässle hat sich des Themas angenommen und herausgefunden, dass sich hinter der Idee der Gelassenheit mehr als 60 verschiedene Eigenschaften verbergen. Eigenschaften wie zum Beispiel Abgeklärtheit,
Bedachtsamkeit,
Demut,
Langmut oder
Unerschütterlichkeit.
Da kommt der Verdacht auf, dass die Anforderungen, die die Gelassenheit an uns stellt, gar nicht so gering sind. Das belegt auch folgende Einsicht, die es unter dem Titel:
„Das Gebet der Gelassenheit" zu einiger Bekanntheit gebracht hat:
„Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, dass eine vom anderen zu unterscheiden."
In diesem Gedanken steckt das, was den Kern der Gelassenheit ausmacht:
Dinge hinzunehmen, die man nicht ändern kann.
Gelassenheit zu erlernen, heißt nämlich nicht, seine Kenntnisse und Fähigkeiten zu verbessern. Dieses klassische Lernprinzip versagt hier völlig. Wer also zum Beispiel glaubt, dass mehr Kontrolle im Leben mehr Gelassenheit nach Sich zieht, der irrt.
Im Gegenteil:
Das Prinzip der Gelassenheit besteht im „Weniger", statt immer „Mehr". Gelassenheit bedeutet zu verzichten - im buchstäblichen Sinne etwas sein zu lassen.
Aber was?
Welche Gedanken und Gefühle stehen unserer eigenen Gelassenheit möglicherweise im Wege?
Im Grunde kennen wir die Antwort, auch wenn es schwer fallen mag sie zu akzeptieren:
zum Beispiel die Menschen, die wir lieben, in unserem Sinne verändern zu wollen.
Nicht widerstehen zu können, sich in das Leben erwachsener Kinder einzumischen.
Sich darüber zu ärgern, wenn jemand anderer Meinung ist, oder Dankbarkeit zu erwarten.

Diese Liste ließe sich weiter fortsetzen. All das ist menschlich, und loszulassen fällt den meisten von uns schwer.
Tatsache ist aber, dass ohne ein Loslassen der Wunsch nach Gelassenheit immer eine Sehnsucht bleiben wird.
Im Grunde geht es dabei auch um eine Art Vertrauensfrage. Denn wer loslässt, kann das nur im Vertrauen darauf, dass das Leben auch dann auf einer guten Bahn verläuft, wenn wir uns nicht um alles kümmern.
Zugegeben - das ist schwierig und will im Einzelfall immer gut abgewogen sein.
Was aber wird passieren, wenn wir den Schritt machen?
Die Chancen stehen gut, dass wir freundlicher auf die Welt schauen, unser Herz leichter wird, sich seltener dunkle Gedanken einstellen und unser Sinn aufklart.
Alles was wir dafür tun müssen, ist, mehr Gelassenheit zu wagen.

DER MODERNE MENSCH WIRD…MEHR POWER FÜR DICHMehr »Power« für dichUrsprünglich bedeutete das Wort »Power« ‚die Fähigkeit, ...
08/02/2024

DER MODERNE MENSCH WIRD…

MEHR POWER FÜR DICH
Mehr »Power« für dich
Ursprünglich bedeutete das Wort »Power« ‚
die Fähigkeit, zu sein. Im Lauf der Zeit reduzierte sich
diese Bedeutung auf »fähig sein«.
Wir leiden unter dem Unterschied.

Ich wartete auf meinen Anschlussflug und hörte dabei das Gespräch zwischen zwei Geschäftsleuten, die am Nachbartisch saßen, mit.
Der eine erzählte erfreut, er sei befördert worden, und der andere beglückwünschte ihn mit den Worten: »Mehr Power für dich.«
Ich habe diesen Spruch schon öfters gehört, aber aus irgendeinem Grund fiel er mir diesmal als merkwürdig auf. Der gute Wunsch offenbart, dass Power, also Macht, das Ziel ist. Natürlich ist es ein großer Unterschied, ob wir jemandem weltliche Macht oder innere Macht wünschen.
Mit weltlicher Macht meine ich Macht über Dinge, Menschen, Situationen: kontrollierende Macht.
Mit innerer Macht meine ich die Kraft, die entsteht, wenn ich mich als Teil von etwas Größerem empfinde: verbindende Macht.
Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es hier um den Wunsch nach weltlicher Macht ging, nach mehr Kontrolle. Dieser Wunsch ist verbreitet und doch verstörend, denn der Wunsch nach mehr zeugt immer von einem Gefühl des Mangels. Der Wunsch nach mehr Macht entstammt also einem Gefühl der Machtlosigkeit.
Es ist schmerzhaft ironisch, dass wir ausgerechnet hier in Europa, in Ländern der Freiheit, so oft unter einem unausgesprochenen, belastenden Mangel an persönlicher Freiheit leiden.
Doch mehr kontrollierende Macht wird uns nicht freimachen, genauso wenig wie ein weiterer Drink nicht die Leere eines unter seiner Sucht leidenden Alkoholikers ausfüllt.

Das erinnert mich an das Spiel »Der Herr des Hügels«, das wir als Kinder spielten. Wenn wir irgendwo einen Erdhaufen fanden - je höher, desto besser -, kämpften in diesem Spiel sieben oder acht von uns darum, wer es schaffte, alleine oben zu stehen. Sobald du es geschafft hattest, versuchten alle anderen, dich wieder runterzukriegen und selbst Herr des Hügels zu werden. Das Spiel erscheint mir heute als perfektes Übungsfeld für weltliche Macht.
Die schlechteste Position ist natürlich, Herr des Hügels zu sein.
Man ist völlig allein und in Panik, kann niemandem vertrauen und dreht sich ständig um die eigene Achse, um sich in jede Richtung zu schützen.
Der Hügel kann eine berufliche Position sein, eine Frau oder ein Grundstück, auf das sich viele Begehrlichkeiten richten. Wer oben steht, ist oft so sehr mit der Verteidigung seiner Position beschäftigt, dass er kaum dazukommt, die Aussicht zu genießen.
Ich habe dieses Spiel immer gehasst; ich fühlte mich schrecklich angespannt, wenn ich Herr des Hügels war, traurig, wenn ich es nicht war, und ausgeschlossen, wenn ich nicht mitspielen wollte.
Dieses Muster hat mich mein Leben lang verfolgt.
Als müder Erwachsener, wenn ich mich auf irgendeinem der kleinen Hügel, die ich erklimme, einsam und hilflos fühlte, wünschte ich mir insgeheim, jemand wäre bei mir.

Heute bin ich bereit zu glauben, dass wir gemeinsam mächtiger sind.
Und, was viel wichtiger für mich geworden ist, ich brauche keinen Hügel mehr. Ich bin, so wie ich bin, in Ordnung und brauche mir und erst Recht nicht anderen etwas beweisen.
Ich habe den Sinn des Lebens für mich gefunden:
„ES IST DER SINN DES LEBENS“

Adresse

Wuppertal
42115

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